Trotz Tabellenplatz neun : FV-U17-Coach Carsten Lanik ist zufrieden - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 30.12.2019 um 19:00 Uhr
Trotz Tabellenplatz neun : FV-U17-Coach Carsten Lanik ist zufrieden
Seit dieser Spielzeit ist Trainer Carsten Lanik im Jugendbereich tätig. Im Sommer übernahm der ehemalige Trainer des FV Thüngersheim das Ruder der U17-Landesligamannschaft des Würzburger FVs. Besonders sein Start auf neuem Terrain verlief erfolgreich. Erst zuletzt ließen die kleinen Blauen unerwartet Federn. Mit anpfiff.info sprach Lanik über neue Erfahrungswerte, seine Philosophie und seine Zukunft.
Von Christian Oppel
Jahrelang war Carsten Lanik nun Trainer im Seniorenbreich. Seine Vita ist beachtlich. Angefangen in Oberdürrbach hat er mit der U19 des ASV Rimpar sowie deren Reserve. Danach folgten die Kitzinger Siedler, der SV Sendelbach-Steinbach und zuletzt vier Spielzeiten beim FV Thüngersheim. Wohlgemerkt, mit erst 43 Jahren. Nach dem im Sommer endenden Engagement bei den Grün-Weißen orientierte sich Lanik diesmal um. „Andere Angebote gab es sicherlich. Aber die Chance, ein U17-Landesligateam trainieren zu dürfen, kommt nicht alle Tage", begründet der Übungsleiter seinen Wechsel in den Nachwuchsbereich.

Wechsel gelungen

Carsten Lanik
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Seine Bilanz der Hinrunde fällt sehr positiv aus. In den ersten sieben Partien der Saison mussten Lanik und seine Schützlinge nur einmal geschlagen geben – am ersten Spieltag gegen Don Bosco Bamberg. Danach setzte es zwar fünf Niederlagen in sechs Partien, dennoch ist der Trainer, der selber Vater eines Jungen, ist sehr zufrieden mit dem bisherigen Abschneiden seiner Truppe. 17 Punkte erreichten die kleinen Blauen zur Saisonhalbzeit, was einem ordentlichen neunten Rang entspricht. Allerdings ist das ganze Feld eng beieinander. In der Tabelle trennen Platz vier und 13 nur sechs Punkte.

Somit kann es für die meisten Teams noch in beide Richtungen gehen, was die Liga, laut Lanik, äußerst spannend macht. „Das Niveau ist unheimlich hoch und jedes Spiel ist eine echte Herausforderung. Jeder muss sich Woche für Woche strecken, um mithalten zu können. Mit 90% Leistung holst du in der Liga keine Punkte. Besonders gegen Topteams wie Fürth II oder Don Bosco Bamberg darfst du dir nur wenige Ballverluste erlauben. Solche Gegner schalten sofort um und sind brandgefährlich", spricht der Nachwuchstrainer über die Stärken der Konkurrenz.

Starke Defensive

Zum Glück passiere das bei seiner Mannschaft relativ selten. Denn, das belegen auch die Statistiken, besticht vor allem die Abwehr mit sehr guten Werten. Erst 20 Gegentreffer kassierte das Nachwuchsteam der Blauen bisher. Dies entspricht dem drittbesten Ligawert. „Defensiv machen wir einen sehr guten Job. Ich glaube, wir haben mit die beste Viererkette der Landesliga. In der Summe haben alle Spieler gute Anlagen und sind sehr begabt. Viele haben richtig Potenzial und große technische Fähigkeiten. Deshalb möchte ich jetzt auch niemanden speziell hervorheben", weiß der Übungsleiter um die gute Arbeit gegen Ball und die Qualitäten seiner Kicker.

Erklärungen vor der Einwechslung: Carsten Lanik gibt Marius Haas und Nico Dauth Anweisungen.
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Taktische Flexibilität als Trumpf

Zu guten Spielern braucht es aber auch immer einen guten Übungsleiter. Wie also lautet Laniks Erfolgsrezept? „Vom System her versuchen wir stets variabel zu sein, was sich auch immer etwas nach der Stärke des Gegners richtet. Wechsel zwischen Vierer- und Fünferkette und ein oder zwei Stürmersysteme sind immer möglich. Auch unser Spielaufbau kann zwischen zwei und drei defensiven Mittelfeldspielern variieren", erklärt Lanik die taktischen Möglichkeiten seiner Truppe. Sein Plan sehe viel Flexibilität vor, was auch eine gewisse Fußball-Intelligenz erfordere: „Grundsätzlich verfolgen wir einen spielerischen Ansatz, was bei den vorhandenen Anlagen und den Heimspielen auf Kunstrasen sinnvoll ist. Die neue Regel, den Ball beim Abstoß schon im Sechzehner annehmen zu können, bewerte ich aber relativ neutral. Es hat alles Vor- und Nachteile."

Verbesserungsbedarf sieht der Übungsleiter besonders in Sachen Effizienz und Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor: „Da waren wir manchmal zu ungenau oder es hat die Durchschlagskraft gefehlt. Das war der Knackpunkt im Auswärtsspiel gegen Raigering, wo wir uns noch die Butter vom Brot nehmen ließen. Torchancen hatten wir eigentlich immer genug. Allgemein sind die Partien oft recht ausgeglichen. Dann macht die Effizenz den Unterschied", sagt der Oberdürrbacher, auf was es ankommt und hofft auf weitere Erfolgserlebnisse.

Unglücklich verloren die Blauen um Marius Haas das Derby gegen die Kickers mit Egor Zelenskiy.
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Zukunft von Lanik noch offen

Durch die Bank lobt Trainer Lanik alle Kicker seines zwanzig Spieler umfassenden Kaders nicht nur für ihre fußballerischen Qualitäten, sondern auch für Auftreten. Alle benehmen sich ordentlich und legen respektvolles Auftreten an den Tag, was auch zur Entwicklung der Charakterschulung gehöre. Dies sei heutzutage nicht mehr selbstverständlich, weshalb der Familienvater es unbedingt für erwähnenswert hält.
Ob er nächste Saison allerdings trotz dieser Weiterentwicklung der Mannschaft weitermacht, ist noch nicht abschließend geklärt.

„Die Gespräche mit dem WFV stehen noch aus. Prinzipiell spricht nichts gegen eine Verlängerung. Grundsätzlich bin ich aber natürlich für alles offen, sowohl wieder in den Herrenbereich zu gehen, als auch weiter Jugendarbeit zu machen. Nicht nur die Spieler wollen sich weiterentwickeln, sondern auch ich als Coach. Ich muss das natürlich auch alles mit der Familie besprechen, weil drei Trainingseinheiten plus die weiten Auswärtsfahrten natürlich schon viel Zeit beanspruchen und kräftezehrend sind", so Lanik. So bleibt es also sowohl sportlich als auch vertragstechnisch weiter spannend, wie es bei der U17 des Würzburger Fußballvereins und ihrem Trainer Carsten Lanik zukünftig weitergeht.

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