Als Absteiger aus der Bayernliga hat sich die U19 des SK Lauf eine Liga tiefer in der Landesliga nicht gut eingelebt und muss nun auch dort um den Klassenerhalt bangen. Die Mannschaft der neuen Trainer Martin Schmaußer und Thomas Gabsteiger hat jedoch zuletzt gegen den SC 04 Schwabach mit 2:0 gewonnen und den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze hergestellt. "Das wird heute ein schweres Spiel, aber wir wollen gewinnen", meinte Martin Schmaußer vor der Begegnung mit einem skeptischen Blick auf den schneebedeckten Platz. Tabellarisch anders sieht die Situation bei der angereisten SpVgg Bayern Hof aus, die wie in den Jahren zuvor eine solide Saison spielt und denselben Abstand nach oben wie nach unten hat. "Die Straßen sind frei, wir sind gut hergekommen", sagte Hofs Neu-Trainer Christopher Klaszka. Seine Talente durften beim SK Lauf auf dem neu gebauten Kunstrasenplatz ran.
Lorenz Kotschenreuther taucht nach dem Zweikampf mit Pascal Pickel (re.) voll in den Schnee.
Uwe Kellner
Die Linien wurden vor der Partie vom Schnee freigekehrt und der Platz beim Aufwärmen ein wenig freigetreten. Dennoch entwickelte sich wegen des schneebedeckten Untergrunds eine weitestgehend vom Glück abhängige Partie. Die Gäste kamen mit den äußeren Bedingungen besser zurecht, hatten einige halbe Chancen, doch richtig brenzlig wurde es vor dem eigenen Tor. Nach einem Torschuss der Laufer prallte der Ball zu Simon Kreisel, doch trotz eisglattem Boden machte Keeper David Guyon sein kurzes Eck rechtzeitig zu und lenkte den Nachschuss um den Pfosten. Auf der anderen Seite wurde es bei einem Kopfball von Eralp Caliskan gefährlich. Derselbe Spieler stand wenig später im Mittelpunkt, als es zu einer Rudelbildung abseits der Augen des Schiedsrichters kam. Beide Linienrichter mussten beim Schlichten helfen, was an und für sich schon nicht vorkommen sollte. Es gab in dieser Situation keine Platzverweise, auch wenn beidseitig durchaus unsportliches Verhalten an den Tag gelegt wurde. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, nutzte Simon Kreisel die Unkonzentriertheit der Gäste aus Hof und zog aus der Ferne ab. Der Schuss schlug zum 1:0 für den SK Lauf ein. Darauf wussten die Hofer jedoch bald die passende Antwort, allerdings fiel der Ausgleich eher aus einem Zufallsprodukt. Eine zu weite Flanke flog in die nach oben ausgetreckten Hände des jungen Laufer Torhüters, doch seine Handflächen schienen vereist zu sein, denn der Ball rutschte ihm aus den Fingern und vor die Füße von Eralp Caliskan, der zum 1:1 abstaubte. Das war die letzte Aktion des Hofer Torschützen, denn nur eine Minute später sah der Linienrichter eine Tätlichkeit des Stürmers gegen seinen Gegenspieler und so wurde er mit der Roten Karte vom Platz gestellt. Die Unterzahl der Hofer merkte man nicht. Auf dem holprigen Platz war sowieso kein Kombinationsfußball möglich. Wenn überhaupt, dann konnte Kaan Gezer spielerische Akzente setzen. Wie zum Beispiel, als er kurz vor der Pause Patrick Körber freispielte und dessen Torschuss mit einem Klassereflex von Gabriel Zilles pariert wurde.
Synchrone Doppel-Grätsche gegen den besten Hofer Spieler Kaan Gezer. Lukas Urban (li.).
Uwe Kellner
Zu Beginn der zweiten Hälfte gab Bayern Hof den Ton an. Als sich der flinke und dribbelstarke Lorenz Kotschenreuther im Laufer Sechzehner befand, wurde er unfair von den Füßen geholt und der Referee entschied auf Elfmeter. Kaan Gezer trat an, doch der eigentlich sichere Schütze scheiterte ein Torhüter Gabriel Zilles. Hof ließ sich von diesem zwischenzeitlichen Rückschlag jedoch nicht aus der Bahn werfen. In der Defensive wurden sie vom SK Lauf sowieso kaum gefordert. Etwa zehn Minuten nach dem ersten Elfmeter folgte der zweite. Lorenz Kotschenreuther dribbelte sich über die rechte Seite in der Strafraum und legte den Ball klug zurück auf Kaan Gezer. Dieser schoss den Ball aufs Tor. Dort stand Laufs Spielführer Lukas Hofer, dem der Ball beim Abwehrversuch an den Arm sprang. Was folgte, war eine Rote Karte gegen den Verteidiger und ein Elfmeter für die Gäste. Dieses Mal schoss Patrick Körber, der den Keeper zur 2:1-Führung überwand. Das zerfahrene Spiel war nicht besonders ansehnlich und daran besserte sich in der letzten halben Stunde auch nichts mehr. Zweikämpfe und Grätschen im Mittelfeld führten zum einen zu Zeitstrafen gegen Hof, zum anderen zu schönen Freistoßchancen für den SK Lauf. Allerdings machten deren Schützen nichts aus diesen Gelegenheiten. Der SK Lauf tat sich unheimlich schwer, eigene Tormöglichkeiten zu erspielen und stand oft im Abseits. Deswegen war es am Ende auch keine Überraschung, dass der 2:1-Sieg für Bayern Hof nach 90 Minuten bestand hatte. Nach dem Abpfiff kam er erneut zu unschönen Szenen der beiden immer wieder durch Undiszipliniertheit auffallenden Mannschaften. Laufs Trainer Thomas Gabsteiger wurde beispielsweise von einem Schneeball getroffen. Aber auch diese Streitigkeiten legten sich. Der SK Lauf hat tabellarisch nach dieser Partie weiterhin größere Probleme, wohingegen Bayern Hof mit einem Auge nach oben schielen kann.
Spielbericht eingestellt am 22.11.2015 14:44 Uhr