Auslosung zum E.ON-Cup 2014: Titelverteidiger FFC Hof ist der Gejagte - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 06.02.2014 um 19:30 Uhr
Auslosung zum E.ON-Cup 2014: Titelverteidiger FFC Hof ist der Gejagte
Am Sonntag, dem 16.02.2014, findet vor den Toren Würzburgs im unterfränkischen Ochsenfurt die Bayerische Hallenmeisterschaft der Frauen um den E.ON-Cup 2014 statt. Als Titelverteidiger geht der 1. FFC Hof in der Zuckerstadt in den Start und darf sich dort mit einer Reihe Newcomern auseinandersetzen. anpfiff.info hörte sich im Vorfeld bei allen Teilnehmern und Veranstalter Frickenhausen um.
Von Bernd Riemke
Helga Schmitt (Vorsitzende Bezirks-Frauen- und Mädchenausschuss), Dietmar Werner (Vorsitzender Sportausschuss TSV Frickenhausen), Ludwig Hofmann (1. Bürgermeister Markt Frickenhausen), Rainer Friedrich (1. Bürgermeister Ochsenfurt), Winfried Schraudt (E.ON Energie Deutschland GmbH) bei der Auslosung zum E.ON Cup der Frauen.
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Nachdem am letzten Wochenende die drei letzten Bezirksmeister ermittelt wurden, fand am heutigen Donnerstag im Alten Rathaus in Frickenhausen die Auslosung für den E.ON Cup der Frauen am Sonntag, 16. Februar 2014 in Ochsenfurt statt. Ludwig Hofmann, 1. Bürgermeister des Marktes Frickenhausen nahm zusammen mit Ochsenfurts Bürgermeister und Schirmherr Rainer Friedrich sowie mit Winfried Schraudt von e.on Bayern die Auslosung vor. In den Lostöpfen befanden sich zwar einige „bekannte Gesichter“, doch im Vergleich zum Vorjahr präsentiert sich dem geneigten Zuschauer ein beinahe komplett neues Teilnehmerfeld. Bis auf Titelverteidiger FFC Hof, der sich die oberfränkische Krone aufsetzen konnte, ist kein Teilnehmer des Jahres 2013 am Start.

Gruppe A

TSV Schwaben Augsburg (Regionalliga)

Nach drei Jahren Abstinenz qualifizierten sich die Schwaben zum inzwischen fünften Mal für das Bayerische Endturnier. Als beste Platzierung sprangen bisher zwei dritte Plätze in den Jahren 2007 und 2008 heraus. Beim Gewinn der schwäbischen Bezirksmeisterschaft kam dem Regionalliga-Zweiten sich auch die Futsal-Erfahrung aus dem Vorjahr zu Gute. „Außerdem haben diesmal andere die vermeintlich starken Mitbewerber auf dem Weg ins Finale aus dem Weg geräumt“, gibt Schwaben-Trainer Jörg Heinz zu, der in einem lange ausgeglichenen Endspiel mit seinem Team gegen SpVgg Kaufbeuren die Oberhand behielt. Bislang läuft die Hallensaison für die Fuggerstädter mehr als zufriedenstellend. Zwei Teilnahmen bedeuteten zwei Turniersiege. „Dennoch wäre es vermessen zu sagen, dass wir auf jeden Fall den Pott holen“, zeigt Heinz Respekt vor den Konkurrenten, wohl wissend, dass sein Team als klassenhöchster Vertreter allein schon aufgrund dieser Tatsache zu den Mitfavoriten zählt. „Wenn wir ein Trikot überziehen, dann wollen wir auch gewinnen. Diese Haltung verinnerlicht meine Mannschaft mehr und mehr“, schickt der Schwaben-Coach dennoch eine kleine Kampfansage an die Konkurrenz. Dem technisch beschlagenen TSV, dem allenfalls die körperliche Robustheit zum Verhängnis werden könnte, gebührt auf jeden Fall nicht nur in der Vorrundengruppe die Mitfavoritenrolle.

TSV Frickenhausen (Landesliga Nord)

Der Landesliga-Fünfte war als Ausrichter ohnehin bereits vorab für das Endturnier qualifiziert und spielte dennoch eine gelungene Bezirksmeisterschaft, an deren Ende der dritte Platz für das Team um Spielertrainer Anika Höß heraussprang. Im Halbfinale war gegen TSV  Bischofsheim Endstation, doch in der Vorrunde ließ der kommende Gastgeber gegen den späteren Turniersieger ETSV Würzburg 2 seine Klasse durchaus aufblitzen. „Wir wollen zeigen, dass wir als einziger Nicht-Bezirksmeister trotzdem gut kicken können“, freut sich die 23-Jährige auf die Bayerische vor der Haustür, für die Höß zwar namentlich keinen Favoriten ausmachen möchte, spannenden Spielen gegen eine Reihe „Unbekannter“ aber erwartungsfroh entgegenblickt. Der TSV selbst steckt sich dabei eher bescheidene Ziele. „Ein Sieg und ein Platz im Mittelfeld sollte drin sein“, macht Anika Höß als Underdog im Konzert der Großen auf Understatement. Dieses Minimalziel soll mit den bewährten Tugenden einer geschlossenen Mannschaftsleistung erreicht werden. „Wir kommen über das Kollektiv. Bei uns kann stoppen, passen und schießen“, schmunzelt Höß, die sich vorab nicht in die Karten schauen lassen möchte.

