Die Torheiten von Daniel Hönig: Ein Torjäger trotzt vielen Alternativen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 28.03.2018 um 06:00 Uhr
Die Torheiten von Daniel Hönig: Ein Torjäger trotzt vielen Alternativen
MAGAZIN Viele seiner Freizeitaktivitäten stehen in Konkurrenz zum Fußball, trotzdem kickt Daniel Hönig mit seinen 34 Jahren noch regelmäßig auf dem Sportplatz. Mit Förrenbach war er Wintermeister der Kreisliga und mit Pommelsbrunn stieg er in diese Spielklasse auf - auch wenn er mit einem Bandkollegen aus Hamburg mit dem Flugzeug anreisen musste.
Von Uwe Kellner

Schon immer Stürmer

Daniel Hönig spielt Fußball, seitdem er laufen kann. Er ist ein 83iger Jahrgang und wohnte zu jener Zeit im Hammerbachtal, wo die Kids eben mit den Kumpels ihre Zeit auf dem Sportplatz verbrachten. Nach einem Umzug kickte Daniel Hönig in Förrenbach weiter, wo er wie zuvor in Jugend-Spielgemeinschaften mit Jugendlichen aus anderen Vereinen zusammen auf dem Feld stand. „Ich war eigentlich immer Stürmer, daran hat sich nie etwas geändert. Irgendwie hab ich immer ins Tor getroffen und hatte dafür vielleicht den richtigen Instinkt", erinnert sich der Torjäger.

Armin Kupfer sein erster Herrencoach in Förrenbach

Profitieren durften vom Torriecher des jungen Talents vor allem seine Trainer und einer von ihnen im Besonderen, denn beim SV Förrenbach war Daniel Hönigs erster Trainer ein Spielertrainer namens Armin Kupfer. Der alte Haudegen, der heute noch als Coach aktiv ist, lief zusammen mit Daniel Hönig im Sturm des damaligen Kreisligisten auf. „Er war ein Kopfballungeheuer", sagt Daniel Hönig, allerdings musste der frisch aus der Jugend kommende Sturmpartner ganz schon viel Laufarbeit von seinem Coach abnehmen. „Ich weiß noch, dass er eine zentrale Position eingenommen hat und ich um ihn herumgeflitzt bin", scherzt der heute 34-Jährige, der mittlerweile selbst zum alten Eisen gehört, seinen ehemaligen Trainer aber noch heute auf den Sportplätzen im Pegnitzgrund antrifft.

Daniel Hönig (re.) wurde beim SV Förrenbach groß und kickte mit dem Verein in der Kreisliga.
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Mit Förrenbach Platz eins in der Kreisliga

Im letzten A-Jugendjahr hatte Daniel Hönig eine schwere Fraktur im Sprunggelenk, deren Heilung Komplikationen und langwierige Schmerzen verursachte. Trotzdem kickte der Stürmer mit dem SV Förrenbach in der Kreisliga. „Das war eine besondere Situation für Förrenbach als kleines Dorf. Wir haben damals von einem starken Jahrgang profitiert und ein paar wenige, aber gute Auswärtige hat unsere Leistung angezogen." In Förrenbach war echt was geboten, jedoch wollte es der Lauf der Zeit, dass der Verein mittlerweile in einer Spielgemeinschaft mit Alfeld nur noch in der A-Klasse spielt. Daniel Hönig machte damals, nachdem Armin Kupfer als Trainer aufgehört hatte, unter dessen Nachfolger den Abstieg aus der Kreisliga mit. Und das obwohl der Sportverein vor der Abstiegssaison in einer Winterpause sogar auf dem ersten Tabellenplatz der Kreisliga stand. „Da haben wir uns schon in der Bezirksliga gesehen und nach der Winterpause kein Spiel mehr gewonnen", erinnert sich Daniel Hönig. Mit Förrenbach kickte er eine Saison in der Kreisklasse weiter.

