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Artikel veröffentlicht am 22.03.2014 um 13:00 Uhr

Großer Abstand: FSV-Junioren wollen den Strohhalm schnappen

Während die beiden Herrenmannschaften des FSV noch voll im Meisterschaftsrennen liegen, mussten die A-Junioren den Titel frühzeitig abschreiben. Jetzt soll es für die Truppe von Michael Pietzonka, immerhin Kreismeister in der Halle, zumindest zu Platz 2 reichen und da sind die Nachwuchskicker nach dem Rückrundenauftakt voll auf Kurs.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Ich halte es nicht für seriös, in erster Linie neue Leute zu holen und mit Regionalligaverträgen zu locken", schwingt bei Michael Pietzonka doch etwas Frust über den möglicherweise bedeutungslosen 2. Platz mit, auf dem sich seine Junioren im Moment befinden. Obwohl in der Saison für den Nachfolger von Johannes Wauter viele Dinge gut geklappt haben, sprechen zehn Punkte Abstand auf den Spitzenreiter Bamberg, der sich nach seinen Worten so verstärkt hatte, eine eindeutige Sprache. Den Spaß am Fußball lassen sich die Wagnerstädter davon allerdings nicht verderben.

Mit dem Kreismeistertitel haben die FSV-Junioren ihr spielerisches Potential eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

anpfiff.info

Gelungener Jahreseinstand

Dass es beim ältesten Nachwuchs des Fusionsvereins erfolgreich läuft, haben die Pietzonka-Schützlinge in den Wintermonaten bei der Kreismeisterschaft im Hallenfußball bewiesen. Bayernligist Memmelsdorf ging da als Favorit ins Rennen - gewonnen hat indessen der FSV nach einem 1:0 über den klassenhöheren Gegner. Anscheinend ist es den Wagnerstädtern dann zumindest in Coburg gelungen, den Schwung gleich mit auf das Feld zu nehmen. "Unser 3:2-Sieg auf dem Kunstrasen war absolut verdient. Wir hatten dabei sogar die Chance zum 4:1 und hätten damit unnötige Spannung vermeiden können", lässt der Junioren Trainer den Auftakt im neuen Jahr noch einmal Revue passieren. Dass die bereits unter dem Hallendach bärenstarken Frederik Schmidt-Hofmann und Christian Lodes die entscheidenden Treffer erzielt haben, ist für den Mistelbacher alles andere als ein Zufall: "Diese beiden Spieler können wir absolut nicht ersetzen. Nur wenn einer von ihnen ausfallen würde, könnte ich vielleicht auf ein 4:2:3:1-System umstellen." Apropos Taktik: Mit der Dreierkette hat Pietzonka eine Defensivvariante eingeführt, die bisher niemand in der Liga spielt und die sich durchaus bewährt hat. Doch mit Experimenten ist es damit erst einmal genug. Nur wenn der 2. Platz gesichert ist, wobei man noch starke Gegenwehr von den Lichtenfelsern erwartet, könnte sich der Übungsleiter weitere Tests vorstellen.

Auch in Coburg war Doppeltorschütze Christian Lodes (li.) nur schwer zu halten

anpfiff.info

Zukunft ungewiss

Nachdem die beiden Herrenteams in der Rückrunde um den Aufstieg ringen, werden in den nächsten Wochen auch Nachwuchsleute abgestellt, um den Erfolg zu ermöglichen. Keine einfache Konstellation, denn für die beiden A-Juniorenteams stehen nur etwa 28 Kicker zur Verfügung. "Für eine Mannschaft waren es zu viele, für zwei eigentlich zu wenige Spieler", konstatiert Michael Pietzonka. Für ihn überraschend war zudem, dass junge Kicker von heute auf morgen, angeblich aus Zeitmangel, die Lust am Fußball verloren und aufgehört haben, obwohl sie durchaus Perspektiven haben. Ob der Juniorencoach, der zusätzlich noch am Stützpunkt tätig ist, sein Engagement über Saisonende hinaus verlängert, ist indessen ungewiss. "Ich werde ab Sommer an der Uni in Bayreuth promovieren und da weiß ich nicht, ob ich die Zeit dafür noch haben werde - das wird sich im April/Mai entscheiden", verrät der Student. Selbst bei seinen Mistelbachern zu spielen, dazu hat es in dieser Saison wegen der zeitgleichen Spielansetzungen ohnehin kaum gereicht. Um sich fit zu halten, ist der Mittelfeldmann nach den Übungseinheiten beim Nachwuchs trotzdem öfters zum Herrentraining gehetzt - und regelmäßig zu spät gekommen.