Kann sich Isabell Kastner nach der oberfränkischen bald auch die bayerische Meisterplakette umhängen?
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FFC Hof (Bayernliga)

Der amtierende Titelverteidiger ist nach 2011 und 2013 überhaupt erst zum dritten Mal für die Bayerische Meisterschaft qualifiziert. Bei allen bisherigen Teilnahmen gingen die Ostoberfränkinnen am Ende als Sieger vom Parkett. Bei der Bezirksmeisterschaft qualifizierten sich die Hoferinnen souverän für das Finale, in dem allerdings der SV Reitsch lange Zeit Paroli bot. „Wir können uns bei unserer Torfrau Claudi Mühlstädt bedanken, die uns bis zu unserer Führung mit ihren tollen Paraden im Spiel gehalten hat“, resümiert Isabell Kastner, die mit vier Toren selbst maßgeblichen Anteil am Turniersieg des FFC hatte. Dank Fußball-Freestylerin Josephine Laufer und Technik-Wunder Pui San Yau verfügt Hof über herausragende Einzelkönner, die dem Turnier durchaus den Stempel aufdrücken können. „Das soll nicht arrogant klingen, aber wir würden gerne noch einmal Bayerischer Meister werden“, schmunzelt Kastner in Erinnerung an den Coup aus dem Vorjahr. Das Halbfinale sollte für den Vorjahressieger in jedem Fall das Minimalziel darstellen.

FSV Großenseebach (Bezirksoberliga)

Mit dem aktuell Viertplatzierten der Bezirksoberliga Mittelfranken stellt sich ein absoluter Neuling auf der Bayerischen Meisterschaft vor. Noch nie konnte der FSV in die Phalanx des scheinbar übermächtigen Duos FC Nürnberg/SV Weinberg einbrechen. Und auch zur Bezirksmeisterschaft trat Großenseebach zunächst ohne große Erwartungen an. In einer Vorrundengruppemit dem SV Weinberg und der SpVgg Greuther Fürth lagen die Favoritenrollen jedenfalls auf ganz anderen Schultern. „Viel haben wir auch unserer Torhüterin Jenny März zu verdanken“, berichtet Nadine Janousch über eine an diesem Tag bärenstarke Keeperin, die nicht zuletzt im Finale gegen Greuther Fürth auch im Siebenmeterschießen über sich hinauswuchs. „Wir sind als Mannschaft aufgetreten. Die Einstellung jeder einzelnen Spielerin hat gestimmt“, umschreibt Janousch das Erfolgsrezept des vermeintlichen Außenseiters, der bewiesen hat, dass insbesondere im Futsal unter dem Hallendach beinahe alles möglich ist. So reist der FSV zwar als klassenniedrigster Vertreter in der Vorrundengruppe A an, doch unterschätzen sollte man den Bezirksoberligisten keinesfalls.

Nadine Janousch (li.) schnupperte mit dem RSV Drosendorf bereits Bayerische Hallenluft. Mit dem FSV Großenseebach betritt sie Neuland.
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Gruppe B

ETSV Würzburg 2 (Landesliga Nord)

Zum vierten Mal insgesamt nimmt der Bayerische Hallenmeister von 2010 am Finalturnier teil. In Unterfranken zählen die Residenzstädter ohnehin seit Jahren zu den ganz großen Hausnummern – selbst wenn es „nur“ die Zweite ist, die an den Start geht, doch diese führt die Landesliga-Nord an und verfügt über eine Vielzahl an exzellent ausgebildeten Fußballerinnen, die alle das Ziel haben, sich für die eigene Bundesliga-Mannschaft zu empfehlen. „Beim Futsal muss man versuchen mit schnellem Spiel Überzahl zu erzeugen – wenn man einmal führt ist es dann verdammt schwer für den Gegner das Ergebnis noch zu drehen“, fasst ETSV-Trainer Dieter Kölbl seine bisherigen Erfahrungen zusammen. Genau solche technisch beschlagenen Akteurinnen, die dieses schnelle Spiel beherrschen tummeln sich zu Hauf in dem Spielerfundus, der Kölbl zur Verfügung steht: Ob Marina Ansmann, Franziska Thomas, Anna-Lena Issing oder Mona Eichelbränner, sie alle glänzen als Individualisten ebenso wie im harmonischen, flüssigen Zusammenspiel im Team. „Unser Ziel ist es ganz klar besser abzuschneiden als beim letzten Mal“, schmunzelt Kölbl, der beim bisher letzten Auftritt auf Bayerischer Bühne mit seiner Elf über den achten und letzten Platz nicht hinauskam – um schließlich nachzulegen, dass man insgeheim freilich auf einen Platz im Halbfinale schielt: mindestens!