Die Ära Pommelsbrunn begann

Daniel Hönig wechselte zum 1. FC Hersbruck, wurde dort aber nicht glücklich, so dass bereits nach einer halben Saison der erneute Vereinswechsel zum SC Pommelsbrunn folgte. Rolf Klecker, Pommelsbrunner Urgestein und Vater von Sven Löhner, war damals Trainer des Kreisklassisten und bemühte sich um den Stürmer. Weil damals bereits angedacht war, dass Sven Löhner im Sommer den SC Pommelsbrunn als Coach übernehmen würde, entschied sich Daniel Hönig, diesen Schritt zu gehen. „Ich kannte den Sven damals zwar noch nicht persönlich, habe aber natürlich gewusst, dass er ein guter Fußballer ist." Mittlerweile verbindet die beiden eine gemeinsame Zeit von über einem Jahrzehnt auf dem Fußballplatz. Seit der Saison 2007/08 coacht Sven Löhner den SC Pommelsbrunn, mittlerweile in der SG am Lichtenstein - aktuell in seiner elften Amtszeit. Zusammen stiegen sie zwei Mal in die Kreisliga auf, aber auch zwei Mal zurück in die Kreisklasse ab. „Klar hat sich seither etwas verändert", weiß Daniel Hönig. „Wir waren damals mehr Leute auf dem Trainingsplatz. Der Fußball hatte bei uns eben noch einen höheren Stellenwert. Aber das ist ja überall rückläufig."

Daniel Hönig (re.) gehört mittlerweile zu den Routiniers beim SC Pommelsbrunn beziehungsweise bei der SG am Lichtenstein.
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Viel Konkurrenz zum Fußball

Auch bei Daniel Hönig haben sich die Prioritäten mit dem Alter und abgeschlossenem Studium verschoben. Als Sportlehrer kann er sich auch anderweitig fit halten, aber versucht dennoch Trainingseinheiten zu besuchen. Neben seiner Leidenschaft, dem Klettern, spielt Daniel Hönig unter anderem in einer Band. Mit „Yucca" hat er bereits ganz Deutschland abgegrast. Einer seiner Mannschaftskollegen ist sogar ebenfalls in der Band vertreten. „Ich weiß noch, als ich mit dem Christian Mertel und unserer Band einen Auftritt in Hamburg hatte und wir dann nachts mit dem Flieger heimgeflogen sind, um am nächsten Tag auf dem Fußballplatz zu stehen. Seit Sommer hat der Christian den Absprung vom Fußball geschafft, aber ich bin gerade dabei, ihn zu überreden, dass er doch wieder anfängt." Ende des Jahres wird „Yucca" ein neues Album rausbringen, dessen Aufnahmen soweit abgeschlossen sind. „Wenn ich die Möglichkeit habe, kann ich ja gleich mal Werbung machen", lacht der 34-Jährige. Auch wenn er viele Hobbies hat, Zeit für Fußball konnte Daniel Hönig immer auftreiben. „Solange mich meine Füße tragen, werde ich erstmal weiterspielen."

Mit seiner Band "Yucca" hat Daniel Hönig deutschlandweit Auftritte. Trotzdem fand und findet er noch Zeit für sein Hobby Fußball.
privat

Für anpfiff.info stellte Daniel Hönig seine Torheiten zusammen:

Mein erstes Tor (im Herrenbereich)...
... habe ich vor zirka 15 Jahren für den SV Förrenbach erzielt, wahrscheinlich mit dem Kopf.

Mein typisches Tor...
... ist ein Eins-gegen-eins gegen den gegnerischen Torwart, genauso ein Lupfer, Kopfball oder Abstauber.

Meine meisten Tore in einem Spiel...
... waren vier Stück. Wahrscheinlich habe ich das öfter geschafft, aber ich bin keiner, bei dem sich so etwas einbrennt, sondern ich genieße einfach den Moment.

Mein schönstes Tor...
... war einer meiner Lupfer. Gegen wen weiß ich nicht mehr.

Das kurioseste Tor...
... war ein Siegtreffer als „Zuschauer“. Ich war eigentlich krank am Spielfeldrand gestanden, aber als mich meine Mannschaft auf dem Feld gebraucht hat, bin ich zum Auto gelaufen, habe irgendwo im Radkasten ein altes Paar Fußballschuhe entdeckt und wurde in der zweiten Hälfte eingewechselt. Den Gegner will ich jetzt eigentlich nicht nennen. (Link zum Spiel)

Nicht ganz astreine Tore...
... das passiert jedem Stürmer irgendwann mal.

