VfR Hermannsberg wird 70: Einst 1:9 verloren und doch aufgestiegen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 14.02.2019 um 18:00 Uhr
VfR Hermannsberg wird 70: Einst 1:9 verloren und doch aufgestiegen
MAGAZIN Mit einem Festkommers begeht der VfR Hermannsberg-Breitbrunn am kommenden Samstag seinen 70. Geburtstag. anpfiff.info nimmt das Jubiläum zum Anlass um ein wenig in die Geschichte des Kreisklassisten zu blicken, der einst in der Gastwirtschaft „Zum Hasen“ gegründet wurde und sich im Jubeljahr anschickt ein gewichtiges Wörtchen in Sachen Aufstieg in die Kreisliga mitzureden.
Von Marco Heumann

Leo Derra, Hermann Kaiser, Theofried Lediger, Ralf Baum, Ralf Laubmeister, Harald Treubert, Thomas Zettelmeier, Peter Imhof, Kai Rümer, Patrick Simon oder aktuell Stefan Stretz – es sind illustre Namen, die in der Liste der Trainer auftauchen, die in den vergangenen gut 30 Jahren den VfR Hermannsberg-Breitbrunn gecoacht haben. Der eine oder andere fand gar mehrmals den Weg in die Heiligen Ländern, was natürlich für den Verein spricht.

Verloren, aber meisterlich gefeiert: Steffen Pirzer (re.) beim 1:2 gegen die Spfr. Unterhohenried im Duell mit Christopher Romig.
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Spitzenspiel verloren, aber meisterlich gefeiert

Genau wie eine Anekdote aus der jüngsten Vergangenheit. Da hatten die Kicker des VfR nämlich im letzten Spiel vor der Winterpause im Schlager der Kreisklasse 3 bei den Spfr. Unterhohenried vor knapp 300 Zuschauern mit 1:2 verloren und den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Doch statt Trübsal zu blasen, ließen die Jungs gemeinsam mit den „Höredern“ zur Kirchweih eine Kabinenparty steigen, die es in sich hatte. Bis weit in die Nacht hinein wurde zusammen gefeiert. Noch heute schwärmt man im Haßfurter Stadtteil vom zwar unangenehmen aber auch äußerst geselligen Gegner, der den Sportfreunden in einer weiteren Kategorie knapp unterlegen ist. Während „Höred“ bereits im vergangenen Jahr sein 70-jähriges Bestehen feiern konnte, ist der VfR erst anno 2019 dran.

1949 gründeten 14 junge Männer den Sportverein – in einer Zeit, die von den Entbehrungen der Nachkriegsjahre geprägt war. Trikots? Die konnte man sich – genau wie einen Ball – nur leisten, weil ein Sponsor gefunden wurde. Als Sportplatz wurde eine Wiese oberhalb von Hermannsberg gepachtet. Zu Auswärtsspielen ging es bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad. Was der Begeisterung für die Jagd nach dem runden Leder aber keinen Abbruch tat. Genausowenig wie die teils deutlichen Niederlagen, die es in der Anfangszeit zu verkraften galt.

Meister in der B-Klasse 1968/1969.
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1966 erstmals in der B-Klasse

Auch er trainierte einst zweimal den VfR: Der inzwischen verstorbene Leo Derra.
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Seine erste Hochzeit erlebte der bis dahin meist mehr schlecht als recht in der C-Klasse beheimatete VfR dann Mitte der 60er Jahre. Dreimal in Folge verpasste man den Aufstieg nur knapp, einmal nach einer Niederlage in einem Entscheidungsspiel gegen den TSV Kirchaich. Parallel dazu gab es erstmals eine Jugendmannschaft, die schnell für Furore sorgen sollte und erst im Halbfinale um die unterfränkische Meisterschaft am FC 05 Schweinfurt scheiterte.

1966 war es dann endlich soweit. Mit einigen Jungs aus der Erfolgs-Jugend im Team wurde man Meister der C-Klasse und schaffte den Sprung in die B-Klasse. Dort war aber noch nicht Schluss. 1969 gelang der Aufstieg in die A-Klasse (heute Kreisliga). Der VfR war in. Zu den Auswärtsspielen fuhren teilweise mehrere Busse mit Fans.

Auf dem eigenen Gelände wurde Anfang der 70er Jahre ein Sportheim errichtet. Sportlich ging es dann erst einmal wieder ein wenig bergab. Nach acht Jahren in der A-Klasse ging es zurück in die B-Klasse, wo unter Leo Derra 1981erneut der Sprung ins Kreis-Oberhaus gelang.

Dort angekommen machte sich der Verein daran, seine Anlage weiter aufzuwerten. Im Winter 1982 konnte der erste Vorsitzende Ludwig Bühl den Mitgliedern mitteilen, dass sowohl Planung, als auch Finanzierung für einen neuen Sportplatz genehmigt wurden, und so konnte im nächsten Jahr mit der Errichtung begonnen werden. Umfangreiche Erdbewegungen waren von Nöten um Sportplatz und die großzügigen Außenanlagen zu errichten. Viele Stunden Eigenleistung trugen die Mitglieder dazu bei, um dieses große Projekt zum Abschluss zu bringen. 1985 konnte das idyllisch an der Edelbrunner Straße gelegene, schöne Rasenspielfeld seiner Bestimmung übergeben werden.

