Ebern - Neustadt/Wildenheid: Wo kracht es diesmal? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.04.2010 um 00:00 Uhr
Ebern - Neustadt/Wildenheid: Wo kracht es diesmal?
6:0 hieß es im Hinspiel für den TBVfL und nicht nur Gäste-Trainer Joachim Kraft war nach dieser Demontage restlos bedient. Ein ähnliches Ergebnis scheint nach den jüngsten Leistungen beider Teams eher unwahrscheinlich, denn mit den Turnern und dem Fusionsverein treffen am kommenden Samstag die aktuell stärksten Teams der Bezirksliga aufeinander.
Von Bernd Riemke

Für Kai Müller gibt es derzeit keinen Grund die Stirn in Falten zu legen. Sein Team ist 2010 noch verlustpunktfrei.
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„Damals haben wir sie förmlich niedergetrampelt“, erinnert sich TBVfL-Trainer Kai Müller mit Wohlwollen an den Befreiungsschlag aus dem Hinspiel, als seine Mannschaft gerade wieder einmal den Saisonstart verschlafen hatte und sich gegen Ebern mit einem halben Dutzend Treffern eindrucksvoll zurückmeldete. Inzwischen ist Neustadt/Wildenheid nicht zuletzt dank vier aufeinanderfolgender Siege im Kalenderjahr 2010 auf dem zweiten Tabellenplatz angekommen. „Wenn man so einen Lauf hat, ist das Selbstvertrauen da und man gewinnt Spiele, die wir letztes Jahr wohl noch verloren hätten“, blickt Müller insbesondere auf das letzte Wochenende zurück, als der TBVfL nach zwei – allerdings umstrittenen – Gelb/Roten Karten gegen Thorsten Redl und Florian Höhn mehr als 25 Minuten zu neunt gegen den SC Reichmannsdorf bestehen musste. Dies gelang mehr als vorzüglich, denn mit zwei Mann in Unterzahl gelang dem Meisterschaftsmitfavoriten sogar noch der alles entscheidende Siegtreffer. „Es war enorm wichtig für uns, dass wir uns da oben festsetzen“, hat der Trainer mit einem ausstehenden Nachholspiel im Rücken die Jagd auf Platz 1 eröffnet. „Noch sind wir die, die jagen“, möchte Müller seinem Team die Chance offen halten am letzten Spieltag im direkten Vergleich mit Mitwitz noch die Möglichkeit auf den Titel zu haben. Vorher hat der Spielplan jedoch den TV Ebern parat und vor diesem hat auch Müller Respekt. „Erstmal muss die Null stehen. Das ist auswärts immer unsere Taktik. Durch unsere technischen Fähigkeiten hoffe ich, dass wir dann das ein oder andere Ding machen“, spekuliert Müller weiterhin auf die Treffsicherheit und die Vorbereiterqualitäten seines Winter-Neuzugangs Christian Grünanger. Nachdem auch Fabio Cannone im Laufe dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, wird der TBVfL in Bestbesetzung antreten können. „Konditionell sind wir topfit“, erwartet der zum Saisonende scheidende Coach einen heißen Tanz, bei dem auf dem Weg zur Meisterschaft mindestens ein Punkt mit nach Hause genommen werden soll.

"Wir wissen welche Stunde geschlagen hat"


Gleiches gilt jedoch für sein Pendant Joachim Kraft. Die Turner sind im laufendenKalenderjahr ungeschlagen.
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Dabei trifft der Tabellenzweite auf einen Gastgeber, der ebenso vor Selbstvertrauen strotzt. 4:0 in Mitwitz, 0:0 beim heimstarken FC Oberhaid – vor allem die Abwehr ist es, die seit dem Jahreswechsel wieder an Sicherheit gewonnen hat. In fünf Spielen mussten die Turner nur drei Treffer hinnehmen. „Marco Beck spielt nicht mehr auf der Liberoposition, sondern nimmt im Mittelfeld einen offensiveren Part ein. Dadurch kriegen wir von vorne her schon viel mehr Stabilität“, kennt Trainer Joachim Kraft die Gründe und misst seinem eigenen Zutun dabei nur „Wegbereiter-Gründe“ bei. „Die Jungs brauchen manchmal eine Initialzündung und wenn wir in sicherem Fahrwasser sind funktionieren sie von ganz alleine“, spielt Kraft seinen eigenen Anteil ein wenig herunter, oblgeich die jüngsten Erfolge des TV einsetzten, als sich der Trainer wieder selbst aufstellte. Das tat er in den letzten beiden Spielen freilich nicht mehr. Der Erfolg blieb Ebern dennoch treu. Von größeren Zielen möchte der Coach indes nichts wissen. „Wir sind noch nicht weit von den Abstiegsrängen weg. Wenn wir Mitwitz oder nun Neustadt ärgern können, tun wir das gerne, aber diese beiden Teams werden das Rennen wohl unter sich ausmachen“, fühlt er sich in der Rolle des Außenseiters sehr wohl. Um zu bestehen ist es auch für Kraft wichtig, zunächst in der Defensive kompakt zu stehen. Trotz überragender Individualisten wie Christian Grünanger oder Thorsten Redl in den Reihen des Gegners, wird es eine Sonderbewachung für die erwähnten Protagonisten nicht geben. „Letztlich entscheidet das Team. Wenn jeder den Raum so eng wie möglich macht und versucht seine Zweikämpfe zu gewinnen, können wir auch bestehen“, muss Kraft seine Jungs vor dem Gipfeltreffen der Bezirksliga indes nicht extra motivieren. „Im Hinspiel waren wir desolat. Danach hat es gekracht“, hat auch der Eberner Übungsleiter die Scharte aus der Hinrunde nicht vergessen. Der Kader der erfolgreichen letzten Wochen wird ihm auch am Samstag zu Verfügung stehen, wenngleich Topstürmer Johannes Fischer noch leicht angeschlagen ist. „Die haben eine außergewöhnlich gute Truppe für die Bezirksliga“, weiß Kraft, dass auch seine Mannschaft zu außergewöhnlichen Leistungen imstande ist. Eine solche werden sie abrufen müssen, um die eigene Erfolgsserie ausbauen zu können. Wo gespielt wird, ist indes noch nicht ganz sicher. „Unser Platz ist bei Feuchtigkeit sehr empfindlich“, verweist Kraft darauf, dass der TV Ebern zum Schlager-Heimspiel unter Umständen auf den Rasenplatz am ehemaligen Bundeswehrgelände ausweichen wird.

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