Gesundheit steht im Vordergrund: Aktive äußern sich zur aktuellen Sitution - anpfiff.info
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Artikel veröffentlicht am 12.03.2020 um 16:00 Uhr
Gesundheit steht im Vordergrund: Aktive äußern sich zur aktuellen Sitution
Der Corona-Virus ist in aller Munde. Nahezu minütlich gibt es neue Wasserstandsmeldungen. Der Spielbetrieb in Spanien und Italien ist unterbrochen, die Amateurligen in Österreich und Spanien bis auf Weiteres ausgesetzt. In Deutschland gibt es bereits Geisterspiele. Die Partien der dritten Liga wurden verschoben. Die Amateure spielen hingegen wie geplant. anpfiff.info sprach mit Spielern und Trainern hiesiger Vereine.
Von Alexander Rausch
Markus Köhler (Trainer TSV Karlburg): Die Gesundheit steht über allem. Man sollte daher den Trend mitgehen und sich an die vom BFV veröffentlichen Hinweise halten. Die Spieler sollten nicht aus gleichen Flaschen trinken oder bei Grippe lieber einen Tag länger zu Hause bleiben. Wichtig ist, dass es Menschen mit schwächerem Immun-System nicht befällt. Sportler können damit wahrscheinlich noch am besten umgehen. Es wird immer Schlauberger geben, die Entscheidungen kritisieren. Deshalb plädiere ich dafür, den eingeschlagenen Weg mitzugehen, damit er einheitlich ist. Alle Verantwortlichen werden ausreichend Experten-Meinungen einholen.
Mich selbst beeinflusst es in der Spielvorbereitung nicht. Ob der Spieler spielt, liegt in seinem Ermessen. Wenn es Spieler gibt, die Angst haben, werden sich melden. Aber ich glaube nicht, dass sich die Jungs Gedanken machen über Kontakt mit ihrem Gegenspieler. Ungewohnt wird jedoch sein, nicht mehr die Hand zu geben oder sich mit dem Ellenbogen zu begrüßen.

Thomas Redelberger (Trainer SC Schwarzach): Bis zum Wochenende war es eigentlich noch recht weit weg. Seit einigen Tagen ist es schon Thema. Wir haben schon abgefragt, ob jemand in einem Risikogebiet war oder Angehörige, wie es der Verband empfohlen hat. Auch auf den Handschlag verzichten wir. Schon immer hat bei uns jeder seine Trinkflasche. Dadurch versuchen wir es einzudämmen. Wir sind etwas vorsichtiger. Ansonsten machen wir keine größeren Einschränkungen. Daher hat die aktuelle Situation auf unsere Spielvorbereitung kaum Auswirkungen und ich stelle keinen Unterschied fest.

Nicolas Schubert (Spieler TSV Rottendorf): Ich persönlich gehe entspannt damit um und habe an meinem Alltag nichts geändert, außer das ich vermehrt Hände wasche. Auch bei uns in der Mannschaft ist das Thema angekommen, haben es angesprochen und wir wissen darüber Bescheid. Allerdings haben wir keine besonderen Maßnahmen getroffen. Wir begrüßen uns normal, gehen nicht anders als sonst miteinander um und auch die Trainingseinheiten laufen, wie bisher, ab. In den Ansprachen wird es nicht thematisiert und wir planen die kommenden Wochen ganz normal. Wir kommen aus unterschiedlichen Umfeldern und haben Kontakt zu vielen Personen. Daher besteht immer ein Restrisiko. Da die Vorbereitung zufriedenstellend und ohne Verletzungen verlief, hoffen wir natürlich, dass es keine Auswirkungen auf den Spielbetrieb hat und wir die Saison normal zu Ende spielen können.

Harald Funsch (Trainer ASV Rimpar): Wir haben die Spieler darauf hingewiesen, die Empfehlungen einzuhalten. Sie hängen auch bei uns an der Wand. Wie die Spieler aber damit umgehen, ob sie Hände waschen nach dem Training oder nicht und welche Vorsichtsmaßnahmen sie treffen, müssen sie individuell für sich entscheiden. Denn jeder geht anders damit um, was sich auch an den unterschiedlichen politischen Entscheidungen zeigt. Aktuell stehen wir alle in der Verantwortung und die herausgegebenen Empfehlungen beachtet. Innerhalb der Mannschaft ist es kein großes Thema, dafür ist es täglich zu präsent. Wichtig ist, nicht in Hysterie zu verfallen.

Wir hoffen, dass es keine Spielausfälle gibt, weil die Zuschauerzahlen nicht so sind. Menschliche Begegnungen, die es auf dem Sportplatz gibt, gibt es auf der Straße genauso. Der Körperkontakt ist nicht geringer als in Besprechungen, zumal wir eine Freiluftsportart betreiben. Daher hat es keinen Einfluss auf den aktuellen Spielbetrieb. Es gibt keine großen Veränderungen oder Ängste. Sollte es die geben, ist jede individuelle Entscheidung zu respektieren.

Okan Delihasan (Spielertrainer SG Randersacker): Wir reden darüber, haben aber keine speziellen Maßnahmen getroffen, außer Desinfektionsmittel in der Kabine. Weitere Vorkehrungen haben wir nicht getroffen. Geredet wird über das Virus innerhalb der Mannschaft auch eher selten. Schließlich bekommt jeder es tagsüber mit. Bei uns ist eher Fußball das Thema und die Jungs nutzen das Kicken zum Abschalten. Es wird weniger Hände geschüttelt. Aber ansonsten ist es nicht so präsent, ebenso wenig wie in meiner Spielvorbereitung. Ich hoffe, dass keine Partien abgesagt werden.

Jan Stoy (Trainer FV Wernfeld/Adelsberg): Unsere ausgelassene Stimmung ist trotz zahlreicher Corona-Schlagzeilen keineswegs schlechter geworden oder beeinflusst diese in irgendeiner Art und Weise. Als einzige „Gefahrenabwehr“ haben wir
seit gut einer Woche den Ellbogen-Check eingeführt. In erster Linie zählt aber nach wie vor der gesunde Menschenverstand, sich regelmäßig die Hände waschen und sich nicht so oft ins Gesicht fassen. Da jedoch Fußball ein Kontaktsport ist und hier natürlich auch Schweiß übertragen wird, ist man natürlich beim Sport genauso „unsicher“ wie im normalen Leben auch. Der Ansteckungsgefahr kann man sicherlich nicht zu 100%  entweichen. Zudem haben wir die Spitze des Eisberges bei weitem noch nicht erreicht. Trotzdem finde ich persönlich, dass eine zu große Panikmache betrieben wird. Wenn ich über 70 Jahre alt wäre und/oder ein geschwächtes Immunsystem hätte, würde ich sicherlich anders denken. Dennoch halte ich die momentan Hysterie für übertrieben und hoffe, dass der BFV den Spielbetrieb nicht einstellen wird.

Wie geht Euer Verein mit der aktuellen Situation um? Worauf achtet Ihr besonders? Habt Ihr schon spürbare Auswirkungen? Sagt uns Eure Meinung über die Kommentarfunktion!

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