Meister in der B-Klasse 1991 und letztmals in der alten A-Klasse.
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Mit Hermann Kaiser letztmals in die alte A-Klasse

Aufstiegscoach: Hermann Kaiser.
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Sportlich spielte man ab 1986 wieder in der B-Klasse, ehe 1991 unter Coach Hermann Kaiser der bis heute letzte Aufstieg in die A-Klasse gelang. Aus der ging es nach zwei Jahren und einem verlorenen Relegationsspiel gegen den TSV Thundorf wieder nach unten. Kurz vor dem 50. Jubiläum musste man dann gar die Rückkehr in die unterste Liga, die damals noch C-Klasse hieß, verkraften.

Nach einigen guten Platzierungen dort konnte 2002 mit Spielertrainer Theofried Lediger die Meisterschaft und die Rückkehr in die Kreisklasse (einst B-Klasse) gefeiert werden. Zwei Jahre später – inzwischen war Ralf Baum Coach – verpasste man den Aufstieg in die Kreisliga nur knapp.

Statt nach oben, ging es dann 2007 nach einer völlig verkorksten Runde nach unten. Man musste in die A-Klasse absteigen und startete dort mit Spielertrainer Ralf Laubmeister einen Neuaufbau. Der war sofort von Erfolg und vom direkten Wiederaufstieg gekrönt, auch wenn man im ersten von zwei Relegationsspielen noch vom TV Haßfurt mit sage und schreibe 9:1 abgewatscht wurde. Gegen den TSV Wonfurt gelang dann jedoch ein 2:0-Sieg.

Als Meister der A-Klasse 5 ging es 2014 zurück in die Kreisklasse 3.
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Herzschlagfinale um den Titel 2014

Der aktuelle Trainer und der letzte Meistercoach: Stefan Stretz (li.) und Thomas Zettelmeier.
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Mit Spielertrainer Thomas Zettelmeier spielte man drei Jahre lang eine gute Rolle in der Kreisklasse ehe es 2012 erneut nach unten ging. In der sprang Thomas Zettelmeier im Winter 2014 erneut als Coach ein, da Kai Rümer aus beruflichen Gründen kürzer treten musste. Unter dem Rückkehrer gelang in einem Herzschlagfinale der Titelgewinn in der A-Klasse 5. Am letzten Spieltag konnte man im direkten Duell den SC Stettfeld noch abfangen.

Seitdem spielt man in der Kreisklasse 3 und kommt dort zunehmend besser zurecht. Unter Ralf Baum und Patrick Simon reifte die Mannschaft zu einem Spitzenteam, das in diesem Jahr – mit Trainer Stefan Stretz – passend zum Jubiläum den großen Wurf schaffen könnte. Die Rückkehr in die Kreisliga nach 26 Jahren.   

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Bilanz VfR Hermannsberg-Br.

Saison
Pl. 
Liga
2023/24
6. 
Kreisliga 2 Schweinfurt
 
2022/23
3. 
Kreisliga 2 Schweinfurt
 
2021/22
9. 
Kreisliga 2 Schweinfurt
 
2019/21
11. 
Kreisliga 2 Schweinfurt
 
2018/19
2. 
Kreisklasse 3 Schweinfurt
2017/18
4. 
Kreisklasse 3 Schweinfurt
 
2016/17
5. 
Kreisklasse 3 Schweinfurt
 
2015/16
7. 
Kreisklasse 3 Schweinfurt
 
2014/15
3. 
Kreisklasse 3 Schweinfurt
 
2013/14
1. 
A-Klasse 5 Schweinfurt
2012/13
3. 
A-Klasse 5 Schweinfurt
 
2011/12
14. 
Kreisklasse 3 Schweinfurt
2010/11
9. 
Kreisklasse 3 Schweinfurt
 
2009/10
11. 
Kreisklasse 3 Schweinfurt
 
2008/09
12. 
Kreisklasse 3 Schweinfurt
 
2007/08
2. 
A-Klasse 6 Schweinfurt
2006/07
14. 
Kreisklasse 3 Schweinfurt
2005/06
5. 
Kreisklasse 3 Schweinfurt
 
2004/05
6. 
Kreisklasse 1 Haßberge
 
2003/04
2. 
Kreisklasse 1 Haßberge


Daten VfR Hermannsberg-Breit.

VfR Hermannsberg-Breitbrunn
Gründung: 01.04.1949
Mitglieder: 320
Farben: Rot-Weiß
Abteilungen: Fußball, Tanzen, Tennis

Sportstätte VfR Hermannsberg-Br.

VfR-Sportgelände
Lußberger Weg 7
96151 Breitbrunn

Hintergründe & Fakten

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Zum Thema

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