Fünf Teams noch ohne Punkte: Fehlstart – und nun? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 30.08.2008 um 12:00 Uhr
Fünf Teams noch ohne Punkte: Fehlstart – und nun?
Drei Spiele, null Punkte. Diesen klassischen Fehlstart legten in der A-Klasse 1 gleich fünf Mannschaften hin, so viele wie in keiner anderen Liga des Spielkreises. anpfiff hat sich nach Gründen, Maßnahmen und Hoffnungen umgehört – zwischen „das ist die unterste Klasse, da ist das alles nicht so tragisch“ und „das war unter aller Sau, es wird ein anderes, härteres Training geben“ war alles dabei.
Von Stefanie Nowak
SV Cob.-Ketschendorf II, FC Bad Rodach II, FC Fort. Cob.-Neuses II, SpVg Ahorn II und SV Bosporus Coburg sind jene Mannschaften mit der dicken, schwarzen Null auf dem Punktekonto. Was die meisten Teams im Tabellenkeller eint, sind die Personalsorgen. Der SV Bosporus Coburg kämpft den traditionellen Kampf der türkischen Mannschaften in der Sommerzeit. Noch immer weilen einige Spieler im Heimaturlaub – keine einfache Situation bei ohnehin dünner Personaldecke. Ähnlich stellt sich die Situation beim SV Coburg Ketschendorf II dar, auch hier macht sich die Urlaubssaison bemerkbar. Ein weiteres „klassisches“ Problem zeigt sich bei der Reserve der SpVg Ahorn. Der ersten Mannschaft fehlt es durch Verletzung oder Urlaub an Spielern, aus der zweiten Mannschaft musst aufgestockt werden. Das Ergebnis: Null Punkte auf den Konten beider Teams. Nicht ganz so alltäglich war die Situation beim FC Bad Rodach II. Hier sagten zur letzten Partie gegen die Reserve der Spielvereinigung Wüstenahorn einige Spieler ganz kurzfristig ab. „Die haben einfach kein Interesse gezeigt, zu kommen“, ärgert sich Spielertrainer Philipp Krause.

Derbe Schlappen und knappe Niederlagen


Hofft am Sonntag auf die ersten Punkte für Ahorn II: Trainer Thomas Forkel

SpVg Ahorn
So musste Krause auf Spieler der Alt-Herren-Mannschaft zurückgreifen. Mit mäßigem Erfolg. „Wenn die Gegner im Laufduell unter 30 sind, fangen die ja das Lachen an“, erzählt er. Am Ende konnte sich Wüstenahorn über einen 6:0-Erfolg freuen. Für die Bad Rodacher Reserve ist dieses Ergebnis fast schon wieder ein Aufwärtstrend, in der Vorwoche hatte es eine 0:10-Klatsche gesetzt – allerdings gegen den TSV Meeder II, einen heißen Favoriten auf die Meisterschaft: „Die werden einen Durchmarsch starten, womöglich ohne Spielverlust“, prophezeit Krause dem derzeitigen Tabellendritten. Ebenfalls gegen Meeder II kam der FC Fortuna Coburg-Neuses unter die Räder. Gleich am ersten Spieltag wurde er mit einer 1:8-Packung nach Hause geschickt. Noch dicker kam es für die Mannschaft von Matthias Fichte am zweiten Spieltag. 1:10 ging sie gegen die SpVg Wüstenahorn II baden. Letzte Woche war es knapper, doch mit zwei Platzverweisen stand sich Coburg-Neuses beim 1:2 gegen die Reserve von Hut-Coburg letztlich selbst im Weg zu den ersten Punkten der Saison. Auch die Reserven des SV Coburg-Ketschendorf sowie der SpVg Ahorn trafen schon zu Beginn der Saison auf eine Top-Mannschaft: die SpVg Eicha II. Während sich Ahorn mit einem 0:3 recht ordentlich aus der Affäre zog, ging Ketschendorf mit 0:11 unter. Nicht deutlich aber konstant verlor der SV Bosporus Coburg die ersten Spiele der Saison. Bei der Tordifferenz ist die Mannschaft des neuen Trainers Selim Sahin mit nur vier Treffern im Minus, für ein Plus auf dem Punktekonto reichte es dennoch nicht. „Das war mehr Pech als alles andere“, meint Sahin. Schon das ersten Saisonspiel gegen den LTV Gauerstadt ging mit 0:1 denkbar knapp verloren. In den folgenden Partien konnte Bosporus sogar in Führung gehen, diese jedoch weder gegen Heldritt II noch im Derby gegen Anadoluspor über die Zeit bringen.

Lockerheit und härteres Training


Will nach drei „unverdienten" Niederlagen endlich Punkte sammeln: Bosporus-Coach Selim Sahin

privat
„Die Niederlagen waren unverdient, das wird sich aber auch wieder ändern“, erklärt Sahin. Er hofft weiterhin darauf, im Laufe der Saison, wenn alle Spieler aus dem Urlaub zurück sind und die Mannschaft eingespielt ist, oben mitmischen zu können. Diese Zuversicht ist ein weiterer Punkt, der die Mannschaften im Tabellenkeller eint. Nur der Druck, den die Verantwortlichen verspüren und auf die Mannschaften ausüben, ist sehr unterschiedlich. Sahin beispielsweise fühlt sich noch nicht unter Druck gesetzt. Die Chancen, am nächsten Spieltag gegen den SV Weidach den ersten Dreier einzufahren, stünden ohnehin nicht schlecht. Zwei weitere Spieler werden dann zur Mannschaft zurückgekehrt sein. Noch lockerer als Sahin sieht Thomas Serno, Trainer in Ketschendorf, die Situation: „Das wird sich schon noch ändern – aber es ist ja die unterste Klasse, da ist das alles nicht so tragisch.“ Forscher geht da Thomas Forkel aus dem Trainerduo der Ahorner Reserve den nächsten Spieltag an: „Am Sonntag gegen Dörfles gewinnen wir mit Sicherheit“, prophezeit er. Dieses Selbstbewusstsein schöpft Forkel vor allem aus dem Umstand, dass die zweite Mannschaft das Vorspiel der ersten bestreiten wird, „da können wir mit den Leuten besser variieren“. Direkte Konsequenzen aus dem Fehlstart zieht für die Arbeit mit der Mannschaft nur der Bad Rodacher Spielertrainer Philipp Krause. „Das war unter aller Sau, es wird ein anderes, härteres Training geben“, kündigt er an. Sein Team soll endlich ins Rollen kommen, um die Saison zumindest in den Top Ten abschließen zu können. Schließlich seien viele der Mannschaften in der A-Klasse keine Übermannschaften, man brauche einfach nur ein bisschen Glück.

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