Verwirrung um Mini-Fußball: Variante, aber nicht das Aus fürs Kleinfeld - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 29.03.2019 um 12:00 Uhr
Verwirrung um Mini-Fußball: Variante, aber nicht das Aus fürs Kleinfeld
Für Aufregung hat am Donnerstag ein Artikel des Kicker zur "Reform in Bayern" im Bereich des Kleinfeldfußballs bei einigen Vereinsvertretern gesorgt. Der Autor bezog sich dabei auf eine Mail von BFV-Verbandsjugendleiter Florian Weißmann an die Vereine.
Von Marco Heumann
Wie geht es weiter im Spielbetrieb auf Kleinfeld?
anpfiff.info (Tobias Kühnel)
Ist es ein Missverständnis, Interpretationssache oder eine Vorahnung? "Reform in Bayern: Kein Torwart bis zur E-Jugend!", so lautet der Titel eines kicker-Artikels vom Donneratag. Darin bezieht sich der Autor auf eine E-Mail, die der Bayerische Fußball-Verband (BFV) am Dienstag über sein elektronisches Postfachsystem an die Vereine verschickt hat. Unterzeichnet ist die Mail (Original-Text anbei) von Florian Weißmann, Verbands-Jugendleiter.

Konkret heißt es in der Mail des BFV-Funktionärs an die Vereine: "Nachdem wir in den letzten Monaten erfolgreich in ganz Bayern Pilotprojekte im Mini-Fußball („FUNino“ bzw. je nach Spieleranzahl auch „Fußball3“ und „Fußball5“ genannt) abgeschlossen haben, werden wir diese kindgerechte Spielform offiziell in der Saison 2019/20 bayernweit starten."

Kaufempfehlung des BFV-Verbandsjugendleiter?


Fragwürdig ist in jener Mail sicherlich die Art und Weise, wie den Vereinen der Mini-Fußball offeriert wird. So heißt es recht deutlich: "Für die Spielform „FUNino“ bzw. „Fußball3“ werden spezielle Mini-Tore benötigt". Das konkrete Angebot für die Vereine folgt in der Mail gleich auf dem Fuße: "Damit wir Ihnen nicht nur einfach sagen können, „dass sich diese Investition für ihre Nachwuchsarbeit absolut lohnt“, sondern Sie auch was „konkret in Händen haben“, haben wir mit unserem Partner „Teamsport Hofbauer“ ein exklusives und attraktives Angebot ausgearbeitet und die Initialkosten für Sie bzw. Ihren Verein reduziert: Ein Paar Mini-Tore (2 Stück) kosten im Rahmen einer Sammelbestellung 89 Euro. Die Sammelbestellung der „BFV-Mini-Tore“ ist bis zum 13. April 2019 möglich."

Nicht nur die Nennung der Frist für die Sammelbestellung erinnern an eine Verkaufsepisode einer Kaffeefahrt, zumindest geteilter Meinung darf man auch über die abschließende Kaufempfehlung Weißmanns in der Mail an die Vereine sein: "Ich würde mich freuen, wenn Sie – sollten Sie noch nicht mit Mini-Fußball in Berührung gekommen sein – in Ihrem Verein der neuen Spielform offen gegenüberstehen und auch vom Angebot unseres Partners Gebrauch machen."

Dies löste in den sozialen Medien bereits heftige Diskussionen aus - mit Forderung um Transparenz über die getroffenen Vereinbarungen des Verbandes mit dem Kooperationspartner.

Für Aufregung sorgte zudem der Artikel des kicker vom heutigen Donnerstag. Darin heißt es: "Die G-Junioren (U 6/U 7) und die F-Junioren (U 8/U 9) spielen ab der neuen Saison nur noch Drei-gegen-drei auf vier Minitore oder zwei etwas größere - ohne Keeper. Statt Ligen gibt es Turniere und Kinderfestivals."

Neue Regeln sind nicht das Aus für den Kleinfeldfußball


Minifußball als Alternative nicht als Muss: Thomas Krug.
anpfiff.info
Das würde - stimmt die Meldung - das Aus für den bisher bekannten Kleinfeldfußball bedeuten. Zumal - laut kicker - auch bei der U10 auf kleinere Tore und mit ständig wechselnden Torhütern gespielt werden soll.

