von Sebastian Werner
Am Ende waren sich alle Beteiligten einig. Das 4:1-Ergebnis war wesentlich deutlicher als der Spielverlauf. Denn die JFG Fränkische Platte war im ersten Durchgang mindestens ebenbürtig und hatte auch die klareren Chancen. Schläfrige Minuten nach der Pause kosteten den Gästen allerdings die Punkte.
Von Beginn an waren die Gäste präsent, läuferisch und in den Zweikämpfen stark. Die FV Gemünden/Seifriedsburg, die das Spiel spielerisch angehen wollte, hatte zu Beginn ernorme Probleme im Spielaufbau. Es mangelte an Bewegung und an Entschlossenheit in den Zweikämpfen. So kam die Mannschaft von Sebastian Werner und Michael Worbis zunächst nicht ins Spiel. Die Gäste betrieben einen enormen Aufwand und unterbanden jegliches kreatives Spiel der FV. Offensiv trat die Elf von Olaf Bulk vor allem über lange Bälle und bei Standards in Erscheinung, bei denen man den Hausherren überlegen war.
In der 17. Minute ließen die Gäste die erste Großchance liegen. Nach einem Steilpass verstolperte ein Gästestürmer frei vor FV-Keeper Jamil. Die Großchance schien ein Weckruf zu sein für die schläfrige Heimelf. Denn danach wurde das Spiel der FV besser. Vor allem Flügelflitzer Markus Mjalov trat nun mit seinen Soli immer mehr in der Erscheinung und hatte gute Aktionen auf dem linken Flügel. Mjalov war es auch der die erste gute Chance der FV nach einem Konter einleitete. Er schickte Robert Erfurt steil und dieser wurde nach einem Dribbling gerade noch abgeblockt. Wenig später zielte Edgard Sack nach einem schönen Doppelpass zwischen Mjalov und Erfurt mit der Innenseite zu hoch. Dieses Strohfeuer konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gäste mehr vom Spiel hatten. Nach einem eigentlich schon abgewehrten Ball erreichte die folgende Flanke einen Wiesenfelder völlig frei vor dem Tor, doch er brachte keinen Druck hinter den Kopfball und verfehlte den Kasten. Kurz vor der Pause prüfte Mjalov auf der Gegenseite nochmals Gästekeeper Eirich, der einen starken Fußreflex zeigte. Die Gästeführung wäre nach dieser ersten Halbzeit nicht unverdient gewesen. Die FV fand nicht zu ihrem starken Spielaufbau, den sie zeitweise in der Vorbereitung gezeigt hatte.
Allerdings war das Spiel der Gäste sehr kraftaufwendig. Das sollte sich in der zweiten Halbzeit bemerkbar machen. Denn die Gäste kamen nach der Pause nicht mehr so dominantn auf das Feld. Die FVGS dagegen agierte nach dem Wechsel wie verwandelt und nahm das Spiel gleich in die Hand. Nach gespielten drei Minuten wurde Robert Erfurt im Strafraum der Gäste angespielt, drehte sich um seinen Gegner und wurde zu Fall gebracht. Er trat selbst zum Strafstoß an, scheiterte zunächst schwach, brachte aber den Nachschuss im Kasten unter.
Die Fränkische Platte wirkte nun etwas desorientiert und ließ sich von der Heimelf eiskalt auskontern. Philipp Malin bediente den eingewechselten Tizian Herbert, der sofort Jan Vogt steilschickte. Der ebenfalls gerade eingewechselte Vogt legte den Ball am JFG-Verteidiger vorbei und wurde am Bein getroffen. Nur wenige Minuten nach dem ersten gab es korrekterweise den zweiten Elfmeter. Markus Mjalov verwandelte ganz sicher. Die FV befand sich nun kurzzeitig im Rausch und nutzte die Verunsicherung der Gäste. Wieder einmal dribbelte sich Mjalov durch die Reihen, traf mit seinem Schlenzer aber nur die Latte. Doch Vogt hatte spekuliert und staubte ab. Innerhalb von nur sechs Minuten hatten sich die Gäste drei Gegentore einschenken lassen!
Danach kontrollierte die FV Ball und Gegner, ließ aber immer wieder Offensivaktionen der Gäste zu. Doch bei der JFG war nun der Saft raus. Nach einem verdeckten Schuss von Vogt konnte Eirich nur abklatschen und Erfurt s staubte zum 4:0 ab. Was die FV noch lernen muss, zeigte sich in der Folge. Obwohl das Spiel entschieden war, brachte man keine Ruhe ins Spiel und schenkte den Gästen sogar noch ein Tor, als Thorsten Nick ein Stockfehler unterlief und Philipp Kiesewetter locker einschießen konnte.
Insgesamt aber können die Hausherren mit dem Ergebnis hoch zufrieden sein, zumal deutliches Steigerungspotential eindeutig vorhanden ist. 4:1 ist ein Ergebnis, von dem man in der Halbzeit nicht träumen durfte. Die JFG verpasste es, einer ihrer guten Chancen in der ersten Halbzeit zu verwerten. Der Zusammenbruch nach der Pause dürfte Gästetrainer Bulk Kopfzerbrechen bereiten. Doch die JFG wurde etwas unter Wert geschlagen.
Spielbericht eingestellt am 13.09.2014 21:59 Uhr