TSV Grub trifft im Derby auf die TSG Creidlitz: Um die Big-Points - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 17.09.2009 um 00:23 Uhr
TSV Grub trifft im Derby auf die TSG Creidlitz: Um die Big-Points
In der Kreisliga steht das kommende Wochenende im Zeichen des Abstiegskampfes. Die Spielpaarungen an diesem Wochenende haben es nämlich in sich. Die Kellerkinder aus der zweiten Tabellenhälfte spielen am Sonntag ausschließlich gegeneinander, so auch der TSV Grub gegen die immernoch punktlose TSG Creidlitz. anpfiff hat sich vor dem richtungsweisenden Spiel mit dem Gruber Spielertrainer Florian Kolb unterhalten.
Von Muammer Demirel
Besser hätte man es selbst nicht planen können, denn am neunten Spieltag ist endgültig Schluss mit lustig - zumindest ganz sicher in den Spielen im Tabellenkeller und ganz besonders bei denen, die dabei als Verlierer vom Platz gehen. Die ernüchternde Folge daraus wird sein, dass die Kandidaten hinten entweder noch enger zusammenrücken werden oder die ersten Teams schon jetzt das rettende Ufer aus den Augen verlieren werden. Ganz besonders hart kann es den Aufsteiger aus Creidlitz dabei treffen.

Der Creidlitzer Kapitän und Mittelfeldmotor Marcus Scheffler (re.) ist gerade jetzt in dieser prekären Situation sehr stark gefordert um mit seiner TSG wieder punkten zu können.
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Creidlitz schon abgeschlagen?


Dieser hat noch keinen einzigen Punkt ergattern können und musste im Schnitt pro Spiel mehr als vier Gegentore hinnehmen. Zu allem Übel gesellten sich dann noch interne Probleme dazu, über die anpfiff ja schon ausführlich berichtete. Der einzige Ausweg aus der Misere scheint hier nur der Kampf und die mannschaftliche Geschlossenheit zu sein. Sehr viel Arbeit also für den neuen Spielertrainer Dirk Runge, bei dem selbst der Knoten noch nicht geplatzt ist. Die Abgänge aus der Vorsaison scheinen zu schwerwiegend zu sein, der Großteil der Neuzugänge zu unerfahren für die Kreisliga. Doch woran liegt es? Kämpfen können die Creidlitzer und physisch gesehen gehören sie sicherlich mit zu den robustesten Mannschaften, wobei besonders die langen Mittelfeldspieler Sebastian Engelhart und Marcus Scheffler dabei körperlich herausragen. Aber spielerisch mangelt es beim Aufsteiger doch sehr - gerade im Aufbauspiel fehlt die ruhige, ordnende Handschrift vom Ex-Coach und Libero Matthias Christl. Vorne hingegen hat sich der Aufsteiger mit zwei exzellenten Stürmer verstärkt, Dirk Runge selbst und sein technisch versierter Sturmpartner Christian Kotschenreuther hängen jedoch - meist komplett abgeschnitten vom Mittelfeld - in der Luft und sind nun von ihrer Spielweise her auch ganz und gar nicht die typischen Stürmer, die mit weiten Bällen gefüttert werden wollen, sondern viel mehr mit kurzen schnellen Pässen. Aber auch der schmale Grad zwischen hartem Abstiegskampf und übermotiviert geführtem Zweikampfverhalten wurde beim Aufsteiger noch nicht gefunden, denn mit bisher drei gelb-roten und zwei knallroten Karten liegen die Creidlitzer auf dem letzten Platz der Fairnesstabelle. Den rettenden Platz noch vor der Winterpause zu erreichen, scheint in der aktuellen Lage fast unmöglich - doch jede Serie hat irgendwann ein Ende.