Kreisjuniorenleiter Thomas Krug geht auch Nachfrage von anpfiff.info dagegen eher von einem "Nebeneinander" der bisherigen mit der neuen Spielform aus. "Unser Plan ist es, dass wir neben dem herkömmlichen Ligenbetrieb noch zusätzlich Turniere und Festivals mit Minifußball anbieten." Sollte es tatsächlich Vereine geben, die sich ausschließlich in der neuen Variante versuchen wollen oder - weil sie nicht genügend Spieler zur Verfügung haben - keine Kleinfeldmannschaft stellen können, dann sollen - ähnlich wie bei der U7 bereits seit Jahren mit großem Erfolg praktiziert - diesen Vereinen Turnierspieltage mit wechselnden Gastgebern angeboten werden. "Ich denke, damit werden wir sowohl dem Angebot des BFV als auch den Wünschen der Vereine gerecht."

Nicht ganz nachvollziehen kann der oberste Schweinfurter Juniorenfunktionär die Aufregung um die Minitore und ihre mögliche Anschaffung durch die Vereine. "Natürlich muss man Tore haben, um spielen zu können", erklärt Thomas Krug. Aber die angebotenen aufklappbaren Minitore seien kein Muss. "Es geht in jedem Fall auch mit Toren, die mit Stangen oder Hütchen markiert werden." Im Spielkreis gibt es zudem schon etliche Vereine, die über die entsprechenden Tore verfügen. "Wir haben sie als Preise bei der Hallenkreismeisterschaft verteilt und werden das auch im kommenden Winter wieder so machen", berichtet der Kreisjuniorenleiter.

Schnupperturnier bei der DJK Schweinfurt am 27. April

Vereine, die sich ein Bild davon machen wollen, wie ein Turnier in der neuen Form ablaufen kann, haben dazu am 27. April die Gelegenheit, wenn bei der DJK Schweinfurt der Minifußball seine Premiere feiert. Schon zuvor sollen bei Treffen mit Vereinsvertretern am Montag, 1. April, die neuen Möglichkeiten vorgestellt und erörtert werden.


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Leser-Kommentare


E-Mail an die BFV-Vereine

Sehr geehrte Vereinsverantwortliche,
 
nachdem wir in den letzten Monaten erfolgreich in ganz Bayern Pilotprojekte im Mini-Fußball („FUNino“ bzw. je nach Spieleranzahl auch „Fußball3“ und „Fußball5“ genannt) abgeschlossen haben, werden wir diese kindgerechte Spielform offiziell in der Saison 2019/20 bayernweit starten.
 
Mini-Fußball heißt: kleinere Mannschaften, mehr Spielzeit für die einzelnen Kinder und damit nicht nur mehr Spielspaß, sondern auch eine bessere individuelle Entwicklungschance. Wie das Ganze im Detail funktioniert, ist in den angehängten Richtlinien nachzulesen. Diese sind ab dem 1. Juli 2019 gültig.
 
Einen guten ersten Eindruck von der neuen Spielform gibt auch folgendes BFV.TV-Video der FUNino-Kick-off-Veranstaltung im Kreis München im November 2017: https://www.bfv.tv/vsc_7354_4356_1_vid_1225075/funino-laesst-kinderaugen-leuchten.html
 
Für die Spielform „FUNino“ bzw. „Fußball3“ werden spezielle Mini-Tore benötigt. Das heißt, dass zur Integration der neuen und zukunftsorientierten Spielform in das Kinderfußball-Angebots Ihres Vereins eine Investition nötig ist. Damit wir Ihnen nicht nur einfach sagen können, „dass sich diese Investition für ihre Nachwuchsarbeit absolut lohnt“, sondern Sie auch was „konkret in Händen haben“, haben wir mit unserem Partner „Teamsport Hofbauer“ ein exklusives und attraktives Angebot ausgearbeitet und die Initialkosten für Sie bzw. Ihren Verein reduziert: Ein Paar Mini-Tore (2 Stück) kosten im Rahmen einer Sammelbestellung 89 Euro. Die Sammelbestellung der „BFV-Mini-Tore“ ist bis zum 13. April 2019 möglich. Die Lieferung erfolgt im Juni an sieben zentrale Orte in Bayern. Hier geht es zum Online-Angebot: https://laola.biz/shop/bfv-minitore. Für ein klassisches Mini-Fußball-Spielfeld werden vier Mini-Tore benötigt.
 
Ich würde mich freuen, wenn Sie – sollten Sie noch nicht mit Mini-Fußball in Berührung gekommen sein – in Ihrem Verein der neuen Spielform offen gegenüberstehen und auch vom Angebot unseres Partners Gebrauch machen.
 
Rückfragen können Sie jederzeit gerne an die BFV-Mitarbeiter im Münchner „Haus des Fußballs“ oder auch direkt an mich richten. Vielen Dank für Ihr Engagement im Jugendfußball!
 
Mit sportlichen Grüßen
Florian Weißmann
Verbands-Jugendleiter


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