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Artikel veröffentlicht am 27.01.2021 um 18:15 Uhr

Sechzehntelfinale: Spiele 9 - 16: Brachat und Waldmannstetter rausgekegelt

VIDEO Das Favoritensterben hat schon im Sechzehntelfinale begonnen. Leopold Brachat und Axel Waldmannstetter schieden überraschend aus, der Gollhofer erlebte gar ein Debakel. Andere Topseats wie Tobias Nietsch gaben sich keine Blöße und zogen souverän in die Runde der letzten 16 ein. Das Highlight war sicherlich das Offensivspektakel zwischen Yanick Deter und Giulio Rademacher, das der Karsbacher knapp für sich entschied.

Von Sebastian Werner

Der Vorjahres-Finalist Leopold Brachat musste überraschen schon im Sechzehntelfinale die Segel streichen. Gegen Jonas Roth vom SV Birkenfeld verlor der Zweite der ersten Auflage des Wohnzimmer-Cups mit 1:2 nach Golden Goal. „Der Kollege ist definitiv ein besserer Spieler an der Konsole“, gab Brachat nach dem spannenden Match zu. Dabei spielte Brachat vor allem auf zahlreiche brenzlige Szenen im eigenen Strafraum an, bei denen er mit Fortuna im Bunde war. Das Glück wiederum fehlte ihm gleich zu Beginn und zum Schluss, als der Lucky Punch für Real Madrid durchaus im Bereich des Möglichen war. Zu Beginn aber konnte Jonas Roth in Führung gehen, weil der Unparteiische einen sehr schmeichelhaften Elfmeter pfiff. „Der Elfer war meiner Meinung nach unberechtigt“, berichtet der Birkenfelder, der das Elfmeter-Geschenk durch Minamino dennoch annahm und den FC Liverpool in Führung brachte. Brachat gelang durch Benzema jedoch im Gegenzug bereits das 1:1. Wie Brachat so sah auch Roth sich im Anschluss im Vorteil: „Ich war eigentlich viel am Drücker und hatte viele Chancen. Ich bin aber nicht am Keeper vorbeigekommen.“ Dies gelang dann Shaqiri in der Overtime, der einen Konter zum Golden Goal abschloss.

Christian Hofrichter vom SV Sonderhofen hatte mit seinem Gegner von Bayern Kitzingen kaum Probleme und zog souverän in die Runde der letzten 16 ein. Ein Torschuss-Verhältnis von 12:3 für Paris St. Germain gegenüber dem FC Barcelona zeigt die Überlegenheit des Zweiten der Gruppe G. Can Saygili lag zur Halbzeit schon mit 0:4 im Hintertreffen und war dadurch eigentlich chancenlos. Simons (21.), Neymar (31.), Mbappé (35.) und Sarabia (45.) machten den Sieg des SVS schon perfekt. Nach dem Wechsel erhöhte Neymar nochmals (65.), ehe Dembélé (69.) der Ehrentreffer gelang. Dem Ergebnis entsprechend war Hofrichter mit seinem Spiel sehr zufrieden: “Das war ein verdienter Sieg, bei dem ich von Anfang an ein gutes Passspiel hatte und ich mich so immer wieder vor das gegnerische Tor kombinieren konnte.“ Zudem konnte er sich auf seine starke Defensive verlassen. Ein Lob für den Kitzinger hat er aber auch noch übrig: „Respekt an meinen Gegner! Er hat ein sehr gutes 1vs.1-Spiel und hat mich damit ein paar Mal überrascht.“ Eine kleine Spitze konnte er sich dann aber doch nicht verkneifen: „Natürlich freue ich mich als alter Siedler über den Sieg gegen Bayern Kitzingen.“

