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Artikel veröffentlicht am 04.02.2021 um 20:09 Uhr

Viertelfinale: Spiele 3 und 4: Gretzer erreicht erneut das Final Four

Die Spannung der vorherigen KO-Runden suchte man in der unteren Hälfte des Tableaus im Viertelfinale vergeblich. Sowohl der Sonderhofer Christian Hofrichter als auch der Vorjahresdritte Justin Gretzer zogen souverän ins Endturnier ein. Während Hofrichters Sieg vor allem in der Deutlichkeit überraschte, war es beim Gössenheimer vor allem seine neue, dem Gegner angepasste Spielweise: nicht schön, aber erfolgreich!

Von Sebastian Werner

Der Vorjahres-Final-Four-Teilnehmer Justin Gretzer vom FC Gössenheim ist als einziger Spieler erneut in die Runde der letzten Vier eingezogen. Im heiß erwarteten Derby gegen Yanick Deter von der SG Karsbach/Heßdorf gab es ein überraschend klares 3:0 für Paris St. Germain. Im Vorfeld hatte sich Gretzer noch skeptisch gezeigt, wie er mit der Defensivtaktik von Deter umgehen solle. Seine Entscheidung überraschte: er spiegelte die taktische Ausrichtung seines Gegenübers und agierte ebenfalls mit einer tief stehenden Fünferkette. „Ich habe genauso gespielt wie er“, verriet Gretzer. Der Gössenheimer überließ Union Berlin den Großteil des Ballbesitzes und erwartete den Gegner in der eigenen Hälfte. Bei Kontersituationen zeigten sich die Franzosen dann eiskalt. In der 22. Minute erzielte Sarabia die Führung für die (Ex-)Tuchel-Elf. Das spielte Gretzer natürlich in die Karten, der sein Defensiv-Konzept weiter durchziehen konnte, während sich Deter in Handball-Manier um den Pariser Strafraum abmühen musste. Ein Augenschmaus war das Spiel für die Zuschauer auf Twitch daher nicht. „Es war eigentlich ein sehr langweiliges Spiel“, musste der Sieger zugeben.

Souveräner Derbysieg

Justin Gretzer

anpfiff.info

Als Neymar nach etwas mehr als einer Stunde einen Konter zum 2:0 abschloss, rückte ein sensationeller Golden-Goal-Ausgang wie in den letzten beiden Partien Deters in weite Ferne. „Der Steilpass ist relativ glücklich durchgekommen. Dann aber hat er souverän vollendet“, berichtet Deter. Gretzer spielte nun auf Ballbesitz und ließ hinten nichts mehr zu. Ein typisches FIFA-Tor durch di Maria rundete in der Schlussminute das Ergebnis ab. Nach der Partie machte der Halbfinalist gar kein Geheimnis um seine Spieltaktik: „Das Spiel war eigentlich hauptsächlich in meiner Hälfte. Entweder hat er um meinen 16er herumgespielt oder ich habe halt taktisch den Ball gehalten“. Der Verlierer hingegen war zunächst einmal enttäuscht vom eigenen Spiel: „Ich konnte nicht an meine Leistung vom letzten Spiel anknüpfen.“ Er machte das vor allem an seinen schlechten Pässen in der Offensive fest.

Die Statistik (91%) belegt diesen Eindruck allerdings nicht. Deter konstatierte, das der Sieg Gretzers in Ordnung ging, da er all seine Chancen genutzt hatte. Das lang erwartete Derby hielt spielerisch nicht, was es versprach. Das bemerkte auch Deter: „Das Ball-Rumgeschiebe war nicht schön anzuschauen, aber es ist ein taktisches Mittel, um zu gewinnen und das Final Four zu erreichen“.

Beeindruckende Leistung des Gamer-Seniors

Er möge es mir verzeihen, aber er ist nun mal der älteste Teilnehmer unter den FIFA-Zockern. Das Alter nicht vor Talent schützt, beweist Christian Hofrichter von Beginn an. Sein Weg hat ihn nun sogar in Final Four geführt. Im Spiel gegen den TSV Biebelried und Tobias Nietsch überzeugte der Sonderhofer von Beginn an und ließ keinen Zweifel am souveränen Sieg aufkommen. „Ich denke, ich habe im ersten Abschnitt eine meiner besten Halbzeiten gespielt“, freute sich „hofer3“. Sein Paris St. Germain spielte gegen den FC Bayern groß auf und führte schon nach fünf Minuten durch einen Treffer von Kylian Mbappé. „Das frühe 1:0 hat mir wieder sehr viel Selbstvertrauen in meinen Aktionen gegeben“, erklärte der Sieger. Hofrichter überzeugte aber nicht nur in der Offensive sondern ließ auch defensiv quasi nichts anbrennen. Nachdem Simons das zweite Tor für die Franzosen erzielte hatte, wurde das Unternehmen Final Four für Tobi Nietsch schon recht schwierig.

War gegen Christian Hofrichter chancenlos: Biebelrieds Tobias Nietsch.

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Hofrichter von sich selbst überrascht

„Ich habe nie wirklich ins Spiel gefunden und die beiden Gegentore zu Beginn waren natürlich auch nicht förderlich“, kommentierte der Unterlegene kopfschüttelnd. Die Aufholjagd wurde dann durch Hofrichters taktische Maßnahme verkompliziert. Denn er agierte defensiver und ging weniger Risiko. Zwar wurde er dabei gelegentlich etwas zu passiv, aber Nietsch konnte die wenigen Chancen nicht nutzen. Irgendwann musste der Biebelrieder ins Risiko gehen. Das nutzte Hofrichter clever und stieß in die freien Räume vor. Neymar und Mbappé machten den Kantersieg für PSG perfekt. „Sonderhofen hat einfach mega gut verteidigt und mich offensiv immer wieder vor Probleme gestellt. Schade, ich wäre sehr gerne beim Final Four dabei gewesen, aber mit der Leistung bin ich zurecht rausgeflogen“, erkannte Nietsch an. Die Gemütslage auf Seiten des Sonderhofer Trainers war natürlich komplett anders: „Ich freue mich jetzt riesig auf das Final Four am Samstag. Ich habe damit im Leben nicht gerechnet. Das ist einfach überragend!“

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