Platz 3 unterm Weihnachtsbaum: VfL Mürsbach etabliert sich - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 20.11.2006 um 19:50 Uhr
Platz 3 unterm Weihnachtsbaum: VfL Mürsbach etabliert sich
Zehn Jahre nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem Aufstieg in die damalige A-Klasse 1990 verschwand der VfL Mürsbach wieder in den tiefsten Niederungen der "neuen" A-Klasse. Seither geht es jedoch zielstrebig und schier unaufhaltsam bergauf und der derzeitige dritte Tabellenplatz hält alle Chancen für die zweite Halbserie offen.
Von Bernd Riemke
Alle Chancen nach oben, aber der Weg zum Aufstieg ist sehr steinig. Die Erfahrung durfte Spielertrainer Benno Melas mit seiner jungen Truppe auch schon machen, denn der Saisonstart ging mit zwei Pleiten in den ersten beiden Spielen gründlich in die Hose. "In dieser Liga kann jeder jeden schlagen", weiß Melas und nimmt daher auch den dritten Tabellenplatz eher als Momentaufnahme, denn als Kampfansage an die führenden Teams. Er tut gut daran, denn seinen Schützlingen fehlt ein wenig die Konstanz und die Ausgeglichenheit - Eigenschaften, die eine Toppmannschaft auszeichnen. 40 Gegentore sind beispielweise eine schwere Bürde, doch "die Abwehr fängt im Sturm an", schiebt der 31-jährige Übungsleiter die Schuld dafür keineswegs seiner Hintermannschaft in die Schuhe. Die Offensivabteilung wird ebenso in die Verantwortung genommen, obwohl diese in der Vorwärtsbewegung zumindest keinen Grund zur Klage gibt. Melas selbst, Johannes Bin, Michael Kraft, Florian Reich und Thomas Riebel sind die treffsichersten Schützen des VfL. Es ist kein "richtiger" Torjäger dabei, aber die Verantwortung kann auf mehrere Schultern verteilt werden - in diesem Fall auf mindestens fünf, die allesamt ein Spiel entscheiden können, so dass Mürsbach für den Gegner schwer auszurechnen ist. Vielleicht ist gerade das die Stärke des derzeitigen schärfsten Verfolgers der beiden Aufstiegsanwärter aus Lauter und Stegaurach.

Ehrfurcht vor der Kreisliga

Trotz der guten Ausgangsposition für die Spiele im Jahr 2007 nimmt das Wort Aufstieg in Mürsbach aber niemand in den Mund. "Wenn wir es schaffen, nehmen wir es natürlich gerne mit, aber wir müssen kleinere Brötchen backen und wollen uns unter den ersten Vier etablieren", nimmt Melas Fantasten den Wind aus den Segeln. Etablieren ist demnach das Schlagwort in Mürsbach, denn auf Dauer scheint die Kreisliga eine Hausnummer zu groß zu sein, ein Spitzenplatz in der Kreisklasse darf es aber schon gern sein. Man müsse immer Ziele haben, weiß Benno Melas, der selbst schon als Spieler in der Kreisliga aktiv war und daher mahnend den Zeigefinger hebt: "Um in der Kreisliga zu bestehen fehlen uns drei bis vier Spieler, die die Erfahrung mitbringen würden, bereits höherklassig gespielt zu haben." Erfahrung, die der im Durchschnitt knapp 25-jährigen Mannschaft fehlt. Erfahrung, die vor allem die jungen Spieler mit unbändigem Einsatzwillen wieder wettmachen können. Markus Zieg und Tobias Lurtz sind beispielsweise eben erst der eigenen Jugend entwachsen und spielten sich schon in ihrer ersten Saison im Seniorenbereich in die Startelf des Kreisklassisten. "Dem eigenen Nachwuchs eine Chance" ist in Mürsbach demnach mehr als eine hohle Phrase und es zahlt sich aus.

Mit Kameradschaft zum Erfolg

Die Mannschaft kann Rückschläge immer wieder wegstecken und imponierte schon in der Vorrunde mit Siegesserien, die sie auf jenen hervorragenden dritten Platz bugsierten. Neben diesen Siegesserien gab es aber eben auch immer wieder Rückschläge. "Wir hätten durchaus den ein oder anderen Punkt mehr haben können, sind aber im großen und ganzen zufrieden", trauert Melas den vergebenen Möglichkeiten aber nicht nach, sondern blickt zielstrebig nach vorne. Während seiner inzwischen dreijährigen Amtszeit sprangen am Ende schließlich die Positionen zwölf und sieben in Mürsbach heraus und in dieser Saison darf es eben ruhig noch etwas mehr sein. Das angestrebte Ziel müssen die Kicker jedoch aus eigener kraft schaffen, denn Verstärkungen wird es in der Winterpause für den ohnehin recht gut besetzten Kader des VfL nicht geben. "Vor zehn Jahren waren die Spieler froh, wenn sie es in die 1. Mannschaft schafften, heute wollen alle Geld dafür", macht sich Melas keinerlei Illusionen, auf dem Transfermarkt zum Jahreswechsel noch ein "Schnäppchen" zu machen. Das ist in den Augen des Trainers aber auch gar nicht nötig, denn die Zusammensetzung und die Qualität des Kaders stimmt ihn optimistisch. "Ich möchte auf keinen meiner Spieler verzichten. Jeder hat seine Fähigkeiten in anderen Bereichen und jeder ist auf seine Weise gut für die Mannschaft!" Selbstbewusste Worte, die nicht von ungefähr kommen, denn der VfL Mürsbach ist es auch - Gut für die Kreisklasse!

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