Debakel für Axel Waldmannstetter

Tobias Nietsch vom TSV Biebelried hatte mit dem SV Heidingsfeld keine Probleme. Zwar war die erste halbe Stunde ausgeglichen und Torraumszenen suchte man vergebens, aber mit der Führung durch Lewandowski (30.), der vom FC Liverpool nicht entscheidend gestört wurde, kippte das Spiel in Richtung der Münchner Bayern. Zwar hätte Firmino fast den Ausgleich geköpft, aber das war nur ein Strohfeuer. Schon in der 39. Minute konnte Sané erhöhen. Die Überlegenheit wurde nach dem Wechsel noch größer und Heidingsfeld wurde förmlich überrannt. Sané (51.), Lewandowski (55.) und Kimmich (59.) entschieden das Spiel frühzeitig, wobei die Tore teils hervorragend herausgespielt wurden und der arme Dominik Peschke zum Teil vorgeführt wurde. In der Endphase ließ es Nietsch etwas lockerer angehen, doch Liverpool konnte die Chancen in der 77. und 79. Minute nicht nutzen. Goretzka besorgte in der Schlussminute den Endstand von 6:0. Das Schussverhältnis von 12:3 unterstrich die Dominanz des Biebelrieders. „Ich denke, ich habe verdient gewonnen“, resümierte der Sieger. „Das 2:0 war ein richtig dummes FIFA-Tor. Danach lief es für mich und ich habe das recht souverän runtergespielt.“

Man wollte seinen Augen nicht trauen und wer den Livestream des FC Gollhofen mitverfolgte, der konnte entweder nur brutales Mitleid haben oder sich im Leid des Gollhofers Axel Waldmannstetter ergötzen. Der favorisierte Zocker aus der Gruppe A ging völlig überraschen mit 1:7 gegen Alessandro Englert vom TSV Lohr baden. Zunächst aber konnte er mit seinem 1. FC Nürnberg technische Fertigkeiten zeigen. Sein Kurzpassspiel funktionierte prächtig, allerdings kam der letzte Pass fast nie an oder verpasste den rechtzeitigen Abschluss im 16er. Das Liverpooler Spiel war sehr stark auf schnelles Umschalten mit der X-Taste ausgelegt. So fiel auch das 0:1, als Salah auf die Reise geschickt wurde und eiskalt vollstreckte. Als wenig später Mané mit einem genialen Lupfer auf 0:2 erhöhte, wurde Waldmannstetter unruhig. Er haderte mit dem Januar-Patch und der Spielweise des Gegners, auf die er keine Antwort wusste. Englerts Stärke lag neben dem schnellen Umschalten vor allem im schnellen Abfangen der Nürnberger Angriffe.

Ein weiterer schneller Angriff und ein umstrittener Foulelfmeter führten zur unglaublichen 4:0-Halbzeitführung des TSV Lohr. Waldmannstetter suchte in der Pause, auch bei seinen Followern, nach einer Lösung, fand diese aber nicht. Direkt nach dem Wechsel klingelte es wieder beim Club. Nach weiteren Treffern in der 60. und 72. Minute führte Lohr gar mit 7:0. Waldmannstetter: „Bei mir ist einfach der Wurm drin! – Ich spiel nur gegen die KI gerade! – Ich werde immer so aggressiv!“ Am Ende verzweifelte er auch noch am Verhalten seiner Spieler. Da half auch das 1:7 durch Besong nichts. Am Ende reichte Englert einfaches Konterspiel, gegen das Favorit Waldmannstetter keine Mittel fand. Nur dreimal schoss der Gollhofer auf das Lohrer Tor. Englert war natürlich hoch zufrieden: „Die ersten 5-10 Minuten haben ihm gehört. Nach den eiskalten Treffern zum 1:0 und 2:0 hat er hinten aufgemacht und ich konnte die Räume nutzen.“

Nur mit Mühe konnte sich der Vorjahresdritte Justin Gretzer (re.) durchsetzen.

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Kein Schönheitspreis für den FC Gössenheim

