Gleich und gleich gesellt sich gern: Der Spitzenreiter auf dem Prüfstand - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 20.11.2008 um 00:00 Uhr
Gleich und gleich gesellt sich gern: Der Spitzenreiter auf dem Prüfstand
Es geht um die Wintermeisterschaft. Halbzeitmeister war die DJK Tütschengereuth, doch die besten Karten, den Jahreswechsel auf dem Platz an der Sonne zu verbringen hat der FC Oberhaid. Gleichzeitig hat der momentane Ligaprimus aber auch die vermeintlich schwierigste Aufgabe zu bewältigen, wenn es zum Derby nach Lauter geht. anpfiff berichtet ausführlich.
Von Bernd Riemke
Schon das Hinspiel am dritten Spieltag der noch jungen Saison hielt, was es im Vorfeld versprach. Ein rassiges, temporeiches, emotionsgeladenes Derby mit einem Feldverweis, drei Toren und einem Sieger vor gut 350 Zuschauern. Daniel Stürmer konnte die Führung des FCO durch Rohmer zwar zwischenzeitlich egalisieren, doch mit einem seiner zwei Saisontreffer sorgte Holger Eichelsdörfer schließlich für den Heimsieg seiner Elf, die dadurch die Tabellenführung behauptete. Tabellenführer war auch die SpVgg Lauter in der laufenden Saison schon einmal - am ersten Spieltag, doch das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit, die beide Teams haben.

Unschuldslämmer...

sind beide Kontrahenten nicht. Beide Manschaften verloren schon sechsmal Spieler durch eine Gelb-Rote Karte vor dem Schlusspfiff. Die nicht gerade imposante Bilanz der SpVgg Lauter kann der FCO jedoch noch toppen. Drei zusätzliche knallrote Karten stehen für die Elf von Jürgen Pflaum zu Buche, wobei sich allein Neuzugang Thomas Krümmer zwei davon abholte und schon zweimal die Ampelkarte sah. Für Zündstoff scheint also reichlich gesorgt, zumal auch beim Aufeinandertreffen in der Vorrunde keine 22 Akteure das Spiel beendeten. Marcel Weinert durfte vorzeitig zum Duschen.

Kontinuität im Kader

Jeweils 18 Spieler setzten beide Trainer im bisherigen Saisonverlauf erst ein, wobei sich vor allem in Oberhaid der feste Stamm sogar auf 13 eingrenzen lässt. Die beiden Neuzugänge Thomas Krümmer und Stefan Burkard haben sich ihren Platz im Kader redlich verdient und sorgten für die gewünschte Blutauffrischung. Kari Reyr Jonsson Beck greift auf ähnliche Voraussetzungen zurück, kann 14 Akteure zum erweiterten Stamm zählen, von denen sich immerhin schon acht in die Torschützenliste eintragen durften. Mit Daniel Stürmer (acht) und Roland Söhnlein (sechs) treten die treffsichersten Akteure jedoch nicht unbedingt in vorderster Front in Erscheinung. Ganz anders der FCO, bei dem Marcus Rohmer schon 15 Mal einlochte und sein kongenialer Partner Sven Bergmüller (13) ihm in nichts nachsteht. Die Power im Angriff liegt daher deutlich bei der treffsichersten Offensive der Liga, während Lauter in dieser Kategorie nur auf dem neunten Rang einläuft.

Immer den Weg nach vorne. So möchte Lauter - hier mit Andreas Schöpplein (re.) - auch im Derby gegen den FC Oberhaid auftreten.
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Der Saisonverlauf

Wie man mit der Bürde eines Mitfavoriten umgeht, stellte Oberhaid in den ersten 17 Partien eindrucksvoll unter Beweis. Platz 4 am sechsten Spieltag war die bislang schlechteste Platzierung der Elf von Trainer Jürgen Pflaum, die sich auf Anhieb in der Spitzengruppe festsetzte und zudem am häufigsten - nämlich genau sieben Mal - ganz oben stand. Das "Abrutschen" auf den 4. Rang an jenem sechsten Spieltag war die Konsequenz aus der größten Negativserie, die Oberhaid zu verzeichnen hatte: zwei Spiele ohne Sieg. So sehen die statistischen Daten eins absoluten Mitfavoriten aus, der vor allem auswärts zu großer Form aufläuft. Auf des Gegners Gelände hat Oberhaid überhaupt noch nicht verloren und in neun Auftritten eine beeindruckende Bilanz von 25:7 Toren. Schlechter als Rang 6 war auch die SpVgg Lauter noch nicht, doch auf der anderen Seite standen Hansky, Stürmer & Co auch zuletzt am siebten Spieltag auf Rang 3. In den letzten sechs Spielen vor eigener Kulisse gelang nur ein einziger Dreier. Gegen Abstiegskandidat TSV Hirschaid II setzte es vor Wochenfrist gar eine 0:1-Niederlage. Zudem wartet Lauter seit drei Spielen auf einen Sieg. Gute Voraussetzungen sehen anders aus. Die SpVgg könnte sogar bis auf Platz 8 durchgereicht werden - ausgerechnet vor der Winterpause.

Die aktuelle Konstellation

Die SpVgg Lauter ist "noch" Anführer des Mittelfeldes. Platz 5 ist nicht zuletzt ein Verdienst der guten Ausbeute gegen die Topteams der Liga. Gegen Tütschengereuth und Reichmannsdorf blieb man ohne Niederlage und stellte die eigenen Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis. Gegenüber den jüngsten Auftritten ist jedoch eine klare Leistungssteigerung vonnöten, um dem FC Oberhaid Paroli bieten zu können, der nichts lieber täte, als unter dem Weihnachtsbaum die Tabellenführung zu feiern. Die Vorzeichen stehen gut, doch die Konkurrenz sitzt bereits im Nacken. Besser könnten die Vorzeichen für das Derby also gar nicht sein. Die einen wollen die Scharte aus dem Hinspiel wettmachen, die anderen die Tabellenspitze verteidigen. Vorhang auf für das 3-Tore-Derby, denn so viele Treffer sind in den Heimspielen der SpVgg Lauter bislang im Schnitt gefallen - wen wundert's, dass das Hinspielergebnis 2:1 lautete...

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