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Artikel veröffentlicht am 11.11.2013 um 10:00 Uhr

Bescheidene Eintracht-Junioren: Bail: „Wollen Vertrauensvorschuss zurückzahlen"

Vor der Saison gab es viele kritische Stimmen, dass die A-Jugend vom FC Eintracht Bamberg ohne sportliche Qualifikation in die Bezirksoberliga gehoben wurde. Kurz vor der Winterpause besteht allerdings kein Zweifel mehr an der Leistungsfähigkeit der Nachwuchsmannschaft, die mit 13 Punkten Vorsprung die Tabellenspitze behauptet.

Von Hans-Jürgen Wunder

„Nein, wir machen uns über Meisterschaft oder Aufstieg noch keine Gedanken – das würde auch mangelnden Respekt vor unseren Gegnern ausdrücken“, bekennt Mario Bail unumwunden. Nach mehreren Jahren als Spieler und zuletzt als Spielertrainer bei der SpVgg Trunstadt ist der frühere Bamberger Fußballer zu seinem Stammverein zurückgekehrt. Dabei dürfte auch der Erwerb der B-Lizenz als Übungsleiter und die Abkehr als Spieler eine Rolle gespielt haben. Zunächst ist Bail in Trunstadt ausgestiegen, hat im April die B-Jugend der Eintracht übernommen und dann einen Teil der Kicker in die nächst höhere Altersstufe mitgenommen.

Im Stiftland hatten Pascal Niersberger (re.) und seine Kollegen einen heißen Tanz zu absolvieren.

anpfiff.info

Gute Mischung

Insgesamt sind momentan 21 junge Fußballer im Kader des einsamen Tabellenführers. Dabei haben mehrere Jungs wie Johannes Trautmann dem Verein auch in der Juniorenkreisliga die Treue gehalten. Mit den taktisch versierten, jüngeren Spielern, die in der Landesliga zu Werke gegangen sind, hat sich mittlerweile ein gut funktionierendes Team gebildet. Zusätzlich sind auch einige Talente durch das Sichtungstraining neu zur Eintracht gestoßen, wie etwa Jonas Schauer, der vorher bei der JFG Giechburg die Fußballschuhe geschnürt hatte. Seitdem gleicht die sportliche Bilanz einer Erfolgsgeschichte. Nicht nur, dass man mit zehn Siegen in zehn Spielen die Liga dominiert und schnurstracks auf den Aufstieg zusteuert. Mit Jeffrey Vaina, Luca Ljevsic oder Johannes Trautmann trainieren bereits mehrere Youngster regelmäßig bei den Regionalligaherren mit. Dennoch bremst Coach Mario Bail einen möglichen Überschwang der Gefühle, wenn er anstimmt: „Wir bleiben auf dem Teppich - es kann noch viel passieren.“ Sicherlich dürften dem Trainer, der demnächst auch die A-Lizenz in Angriff nehmen möchte, mehrere knappe Partien im Hinterkopf geblieben sein. Besonders beim hauchdünnen 3:2-Sieg bei der JFG Stiftland wankte seine Elf nach 2:0-Führung und dem Ausgleich in den Schlussminuten beträchtlich, fiel aber nicht und kam schließlich durch einen umstrittenen Treffer doch noch zum Dreier.

Entwicklung im Auge

Mario Bail kann sich über einen glänzenden Trainereinstand bei der Eintracht freuen

anpfiff.info

Neben seinem Engagement bei der Eintracht ist Mario Bail zusammen mit Andi Kusch und Hubert Richter als Trainer im Nachwuchsleistungszentrum für die D- und C-Jugend zuständig. Auch deshalb hat er die Entwicklung seiner Schützlinge, denen er viel Potential und gute Leistungen bescheinigt, und nicht aktuelle Wasserstandsmeldungen im Auge. Nachdem es zu Beginn der Saison große Leistungsunterschiede in der Mannschaft gegeben hat, ist die Struktur mittlerweile ausgewogener. Allerdings räumt der Jugendcoach ein: „Natürlich ist bei uns noch nicht immer alles toll. Es gibt - wie überall - immer etwas zu verbessern.“ Davon ist natürlich auch der organisatorische Bereich nicht ausgenommen. Dennoch nutzt der ehemalige Trunstadter die Gelegenheit, seinen Jugendkoordinator Christian Dausel in Schutz zu nehmen, als der bei einem von ihm organisierten Testspiel nicht erschien - und dafür auf anpfiff.info in einem Kommentar kritisiert wurde. „Christian leistet bei uns ein riesiges Pensum und ist damals kurz vorher am Fuß operiert worden. Damit kann man sicherlich nicht 90 Minuten auf dem Fußballplatz stehen.“ Wie es aussieht, wird Mario Beil unabhängig von der Ligazugehörigkeit auch in der nächsten Saison die Geschicke der Bamberger A-Jugendlichen leiten. Dass man dabei nach einem sportlichen Aufstieg wieder näher auf Tuchfühlung mit dem Nachbarn und Rivalen aus Memmelsdorf gehen dürfte, sieht er sportlich: „Ich weiß, dass auch dort sehr gut im Nachwuchsbereich gearbeitet wird. Letztlich werden aber die jungen Fußballer entscheiden, wer künftig die Nase vorne haben wird“.