Kampf ist Trumpf - nichts anderes zählt im Abstiegskampf und ganz besonders im kommenden Spiel gegen die TSG Creidlitz. Dabei wird auch Marcel Knopp (li.) stark gefordert sein.
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Dass das nicht gegen den TSV Grub passiert, darauf hofft auf der anderen Seite Florian Kolb. Der Verein des Trainerneulings rangiert momentan auf dem Schleuderplatz mit fünf Punkten und einem Spiel weniger als die Konkurrenz. Auch der TSV Grub zählte von Beginn an zu den Abstiegskandidaten, doch das Kämpfen hat der Gastgeber noch lange nicht verlernt. Zweimal ist der Verein mittlerweile knapp dem Abstieg entkommen, die Erfahrung spricht also klar für die Männer von Florian Kolb. Aber auch die starken Ergebnisse gegen die favorisierten Gegner SpVg Eicha oder TSV Scheuerfeld lassen aufhorchen und zeigen die Kampfkraft, die die "Grüber" von Beginn der Serie an in die Waagschale legen. Wir haben Florian Kolb befragt, wie er die Chancen bei seinem Verein einschätzt und wie der TSV Grub am Wochenende die drei Punkte zuhause behalten möchte...


Trainerneuling und neuer Spielertrainer des TSV Grub - Florian Kolb sieht sich gerüstet für den Abstiegskampf.
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Herr Kolb, wie beurteilen Sie den bisherigen Saisonverlauf Ihrer Mannschaft?

Florian Kolb: Spielerisch haben wir uns weiterentwickelt, unsere Konterstärke - gerade im Abschluss ist noch besser geworden. Leider haben wir aber meiner Meinung nach zu wenig Punkte. Bisher sind uns einfach besonders im Abwehrbereich zu viele individuelle Fehler passiert, aber auch vorne müssen wir unsere Chancen noch effektiver verwerten. Abgesehen davon seh ich uns aber klar im Aufwärtstrend.

Am Wochenende heisst es Abstiegskampf pur, nicht nur bei Ihnen - wie wichtig schätzen Sie das kommende Spiel gegen die TSG Creidlitz ein?
Florian Kolb: Ganz klar, es ist momentan das mit Abstand wichtigste Spiel der Saison. Mit einem Sieg gegen einen direkten Konkurrenten kann man einen großen Schritt in die richtige Richtung einschlagen. Irgendwann wird auch ein mentales Problem bei den Creidlitzer hinzukommen, wenn man dann auch gegen direkte Gegner verliert - das ganze käme dann schon einem vorzeitigen K.O. sehr nahe, zumindest bis zur Winterpause. Gewinnen wir, können wir wieder den Kontakt zum Mittelfeld herstellen und den Abstand nach hinten vergrößern. Es ist also ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel.

Und wie wollen Sie gewinnen?
Florian Kolb: Wir werden nicht blind anrennen, eine kontrollierte Offensive wird hier wohl eher angebracht sein. Gewinnen möchte ich natürlich, aber die Creidlitzer stehen um einges mehr unter Druck als wir.

Wie schätzen Sie den Abstiegskampf in dieser Saison ein? Drei der fünf Aufsteiger belegen die letzten drei Plätze - Grub, Scherneck oder auch Rodach können da natürlich einiges mehr an Erfahrung vorweisen. Wird es also leichter für Sie, die Klasse zu halten?
Florian Kolb: Nein, ganz und gar nicht. Im Abstiegskampf kann man niemals den Ausgang planen, da spielen viel zu viel Punkte mit rein. Abstiegskampf ist niemals leicht, da gilt es in jedem Spiel 100% zu geben und das bis zur letzten Sekunde, bis zum letzten Spiel. Aber die Erfahrung der letzten Jahre hilft uns sicherlich in bestimmten Situationen, einfach die Ruhe nicht zu verlieren.

Vervollständigen Sie bitte die beiden Sätze!

Der TSV Grub steigt am Saisonende nicht ab, weil...
Florian Kolb: ...wir einfach die spielerische Klasse dazu haben, in der Kreisliga zu bestehen. Außerdem hat die Mannschaft schon zweimal bewiesen, dass wir auch gegen die großen Teams aus der Kreisliga bestehen können. Wir werden also Punkt für Punkt sammeln und am Ende

Der TSV Grub gewinnt am Wochenende gegen die TSG Creidlitz, weil...
Florian Kolb: ...wir die bessere Offensive haben mit Torsten Feyler und Daniel Oppel. Beide werden auch am Wochenende wieder treffen.

Herzliche Dank Herr Kolb und weiterhin viel Erfolg im Abstiegskampf und für Ihre Trainerkarriere.

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