SV Thenried (Bayernliga)

Der Bayernliga-Fünfte ist der nächste Newcomer, der in der bisherigen Vereinshistorie noch kein Bayerisches Finalparkett betreten hat. Der letzte Turniersieg eines niederbayerischen Vertreters liegt im Übrigen genau zehn Jahre zurück: 2004 gewann die SpVgg Landshut. Trainer Herbert Wendl würde nur allzu gern in deren Fußstapfen treten. „Wenn ich zu einer Bayerischen Meisterschaft fahre, dann will ich Bayerischer Meister werden. Selbst der Zweite ist doch schon uninteressant“, klopft Wendl vor dem Turnier gehörig die Trommeln. Die Qualitäten des Bayernligisten liegen zweifelsohne im Kurzpassspiel und der Leichtfüßigkeit, mit der der SVT auch die Bezirksmeisterschaft in Niederbayern gewann. „Ich gehe zwar nicht davon aus, dass wir der Favorit sind, aber verstecken brauchen wir uns auch nicht. Wir haben die Fähigkeiten, um eine entscheidende Rolle zu spielen“, schickt Herbert Wendl eine Kampfansage an die vermeintlichen Favoriten aus Schwaben und Oberfranken. Der spielerische Fußball komme seinem Team jedenfalls entgegen – mehr als die „Hauerei“ beim Hallenfußball.

Die Damen des ETSV Würzburg 2 gewannen die unterfränkische Bezirksmeisterschaft.
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FC Forstern (Landesliga Süd)

Im Jahre 2006 schnupperte der aktuelle Tabellendritte der Landesliga-Süd bereits einmal Bayerische Hallenluft, kam damals aber nicht über den letzten Platz hinaus. Nach dem Sieg bei der Oberbayerischen Hallenmeisterschaft über den einstigen Seriensieger FC Ingolstadt strotzt die Elf von Trainer Hans-Jürgen Lukschanderl zwar vor Selbstvertrauen, übt sich aber auch in Demut vor der erfahrenen Konkurrenz. Abgesehen von Eva-Maria Kopp (27), die sich immerhin Deutsche Polizeimeisterin nennen darf, tummeln sich junge Damen um den Trainer, die zwar seit Jahren auch über die Homogenität zum Erfolg kommen, weil sie auf vier gemeinsame Spielzeiten im Juniorinnenbereich zurückblicken können, die aber auch auf eine Altersstruktur von 17 bis 21 Jahre begrenzt ist. „Wir werden mit Sicherheit nicht gewinnen, wollen den ein oder anderen ein bisschen ärgern und nach Möglichkeit nicht Letzter werden. Alles was besser ist als Platz 7 ist toll für uns“, backt Lukschanderl schon im Vorfeld kleine Brötchen, der vor allem nicht als Kanonenfutter für die Konkurrenz herhalten will, im gleichen Atemzug aber auch betont: „Wenn wir gut in das Turnier starten, kann alles passieren.“

TSV Theuern (Kreisliga)

Als Kreisligist geht der TSV Theuern selbstredend als krasser Außenseiter in das Finalturnier. Denkste! Die Truppe von Trainer Bernd Polster hat zwar einen Altersdurchschnitt von knapp 18 Jahren, rekrutiert sich aber beinahe ausnahmslos aus der Nachwuchsmannschaft, die im vergangenen Jahr den Aufstieg in die U17-Bayernliga schaffte. Die Qualität der jungen Wilden bekam im Halbfinale der Bezirksmeisterschaft nicht zuletzt Seriensieger SC Regensburg zu spüren. Dabei legte Theuern beim Finalturnier in der Oberpfalz einen mehr als holprigen Start hin und war nach zwei Vorrundenspielen eigentlich schon ausgeschieden. „Dann habe ich in der Kabine wohl die richtigen Worte gefunden“, berichtet Bernd Polster über den folgenden Siegeszug seiner jungen Damen, der sie schließlich mit einem blitzsauberen 3:0-Finalsieg über Barbing bis nach Ochsenfurt bringen sollte. Obgleich Spielführerin Lena Götz und Torjägerin Miriam Geitner womöglich herausragen, verfügt Theuern über zwei eingespielte Blöcke, die keinen merklichen Qualitätsverlust nach einem Spielerwechsel zulassen. Der Vertreter der Oberpfalz gilt für viele Konkurrenten als der Geheimfavorit schlechthin, doch Bernd Polster stapelt tief. „Es sind genügend höherklassige Teams am Start, die uns vor allem mit ihrer Erfahrung weit voraus sind. Wir wollen für die ein oder andere Überraschung sorgen und sind für jeden Platz nach oben dankbar“, so der Trainer, der insgeheim auf eine gute und vor allem von wenig Nervosität geprägte Tagesform seiner Kickerinnen hofft.

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