Aufgrund
von Verletzungen und Corona-Fällen konnte Kickers-Cheftrainer Ralf
Santelli gegen den Nachwuchs des achtfachen Deutschen Meisters
Borussia Dortmund auf gerade einmal 16 einsatzfähiger Spieler
zurückgreifen. Unter anderem fiel Offensivmann Marvin Stefaniak
kurzfristig aus. Trotzdem konnte der FWK gegen den seit drei Spielen
punktlosen Tabellenzehnten eine schlagkräftige Elf auf den Platz
schicken, mit Saliou Sané als einzige Sturmspitze und Marvin Pourié
direkt dahinter.
Louis Breunig mit erstem Profi-Tor
Durch
den Last-Minute-Sieg in Wiesbaden am letzten Spieltag und dem
4:1-Derbysieg unter der Woche im Totopokal gegen Schweinfurt, war die
Brust der Würzburger eigentlich breit wie lange nicht. Trotzdem
startete der FWK völlig indisponiert in die Partie. Schon nach vier
Minuten köpfte Franz Pfanne die Gäste nach einer Ecke völlig
ungehindert in Führung. Und auch in der folgenden Viertelstunde
bestimmten die Westfalen das Spielgeschehen fast nach Belieben,
verpassten es jedoch auf 2:0 zu erhöhen. In der 17. Minute rettete
FWK-Keeper Hendrik Bonmann mit einer Glanzparade einen starken
Distanzschuss von Berkan Taz.
Doch
dann kam der große Moment eines Würzburger Youngsters. Nach einer
Flanke von der linken Seite von Robert Herrmann verstolperte David
Kopacz direkt vor dem Tor zunächst das Leder, Pourié kam daraufhin
zum Schuss, wurde jedoch von der BVB-Defensive geblockt, und
plötzlich lag der Ball vor Louis Breunig. Der 18-Jährige
Linksverteidiger fasste sich ein Herz, zog mit seinem schwachen
rechten Fuß ab – 1:1 (20.). Die Kickers meldeten sich zurück im
Spiel, waren fortan griffiger, ekliger in den Zweikämpfen und
setzten den BVB mit wuchtigen und schnörkellosen Angriffen gehörig
unter Druck. Den Spielrhythmus verloren die talentierten Kicker in
den gelb-schwarzen Trikots nun völlig. Die heute in asphaltgrauen
Trikots spielenden Kickers dagegen drückten auf die Führung. Zehn
Minuten vor der Pause leitete Dortmunds Immanuel Pherai mit einem
fatalen Fehlpass auf Pourié das 2:1 für die Kickers ein. Pourié
legte am Strafraum quer auf Kopacz, der diesmal eiskalt einschob.
Herrmann und Strohdiek hatten zwei Minuten später gar die Chancen
auf 3:1 zu erhöhen.
Sané macht den Deckel drauf
Nach
dem Seitenwechsel zog sich der FWK weit zurück, schaltete nach der
kräftezehrenden englischen Woche mehr und mehr in den
Verwaltungsmodus. Die Gäste fanden trotz ihrer Spielstärke kein
echtes Mittel, um gegen die starke Viererkette der Kickers
anzukommen. Einzig nach Fernschüssen von Taz (62.) und Antonios
Papadopoulos (80.) kam noch einmal etwas Gefahr auf, bis die
Würzburger die Partie kurz vor Schluss entschieden. Erst vergab
Kopacz die Riesenchance, bei der daraus resultierenden Ecke war dann
aber Sané per Kopf zur Stelle – 3:1 (86.).
Nach
drei Siegen aus den letzten vier Drittligaspielen haben die
Würzburger Kickers sich unerwartet zurück im Kampf um den
Klassenerhalt gemeldet. Der Abstand auf den Tabellen-15. Viktoria
Berlin (der allerdings noch ein Nachholspiel in petto hat) beträgt
jetzt nur noch einen Zähler. „Unser Weg ist noch weit und
steinig“, sagte FWK-Trainer Santelli nach dem Spiel: „Da kommen
noch ganz andere Situationen auf uns zu.“ Am kommenden Freitag
treffen die Kickers am Dallenberg auf Viktoria Köln.
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