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SV Neuschleichach

A-Klasse 5 Schweinfurt - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 28.06.2017 um 18:00 Uhr

Meisterportrait SV Neuschleichach: "Althüttens" unglaubliche Wandlung

Ein Team, das im Vorjahr abgestiegen war und im Jahr darauf in der gleichen Liga Meister wird? Gibt es nicht? Von wegen! Dem SV Neuschleichach ist genau dieses Husarenstücke gelungen. Nachdem der Klassenerhalt nur durch den "Aufstieg" der Zweiten gesichert werden konnte, ließ man in der zu Ende gegangenen Runde in der A-Klasse 5 alles Teams hinter sich. "Althütten" marschierte in die Kreisklasse.

Von Marco Heumann

Meisterjubel SV Neuschleichach.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Dass der SV Neuschleichach nun in der Kreisklasse ist, wurde natürlich ausgiebig gefeiert. „Das hat schon ein paar Tage gedauert. Die Althütter sind eh ein Feier-freudiges Volk, aber die Jungs haben sich das auch verdient“, schaut Vorsitzender Dieter Dümmler auf ein Fußball-Jahr, das ihm wohl wie ein Traum vorkommen dürfte. „Das war schon überraschend, weil wir ja im letzen Sommer mit der nahezu ähnlichen Mannschaft zum Abstieg verurteilt waren. Diesmal hatten wir auch das Glück, das uns vorher oft fehlte“, gibt er zu.
Als Drittletzter der Tabelle des Vorjahres durfte der Verein aus dem 300-Einwohner-Dorf aus der Gemeinde Oberaurach nur wegen der Reservemannschaft in der Liga bleiben. In der Liga der Reservisten verzichteten nämlich vier der ersten Fünf auf den Sprung nach oben, Neuschleichach 2 war als nächster dran, und so durfte die Erste oben bleiben. Genauso wie der TSV Wonfurt übrigens.
Diesmal hatte der SV Neuschleichach nicts mit den hinteren Rängen zu tun, denn praktisch von Anfang an mischte man ganz vorne mit. Der Start der Elf um Spielertrainer Jonas Schmitt verlief ideal, nach Siegen über Limbach, Wülflingen/FC Haßfurt 2, Augsfeld und Ziegelanger folgte zwar mit dem 1:2 in Lußberg der erste Ausrutscher, doch den machte der SV schnell wett. Kurz vor der Winterpause verlor der SVN gegen Wülflingen/Haßfurt zwar, doch die Elf überwinterte punktgleich, aber mit einem Spiel weniger, auf Platz zwei.

Auch die Traktorfahrt durfte natürlich nicht fehlen!

anpfiff.info

Geliebäugelt, aber nicht geglaubt

Vorsitzender Dümmler traute dem Braten im März noch nicht so recht. „Geliebäugelt hat man schon damit, dass wir vorne bleiben könnten. Es hat schon etwas gedauert, bis ich es auch glaubte.“ Im Frühjahr ging es gleich gut weiter, vier Remis brachten die Schmitt-Mannen nicht vom Kurs ab. Alles lief bestens, bis ausgerechnet am vorletzten Spieltag das 1:2 in Stettfeld passierte. Sollte der SV tatsächlich noch den Titel verspielen? „In Stettfeld flatterten die Nerven bei einigen, das hat man gesehen. Wir waren das nicht gewohnt, auf einmal war etwas Druck da. Ich dachte schon, wir verhungern auf der Zielgeraden“, schaut Dümmler auf die schwierige vorletzte Etappe auf dem Weg zum Titel.
Es sollte noch besser, noch dramatischer, kommen. Ein Sieg am letzten Spieltag daheim gegen die Sportfreunde Steinsfeld, und die Meisterschaft ist klar. Das müsste zu schaffen sein. Dann aber wurde auch der letzte Schritt eine ganz heiße Kiste. Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit schoss Nico Koch das Tor zum und damit zum Titel, dem größten Erfolg des Vereins seit langem. Danach brachen alle Dämme, erstmals seit 2005 steht der SV Neuschleichach wieder in der Kreisklasse.

Die optimale Liga

Der mit dem Meistertor: Nico Koch!

anpfiff.info

Die hält der Vorsitzende für die optimale Liga angesichts der vielen lukrativen Derbys, etwa gegen Trossenfurt, oder Unterschleichach, und manche mehr. Einzig Torwart Thomas Huttner dürfte noch aus der Zeit da oben übrig geblieben sein, meint Dümmler. Ihn hebt er als einen der Leistungsträger hervor. „Er hatte seinen zweiten Frühling.“ Dazu sind natürlich die beiden Torgaranten Sven Schwaen und Spielertrainer Jonas Schmitt zu nennen, die je 24 Tore erzielten. Schwaten war vor der Runde aus Trossenfurt zurückgekehrt. „Die Beiden haben schon die Hauptlast getragen. Für mich war auch Pascal Burgis ganz wichtig, oder Nico Koch, alle haben ihren Anteil“, so der Vorsitzende.
Dass Spielertrainer Schmitt im fünften Jahr den großen Wurf schaffte, nimmt Dümmler als Lohn für dessen akribische Arbeit. „Jonas ist seinen Weg gegangen und hat sich von den gefühlt 300 Bundestrainern bei uns nicht beirren lassen. Immer wieder hat er Sachen mit der Mannschaft geübt, bis es klappte. Er hat einen Riesen-Anteil“, zollt der Funktionär Respekt.
Dieter Dümmler muss es wissen, schließlich war er einst als Trainer Schmitts Vorgänger. Über die Spieler lässt der erste Mann im Verein nichts kommen. „Das ist ein toller Haufen auf und neben dem Platz.“ Das Gefüge, die Kameradschaft, das Umfeld alles passe. Die Spieler sowieso. „Die Jungs sind voll dabei, auch neben dem Platz als Helfer! Da ist sich keiner zu schade, wenn er mal grillen oder ausschenken soll“, lobt es Dümmler.

"Wir brauchen keine Angst zu haben!"

Er hofft natürlich, dass es der SVN den Aufsteigern der Vorjahre nachmachen kann und sich eine Liga höher etabliert. Das Zeug dazu habe man, um in der Kreisklasse zu bestehen. „Wir brauchen keine Angst zu haben“, so Dümmler. Die Mannschaft werde zusammen bleiben, Neuzugänge etwa über Geld anzulocken, das schließt er aus. „Wenn die große Vereinsfamilie passt, dann macht es den Jungs auch Spaß, bei uns Fußball zu spielen.“ Das soll auch künftig so sein, hofft der Vorsitzende.