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Artikel veröffentlicht am 26.04.2021 um 11:00 Uhr

"Wäre natürlich ein tolles Zuckerl": Winkt der SGV Nürnberg-Fürth 1883 die Bezirksliga?

Nachdem sich das Nürnberger Kreisoberhaus zum Großteil gegen Absteiger per Quotienten-Regel ausgesprochen hatte, sickerte auch durch, dass möglicherweise via BFV-Meinungsbild auch die Tabellenzweiten auf einen Aufstieg hoffen können. Unter Anwendung der Quotienten-Regel würde die SGV 1883 an Konkurrent Vatanspor vorbeiziehen - Abteilungsleiter Johannsen gibt sich angesichts der unklaren Lage aber noch vorsichtig.

Von Michael Watzinger

Treffen die SGV Nürnberg-Fürth 1883 (in schwarz) und die SpVgg Mögeldorf 2000 zur neuen Saison etwa auf Bezirksebene aufeinander?

fussballn.de / Strauch

Profitiert die SGV 1883 Nürnberg-Fürth von kulanter Aufstiegsregelung?

Nach wie vor ist noch nicht abzusehen, wie genau der anstehende Saisonabbruch genau geregelt werden wird - gerade in Sachen Auf- und Abstiegsregelung gibt es noch reichlich Fragezeichen. Während sich in Sachen Abstiegsfrage ein Gros der Kreisligisten bei der von Thomas Raßbach anberaumten Online-Sitzung klar für eine kulante Lösung und damit gegen Absteiger per Quotienten-Regelung positionierten, wird der Verband mit in den kommenden Tagen ein Meinungsbild einholen. Wie durchsickerte, gibt es auch Berechnungen, die auch den Zweitplatzierten den Aufstieg in Aussicht ermöglichen würde.

Wie auch in der Abstiegsfrage, wo die DJK Falke aufgrund der Quotienten-Regelung zwei Plätze im Klassement verlieren und auf einen Abstiegsplatz abrutschen würde, käme es auch in der Spitzengruppe zu einem Positionswechsel. So würde die SGV Nürnberg-Fürth 1883 dank einer weniger ausgetragenen Partie bei aktuell gleicher Punktzahl mit dem besseren Quotienten (2,14) am Tabellenzweiten Vatanspor (2,04) vorbeiziehen und somit womöglich von der im Raum stehenden kulanten Aufstiegslösung profitieren.

Aufstieg wäre für die Fusionself ein "willkommenes Zuckerl"

Abteilungsleiter Stefan Johannsen hat die mögliche frohe Kunde für seine Mannschaft zwar vernommen, zu viel will er in das neue Szenario allerdings noch nicht hineininterpretieren: "Im Detail habe ich mich mit der neuen Möglichkeit ehrlich gesagt noch gar nicht befasst. Allerdings wäre das aus unserer Sicht natürlich eine äußerst positive Überraschung, ein tolles Zuckerl - sollte es tatsächlich so kommen."

Abteilungsleiter Stefan Johannsen würde sich über ein "Zuckerl" seitens des BFV freuen.

anpfiff.info

Druck auf den Verband will der 52-Jährige allerdings nicht ausüben, beneidet er den BFV doch nicht um die Schwere der aktuellen Situation: "Ganz klar: die momentane Lage hat sich so niemand gewünscht. Dem Verband fällt in dieser Situation eine enorm schwierige Aufgabe mit teilweise harten Entscheidungen zu - da möchte ich nicht tauschen. Ich denke aber, dass der BFV gut daran täte, einen kulanten Kurs zu fahren, um möglichst viele Vereine ins Boot zu holen und sich andererseits auch rechtlich so wenig angreifbar wie möglich zu machen. Einen ähnlichen Weg ist man ja zuletzt auch im Jugendfußball gegangen, was aus meiner Sicht absolut richtig war. Sollte es diesmal allerdings nicht so sein, würden wir bei einem anderen Entscheid als die im Meinungsbild suggerierte kulante Aufstiegsregelung aber wohl dennoch keine rechtlichen Schritte einleiten."

Mannschaft auf dem richtigen Weg

Unabhängig von der Ligazugehörigkeit stellt der Abteilungsleiter seiner Mannschaft gerade nach dem Re-Start ein durchweg positives Zeugnis aus: "Bei uns hat ja innerhalb der Saison ein nicht zu unterschätzender Umbruch innerhalb der Truppe stattgefunden. Man hat allerdings nach dem Lockdown eine unheimlich geschlossene und willige junge Mannschaft gesehen, was nicht zuletzt auch der Verdienst von unserem Trainer Dirk Wagler ist. Wir hatten wirklich eine tolle Einheit auf dem Feld und das hat sich auch in den Ergebnissen widergespiegelt."

Unabhängig von der Entscheidung am grünen Tisch ist man mit der jüngeren Entwicklung der Mannschaft vollauf zufrieden. Gerade die Partien gegen Ligaprimus Mögeldorf (in rot) und den Post SV zählten zu den ansprechendsten Leistungen und deuteten das Potential der Truppe mehr als nur an.

fussballn.de/Strauch

Besonders positiv sind Johannsen dabei die beiden Auftritte gegen Mögeldorf (3:3) sowie der 2:0-Sieg gegen den Post SV im Ligapokal in Erinnerung geblieben: "Diese Auftritte waren die besten seit langem und haben an vergangene, wirklich gute Zeiten erinnert. Unabhängig von der Liga werden wir den eingeschlagenen Weg weitergehen." Vielleicht führt jener Weg aufgrund eines BFV-"Zuckerls" nun aber ja doch schnurstracks in die Bezirksliga...