Justin Gretzer vom FC Gössenheim ist erwartungsgemäß ins Achtelfinale eingezogen, hatte bei seinem 3:2-Sieg gegen die Amateure der Würzburger Kickers aber deutlich mehr Mühe als erwaret. „Das war eine knappe Kiste“, musste Gretzer nach dem Match zugeben. Zwar kam Gretzer mit PSG gut in die Partie und führte auch schnell mit 1:0 dank eines Treffers von Gueye. Doch Sebastian Hench hat eine passende Antwort parat. Origi glich schon in der 20. Minute für den FC Liverpool aus. Das wiederum stachelte den Favoriten auf. Durch Tore von Mbappé und Sarabia konnte er nach einer halben Stunde eine etwas beruhigende Führung herausschießen. „Ich war dann deutlich entspannter und daher sind mir einige Fehler passiert. Das hätte sich fast noch gerächt“, ärgerte sich Gretzer etwas über seine Leichtfertigkeit. Hench kam nach dem Wechsel tatsächlich nochmal auf und konnte durch Salah verkürzen. Um den Sieg zu sichern, ließ der Gössenheimer den Ball in den eigenen Reihen laufen. „Ich hatte Angst vor dem 3:3. In der KO-Phase geht’s dann auch nicht um einen Schönheitspreis“, rechtfertigte er sich. Der Geschlagene fand am Ende einen Grund für seine Niederlage: „Die Chancenverwertung meines Gegners war einfach besser. Da kann man nichts machen.“ Tatsächlich gab Hench mehr Schüsse ab, auch auf das Tor von Gretzer. Überwinden konnte er dem PSG-Keeper aber eben nur einmal weniger.

Die SpVgg Giebelstadt ist dank eines klaren 4:1-Erfolges über Stetten/Binsfeld-Müdesheim ins Achtelfinale eingezogen. Der siegreiche Frank Lesch war sich aber dessen bewusst, dass das hohe Ergebnis nicht ganz dem Spielverlauf entsprach: „Mein Gegner war in der Offensive richtig stark und ich konnte oft nur knapp mit einer Grätsche das Gegentor verhindern“. Dies gelang Nico McCleary nicht, als der FC Bayern über seine schnellen Offensivkräfte in die Spitze stieß. Leroy Sané, Douglas Costa und Leon Goretzka zeigten sich vor dem Kasten von Manchester United treffsicher. Bruno Fernandes hatte zwischenzeitlich verkürzt, das 4:1 aber entschied die Partie für die Münchner. Leider brach das Spiel in der 80. Minute auf Stettener Seite ab, so dass das Spiel nicht beendet werden konnte. Auf Grund des klaren Zwischenresultats erkannte McCleary die Niederlage aber an. „Er war einfach sehr effizient und ich habe leider einiges liegen lassen“, zeigte sich der Stettener ernüchtert. „Im Endeffekt aber war der Sieg für meinen Gegner verdient, weil ich meine Angriffe schlecht ausgespielt habe“, übte er dann aber auch Selbstkritik.

Irres Duell mit der SG Karsbach/Heßdorf - Giulio Rademacher unterlag nach Golden Goal.

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Deter nach irrem Krimi eine Runde weiter

Einer der großen Favoriten ist eine Runde weiter. Jonas Köhler vom SV Geroldshausen ließ beim klaren 4:0 gegen den TSV Kleinrinderfeld seinem Gegner keine Chance. Sein FC Bayern bearbeitete die Saudis von Al Ahli schon von Anpfiff an und schenkte ihnen schon nach 13 Minuten zwei Treffer ein. Douglas Costa gelang dabei ein Doppelpack. In der Folge hatte Köhler keine Mühe, das Spiel zu kontrollieren, so dass Daniel Schmitt kaum gefährlich werden konnte. Durch die Treffer von Gnabry (52.) und Lewandowski (62.) waren alle Chancen für den Underdog dahin und die Niederlage stand schnell fest. Köhler riss sich danach auch kein Bein mehr aus: sieben Mal schloss er ab, alle vier Bälle auf das Al-Ahli-Tor waren drin. Seinem Gegner gestattete der defensivstarke Geroldshäuser nur zwei Abschlüsse. „Das lief heute sehr solide“, zeigte sich Köhler zufrieden. „Ich habe direkt meine ersten beiden Chancen genutzt und konnte es dann schön von vorne runterspielen.“ Sein Gegner mit der Al-Ahli-Bettwäsche war am Ende gar nicht so traurig über das Spiel: „Ich habe Schlimmeres erwartet. Nächstes Jahr ist er fällig!“ Das ganze natürlich mit einem Augenzwinkern versehen. Eine glaubwürdige Erklärung für die Niederlage hatte er übrigens auch noch parat: „Meine Jungs sind mit dem kühlen Wetter in München nicht klargekommen.“ Tja, Wüstenfüchse in der kalten Weißwurst-Hauptstadt!