Meine Eigentore...
... kann ich mich an keines erinnern.

Meine wichtigsten Tore...
... sind immer die Siegtreffer kurz vor dem Abpfiff.

Meine Stärken...
... sind der Torinstinkt und das Spiel schnell zu machen.

Meine Schwäche...
... ist vielleicht die Rückwärtsbewegung.

Meine schönsten Torvorlagen bekomme ich von…
... meinen Kollegen Mertel, Löhner, Lösch.

Meinen unangenehmsten Gegenspieler...

... den gibt es nicht.

Mein sportliches Vorbild...

... ist im Fußball der Thomas Müller. Er ist zwar weitaus jünger als ich, aber als Typ ein Spieler, den ich gerne mag, ein Instinktfußballer. Außerdem ist er vor dem Mikrofon keine Maschine, sondern haut schonmal einen guten Spruch raus.

Mein berühmtester Mitspieler…
... ist mein Trainer Sven Löhner, der immerhin schonmal für den Club gespielt hat.

Meine weitere Laufbahn...
... sehe ich bei der SG am Lichtenstein. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mittlerweile nur noch von Jahr zu Jahr denke und außerdem die Gesundheit mitspielen muss. Solange mich meine Füße tragen, werde ich aber erstmal weiterspielen.

Entspannen kann Daniel Hönig beim Klettern. Langweilig wird es dem 34-Jährigen Sportlehrer eigentlich nie.
privat


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Leser-Kommentare


Steckbrief Daniel Hönig

Daniel Hönig
Spitzname
Dani
Alter
40
Geburtsort
Hersbruck
Wohnort
Nürnberg
Familie
ledig, 0 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
179 cm
Gewicht
73 kg
Beruf
Lehrer
Hobbies
Klettern, Wintersport, Surfen, Fitness, Musik machen
Starker Fuß
Beidfüßig
Lieb.-Position
Sturm
Erfolge
Auf- und Nichtabstiege mit dem SC Pommelsbrunn.
Bisherige Vereine
SV Förrenbach, FC Hersbruck, SC Pommelsbrunn (SG am Lichtenstein)


Hintergründe & Fakten

Personendaten
Personendaten
Personendaten

Spielerstationen Daniel Hönig


Saisonbilanz Daniel Hönig

 
23/24
6
1
0
5
R
0
0
17/18
25
23
1
3
R
1
0
16/17
24
14
0
7
R
1
0
15/16
13
8
0
8
R
0
0
14/15
17
10
0
1
R
0
0
13/14
23
8
0
3
R
0
0
12/13
25
11
1
5
R
0
0
11/12
20
10
2
10
R
0
0
10/11
21
20
0
2
R
0
0
Gesamt
174
105
4
44
0
2
0

Top Fünf von Daniel Hönig

Top-Essen
Ingwer
"Egal wie zubereitet, er ist die absolute Waffe gegen alle Wehwehchen, schmeckt gut, entgiftet, entschlackt und hält mich in Form (lacht)."
Top-Reiseziel
Australien
"Ich durfte mir 2013 das Land zwei Monate lang ansehen und bin einmal durch- und halb außenrum gefahren. Die unterschiedlichen Landschaften und Klimazonen, das Meer, die vielen Tiere und auch die Mentalität und die Geschichte der Menschen dort sind einzigartig. Ein Land zum Verlieben, ich werde sicherlich ein zweites mal nach Australien reisen."
Top-Song
Baba O´Riley (The Who)
"Die pure Inspiration! "
Top-Sportart (neben Fußball)
Klettern
"Die physische Belastung beim Klettern bietet ein überragendes Training aller Muskelgruppen. Der noch bessere Aspekt ist aber das „Abschalten“... beim Klettern bist du nur auf deine Aufgabe fokussiert. Für mich gibt es keinen besseren Ausgleich zum Alltag."
Top-Verein
1. FC Nürnberg
"unbeschreiblich"

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