Einen Sieg fuhren die Grün-Weißen bislang ein: Ausgerechnet auswärts beim TSV 1860 München, beim anderen Absteiger aus der Bundesliga also, dem Verfolger der Schanzer. Das sollte Mut machen für diesen Samstag, auch wenn ansonsten nur noch ein Unentschieden gelang zuhause gegen Jahn Regensburg. Das bedeutete bis dato einen Abstiegsplatz. Die Ingolstädter verloren bislang erst einmal: Ausgerechnet - und damit benutzen wir in diesem Beitrag dieses Wort schon das dritte Mal - beim TSV 1860 München im Duell der beiden Bundesliga-Absteiger. Ansonsten: 5:0 gegen Landshut, gar 6:0 in Illertissen - das fetzte!
Schweinfurts Luis Hiltl will gleich den Ingolstädter Thomas Keller austänzeln.
Michael Horling
Laut und deutlich ging´s zu auf der Bank der Gäste, wo neben Cheftrainer Roberto Pätzold der Co-Coach Thomas Karg aus dem Schweinfurter Landkreis stammt. Deftige Worte hörte man von dort, was daran lag, dass es irgendwie gar nicht so recht anlaufen wollte bei den Oberbayern, die als klarer Favorit in den ersten 45 Minuten eigentlich gar nichts zustande brachten außer ein paar wenigen Halbchancen. So wie auch seitens der Gastgeber wenig zu sehen war. Vielleicht mal ein abgeblockter Schuss, wie der von Mike Weismantel nach einer halben Stunde. Ansonsten blieb der Block der anwesenden Journalisten leer. Chancen waren Mangelware, hier wie da, die Partie erfreute nicht gerade die Herzen der rund 80 Zuschauer auf dem Nebenplatz des Willy-Sachs-Stadions, der im Bereich des Eingangs für die Gäste liegt, wo am Dienstagabend rund 3000 Fans der Frankfurter Eintracht erwartet werden. Diverse, noch leer stehende Verpflegungsstände waren deshalb bereits am Samstag rund um das Area, aufgebaut.
Schweinfurts Kapitän Johannes Brätz hat nur Augen für den Ball.
Michael Horling
Nur wenige Minuten dauerte es in der zweiten Halbzeit, bis endlich Feuer ins Spiel kam: Johannes Brätz legte Ingolstadts Arjon Kryeziu. Den Freistoßball köpfte Thomas Keller ins lange Eck zum 0:1, das etwas glücklich fiel, weil die Schweinfurter nach anfänglichen Schwierigkeiten eigentlich gleichwertig waren. Die Gäste drängten nun, ein 05er musste bei einem Schuss auf der Linie retten, später bekam Johannes Brätz den Ball beim Abwehrversuch an den Fuß, wonach er zu Tayrell Kruppa sprang. Der Schnüdel-Keeper nahm das Leder mit den Händen auf, Schiedsrichter Daniel Reich sah darin einen unerlaubten Rückpass und gab einen indirekten Freitoß acht Meter vor dem Schweinfurter Tor. Ingolstadts Kapitän Fatih Kaya wuchtete den Ball zum 0:2 in die Maschen. Gelaufen war die Partie danach dennoch nicht, denn auf der anderen Seite flog das Leder bei einem abgefälschten Freitoß von Maximilien Müller ins Tor zum Anschlusstreffer. In den verbleibenden knapp zehn Minuten aber fehlte den 05ern die Chance zum Ausgleich. Und in der Schlussphase erkonterte dre FCI sich das 3:1, weil Georgios Pintidis alleine vor Tayrell Kruppa auftauchte, den Schweinfurter Keeper umspielte. Dass in der Nachspielzeit bei einer Abseitsentscheidung gegen die Gäste deren Trainer wild moserten, zeigt wie ehrgeizig der Bundesliga-Absteiger die Mission "sofortiger Wiederaufstieg" angeht.
Kapitänsduell: Ingolstadts Felix Bachmann hat vor Schweinfurts Johannes Brätz die Nase vorne.
Michael Horling
Die U19 der Schweinfurter Schnüdel muss nun wieder zwei Mal reisen, hat bei Quelle Fürth und in Landshut wegweisende Partien vor sich, bevor es zum Jahresausklang in drei Heimspiele in Serie gegen Burghausen, Ismaning und Memmingen geht. Gerade die Partie bei der Quelle, das Kellerduell, dürfte entscheidend sein, ob der Klassenerhalt gelingen kann. Dann muss natürlich offensiv mehr laufen bei den in acht Partien erst sechs Mal erfolgreichen Schnüdeln. Die Ingolstädter A-Junioren, die schon 26 Mal einnetzten, erwarten kommenden Samstag zuhause den oberbayerischen Rivalen von Wacker Burghausen.
Spielbericht eingestellt am 22.10.2017 12:29 Uhr