Das wohl spannendste Spiel des bisherigen Turniers fand zwischen der SG Karsbach/Heßdorf und dem Soccer Club Würzburg statt. Das Spiel hatte alles, was ein richtig geiles FIFA-Spiel ausmacht und war brutal aufregend. Am Ende setzte sich Yanick Deter knapp mit 5:4 nach Golden Goal durch. Er hatte mit Union Berlin ein glänzenden Start erwischt. Maciejewski und Gogia brachten Deter in Front, wobei das 2:0 etwas glücklich fiel, weil Gogia der Ball nach einem Abpraller vor die Füße fiel. Giulio Rademacher aber war mit seinem technisch starken FC Barcelona natürlich keinesfalls geschlagen. Stück für Stück arbeitete er sich in die Partie. Einige Male konnte sich Deter mit seinen Eisernen gerade noch dazwischen werfen, nach 31 Minuten aber war er beim 2:1 durch Dembélé machtlos. Der Karsbacher reagierte und drängte auf das 3:1, allerdings verpasste er im Strafraum der Spanier den rechtzeitigen Abschluss. Nach dem Wechsel wurde Rademacher noch stärker und glich durch Messi aus. Von nun an war es ein Spiel mit offenen Visier. Auf’s Klo gehen oder ein Getränk holen war für die Zuschauer tödlich, denn quasi sekündlich gab es etwas zu sehen. Deter gelang nur kurz nach dem Ausgleich die erneute Führung, als Joker Dajaku einen langen Sprint anzog und mit einem Diagonalschuss traf. Große Freude kam nicht auf, denn Messi verwandelte wenig später einen berechtigen Foulelfmeter. Nun kippte das Spiel und der Soccer Club war drauf und dran erstmalig in Führung zu gehen. Vor allem per Kopfball war die Blaugrana gefährlich. Das konnte Deter aber auch. In der 87. Minute köpfte Sheraldo Becker an den Querbalken. Im Gegenzug konnte die Abwehr der Eisernen Braithwaite bei seinem Solo nicht mehr stoppen: 3:4 in der 85. Minute. Der SCW-Sieg schien eingetütet. Denkste!

Nur zwei Minuten später gelang Andrich das 4:4 aus spitzem Winkel. Die Verlängerung schien unausweichlich. Schon wieder denkste. Obwohl die Nachspielzeit schon lange abgelaufen war, ließ Peter Petersen den Angriff noch laufen. Union langte nochmals hin und es gab wieder Foulelfmeter für Barca. Messi trat wieder an… und scheiterte an Luthe! Der Union-Keeper hatte den lange führenden Karsbacher in die Verlängerung gerettet. Dort dauerte es dann nicht lange. Sieben Minuten brauchte Yanick Deter, dann schloss Awoniyi einen Angriff erfolgreich ab und brachte Karsbach per Golden Goal eine Runde weiter. WOW! Was für ein Match! Deter war nach dem Spiel auch im Rausch: „Ich habe das 3:0 verpasst und danach nicht mehr gut gespielt. Vor allem habe ich schlecht verteidigt, so dass der Ausgleich folgerichtig war.“ Euphorie und Verzweiflung lagen bei ihm nahe beieinander als er das 4:4 schaffte, nur um kurz danach noch einen Elfer zu fabrizieren. „Das war völlig unnötig! Glücklicherweise konnte ich parieren. In der Verlängerung war ich dann davon überzeugt, dass ich das erste Tor mache.“ Im Achtelfinale wartet jetzt der bärenstarke Jonas Köhler. Da muss auf jeden Fall eine Steigerung her. Das sah auch Deter nach dem Spiel so.

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Infos zum Turnier

Datum: 05.12.2020 20:00 - 06.02.2021 19:00 Uhr

Sportstätte: eigenes Wohnzimmer

Veranstalter: anpfiff.info

Anmeldeschluss: 30.11.2020 23:59 Uhr

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Gruppe A

TSV Biebelried