Jan Gräßel und die U19 des BSV: "Deshalb brauchen wir Geduld" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 12.02.2021 um 12:00 Uhr
Jan Gräßel und die U19 des BSV: "Deshalb brauchen wir Geduld"
Die A-Jugend des Baiersdorfer SV spielt in der Landesliga. Trainer Jan Gräßel fuhr mit seinen Jungs drei Unentschieden und einen Sieg ein. Damit steht die U19 im Mittelfeld der Tabelle. Drei Partien müssen noch gespielt werden, sofern es mit dem Jugendfußball irgendwann weitergeht.
Von Uwe Kellner
Guten Tag Herr Gräßel, Sie sind der dienstältester Trainer im gesamten Baiersdorfer SV. Wie fühlt sich das an und bringt das irgendwelche Vorteile mit sich?
Jan Gräßel: Die Uhr tickt immer weiter. Heißt, ich werde leider auch nicht mehr jünger. Als dienstältester Trainer fühlt es sich nicht anders an als sonst, aber es ist schön zu wissen, dass es so ist. Denn offensichtlich ist der Verein mit meiner Arbeit zufrieden, ansonsten wäre ich wahrscheinlich nicht der dienstälteste Trainer. Es zeigt aber auch, dass sich der Verein in den letzten Jahren neu aufgestellt hat. Wir sind in der Fußballabteilung ein sehr junges Team. Das fängt bei den Trainern an und hört beim Abteilungs- und Jugendleiter auf. Vorteile sind nicht die persönlichen, sondern eher z.B. die Erfahrung die man über die Jahre im Verein gesammelt hat. Man wird in die ein oder anderen Entscheidung mehr mit eingebunden, weil man einfach die Abläufe im Verein kennt.

Sie trainieren die U19 in der Landesliga. Wie muss man sich die Zusammenstellung Ihres Teams vorstellen, kommen die Jungs aus Baiersdorf oder eher von weiter her?
Jan Gräßel: Unsere U19-Spieler kommen zu 95 Prozent aus Baiersdorf und der näheren Umgebung (Umkreis von ca. 5 Kilometer). Zwei bis drei Spieler kommen von etwas weiter weg, spielen aber schon seit mehreren Jahren beim Baiersdorfer SV.

In der sehr engen Tabelle der Landesliga Mitte erspielten Sie mit Ihren Jungs bisher in fünf Partien sechs Punkte. Sind Sie damit zufrieden oder wäre mehr drin gewesen?

Jan Gräßel:  Zufriedener kann man immer sein. Man sollte es, denk ich, etwas differenzierter sehen. Am 1. Spieltag haben wir zurecht gegen den ATSV Erlangen verloren, wir haben kein gutes Spiel gemacht, sind unseren Erwartungen nicht gerecht geworden und der ATSV hat das gnadenlos bestraft. Nach der letztjährigen Saison startest du damit natürlich nicht gut, das war ein gewisser Dämpfer am Anfang der Saison. Am 2. Spieltag gegen die JFG Wendelstein haben wir bis zur 78. Minute ein sehr gutes Spiel gemacht und bekommen dann in der 95. Minute den Ausgleich. Es war ein sehr intensives Spiel, bei dem wir uns am Ende nicht belohnt, sondern bestraft haben. Gegen den SK Lauf am 3. Spieltag, war es ein Spiel wie es gegen diesen Verein immer ist. Es war ein Geduldsspiel, in dem wir uns aber diesmal in der Nachspielzeit mit dem Ausgleich belohnt haben. Der 4. Spieltag gegen die SG Quelle Fürth II war von beiden Mannschaften kein gutes Spiel. Beide Mannschaften hatten ihre Chancen den "Lucky Punch" zu erzielen. Das wurde aber durch die jeweiligen Schlussmänner verwehrt. Am 5. Spieltag kam der TV 1848 Erlangen zu uns, was ja immer ein tolles Derby ist. Wie immer ein sehr körperliches und schnelles Spiel, welches wir am Ende durch viel Einsatz und Willen gewonnen haben. Zusammengefasst stehen wir, denke ich, im Soll. Gegen die JFG Wendelstein wären aber zwei Punkte mehr drin gewesen, wenn wir unserem Spiel treu geblieben wären und uns am Ende durch Fehler und Nervosität nicht ums Spiel gebracht hätten.

Drei Partien stehen noch aus. Sind Sie optimistisch, dass der Klassenerhalt erreicht wird?

Jan Gräßel: Ja.

Baiersdorfs A-Jugendtrainer Jan Gräßel fiebert immer sehr mit seiner Mannschaft mit. Während des Lockdowns will er seinen Spielern zumindest online begegnen.
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Derzeit ist kein Fußball, die Hallenrunde fiel aus. Wie halten Sie die Nachwuchstalente während der langen Winterpause bei Laune?
Jan Gräßel: Die jetzige Situation ist natürlich für jeden sehr schwierig. Als Fußballspieler, Trainer und auch als Begleiter und Fan ist es nicht leicht, sein Hobby nicht ausüben zu können. Der Fußball lebt von seinen sozialen Kontakten und das ist leider genau das, worauf jeder im Moment am meisten verzichten muss. Alle hoffen auf Normalität und dass es bald wieder weitergehen kann. Meiner persönlichen Einschätzung nach wird das aber noch etwas andauern und deshalb brauchen wir Geduld. Unseren Spielern bieten wir jede Woche Online-Workouts an. Nicht nur, um etwas für die Fitness zu tun, sondern weil es uns allgemein gut tut, in der Zeit des Abstands, sich zumindest online zu begegnen und auszutauschen.

Für mehrere Spieler wird es im Sommer in den Herrenbereich gehen. Wie groß wird deren Nachteil sein, dass sie ein wichtiges Jahr ihrer fußballerischen Ausbildung durch die Corona-Pandemie verpasst haben?
Jan Gräßel: Richtig. Ein großer Teil unserer Mannschaft wird in den Herrenbereich übergehen. Gegenüber den anderen Vereinen wird es kein Nachteil sein, da jeder mit der gleichen Situation zurecht kommen muss. Ein Teil unserer Spieler durfte diese Saison schon bei den Herren spielen und konnte somit einen ersten Einblick in den Herrenbereich werfen. Ich habe bei den Spielen zugesehen und bin fest davon überzeugt, dass sich unsere Jungs gut einbringen werden. Wichtig ist, dass wir gemeinsam die Pandemie durchstehen und uns am Ende alle wieder am Fußballplatz begegnen können. In diesem Sinne, allen viel Gesundheit.

Vielen Dank für das Interview!

Auch für den dienstältesten Trainer Jan Gräßel ist die Pandemiezeit eine völlig neue. Drei Spiele hätte die A-Jugend des BSV noch zu bestreiten.
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Personendaten


Trainerstationen Jan Gräßel

23/24
BOL
 
20/21
LL
 
19/20
LL
 
18/19
BOL
 
17/18
BOL
 

Tabelle Landesliga Mitte U19

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