Ein Trio wird fehlen: Der ASV Fürth muss sich wieder neu erfinden - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 30.12.2021 um 08:15 Uhr
Ein Trio wird fehlen: Der ASV Fürth muss sich wieder neu erfinden
Nach einem äußerst holprigen Start steckte der ASV Fürth zunächst im Tabellenkeller fest, ehe man sich ab dem Herbst immer besser zurechtfand und in sieben Spielen sechs Mal ungeschlagen blieb. Nun verlässt jedoch ein Trio von Leistungsträgern das Team - Trainer Reinhold Fischer und seine Truppe müssen sich also abermals neu erfinden. Mit jungen, willigen Kräften und dem Teamgedanken soll das gelingen.
Von Michael Watzinger
Reinhold Fischer will sein Team trotz des Verlustes von drei Leistungsträgern in der Kreisliga halten.
fussballn.de / Gitzing
Eine durchwachsene Bilanz

Mit derzeit 24 Punkten aus 18 absolvierten Begegnungen überwintert der ASV Fürth auf dem Schleudersitz der Kreisliga Nürnberg. In der Rückbetrachtung blickt Trainer Reinhold Fischer mit gemischten Gefühlen auf die bisherigen Partien und sagt: "Gemessen an unserer vorhandenen Qualität muss man schon davon sprechen, dass wir unterperformt haben. Gerade der Start ist dabei mit elf Zählern aus den ersten zwölf Partien nicht wunschgemäß verlaufen."

Dann allerdings blieb das Team von der Magazinstraße in sieben Partien sechsmal ungeschlagen, was auch dem Trainerfuchs freilich nicht entgangen ist: "In den übrigen Partien sind wir wieder deutlich mehr als Einheit aufgetreten und haben auch einige Topteams ärgern können. Die Truppe hat sich Stück für Stück entwickelt und jeder hat seine Aufgaben erfüllt. Sinnbildlich für die gute Entwicklung des Teams ist für mich dabei unser Tomo Cancar, der sich vorne wahnsinnig reingehauen und aufgerieben hat und mit dieser unheimlich mannschaftsdienlichen Art und Weise mehr und mehr in eine Führungsrolle hineingewachsen ist. Obendrein hat er sich dann auch noch regelmäßig mit eigenen Toren belohnen können!"

Tomislav Cancar (hier in weiß gegen den FC Bayern Kickers) steht aus Reinhold Fischers Sicht sinnbildlich für die gute Entwicklung innerhalb der Saison.
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Hausgemachte Probleme und ehrliche Selbstkritik

Dass beim ASV in dieser Spielzeit nicht immer alles reibungslos gelaufen ist, gibt Fischer dabei unumwunden zu. Ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen, führt er aus: "Wir müssen schon zugeben, dass uns in dieser Saison immer wieder hausgemachte Probleme ausgebremst haben. Es wurden insgesamt einfach viele Fehler gemacht - und da schließe ich mich ausdrücklich nicht aus!"

Selbstkritisch merkt der 61-Jährige dabei an: "Selbstkritik ist mir schon immer wichtig und es gab sicher einige Dinge, die ich im Nachgang betrachtet anders hätte machen können: seien es taktische Änderungen, die im Spiel vielleicht zu spät vorgenommen wurden, oder auch, dass ich in manchen Dingen einfach noch konsequenter hätte sein müssen. Das Wichtigste ist aus meiner Sicht nach wie vor, die Kabine hinter sich zu haben! Ich bin jedenfalls wieder richtig heiß und freue mich darauf, gemeinsam mit den Jungs an verschiedenen Stellschrauben zu drehen und den Klassenerhalt in Angriff zu nehmen!"

Ein Trio wird fehlen

Dass der Klassenerhalt in der ausgeglichenen Kreisliga dabei kein Selbstläufer werden dürfte, ist Fischer durchaus bewusst. Erst recht nicht, da mit Kapitän André Sundelin (wechselt zum SV Fürth-Poppenreuth), Kevin Berecz (zieht es zum ATSV Erlangen II) und Ahmet Ermis (schließt sich dem FC Bayern Kickers an) ein Trio an Leistungsträgern den Verein verlässt und somit eine große Lücke hinterlassen wird.

"Ohne Frage brechen uns mit dem Abgang dieser Jungs drei absolute Leistungsträger weg! Dennoch werden wir nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern versuchen Lösungen zu finden. Klar ist aber auch, dass wir uns als Mannschaft schon ein Stück weit neu erfinden müssen, um die entstandenen Lücken zu schließen. Ich bin mir aber sicher, dass uns das gelingen wird", führt Fischer aus.

Aufgefangen werden soll der Aderlass derweil mit jungen Spielern, die in wichtige Rollen auf dem Feld hineinwachsen sollen: Samet Kirli (SV Eyüp Sultan), Andrei Manole (ATSV Erlangen), Bertuk Türkyilmaz (FSV Erlangen-Bruck), Sadegh Hadidi (SV Fürth-Poppenreuth) und Pablo Onoaie (aus Spanien) stehen als Zugänge bereits fest, der eine oder andere Neue könnte obendrein noch folgen: "Das sind alles junge, willige Fußballer, die bislang einen guten Eindruck hinterlassen haben und perspektivisch mit Sicherheit das Zeug haben, die 1. Mannschaft zu verstärken." 

André Sundelin (in blau) gehört zu einem Trio von Leistungsträgern, das den ASV im Winter verlassen - den Kapitän zieht es zum Ligakonkurrenten SV Fürth-Poppenreuth.   
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Mit mehr Unterstützung und stärkerem Zugehörigkeitsgefühl

Neben den Veränderungen im Kader werden auch am Spielfeldrand neue Gesichter zu sehen sein: Sascha Wolf wird künftig als Spielleiter für tatkräftige Unterstützung sorgen. Obendrein wird mit Emin Türkmen ein alter Bekannter Coach Fischer als Freundschaftsdienst zur Seite stehen: "Mit diesen beiden sehe ich uns auch neben dem Spielfeld sehr gut aufgestellt. Gerade über den Freundschaftsdienst von Emin freue ich mich natürlich sehr - wir kennen uns inzwischen schon über 25 Jahre und ticken, was den Fußball angeht, einfach ähnlich. So können wir die Mannschaft bestmöglich unterstützen."

Gemeinsam will man nun wieder - oder besser gesagt noch stärker - auf das Zusammengehörigkeitsgefühl setzen: "Ich bin einfach aus einer anderen Generation und Fußball heißt für mich: Teamgedanke und Wir-Gefühl... wir sind schließlich nicht bei einem Einzelsport wie Schwimmen! Mir ist klar, dass die Kameradschaft heutzutage vielerorts nicht mehr so gelebt wird, aber es kann ein entscheidender Erfolgsfaktor sein und das wollen wir noch viel mehr in den Vordergrund stellen! Insgesamt haben wir ein spannendes Projekt, das sich toll entwickeln kann. Ich freue mich auf die Truppe in der neuen Zusammensetzung, um das Ziel Klassenerhalt in Angriff zu nehmen!" 

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26:60
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20:43
8


Tabellenverlauf ASV Fürth


Transfers ASV Fürth

Zugänge
Abgänge
Karriereende
Abwehr
pausiert
Mittelfeld
Dez 2021
Sturm

Steckbrief R. Fischer

Reinhold Fischer
Spitzname
Fisch
Alter
64
Geburtsort
Neustadt/Aisch
Wohnort
Fürth
Familie
verheiratet, 3 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
181 cm
Gewicht
92 kg
Beruf
Hausverwalter
Hobbies
Fußball, Reisen
Erfolge
Aufstieg mit dem SC Obermichelbach in die Kreisklasse; Aufstieg mit dem ASV Fürth von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga; Aufstieg mit dem TSV Cadolzburg von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga; Aufstieg in die Kreisliga mit der SpVgg Steinachgrund
Stationen als Spieler:

bis 1970: TSV Markt Erlbach
1970 - 1974 ASV Veitsbronn
1974 - 1976 SpVgg Fürth
1976 - 1986 ASV Veitsbronn
1997 SC Obermichelbach

Stationen als (Spieler-)Trainer

1986 - 1992 SC Obermichelbach
1992 - 1994 SV Großhabersdorf
2000 - 2001 U19 ASV Fürth
2001 - 2009 ASV Fürth
2009 - 2013 TSV Cadolzburg
2013 - 2015 ASV Vach
2015 - 2016 TSV Neustadt/Aisch
2016 - 2018 SVG Steinachgrund
seit 2019 ASV Fürth

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