Ein "alter Neuer" beim SC Hassenberg: Unmögliches möglich machen? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.11.2008 um 14:30 Uhr
Ein "alter Neuer" beim SC Hassenberg: Unmögliches möglich machen?
Das Trainerkarussel in der Kreisklasse 1 dreht sich unaufhörlich. Beim immerhin schon fünften Trainerwechsel in der laufenden Saison wurden die Verantwortlichen auch diesmal schnell fündig. Ein alter Bekannter nimmt auf dem Chefsessel des Übungsleiters beim SC Hassenberg platz. Wie anpfiff bereits berichtete, übernimmt Ernst Heyn die schwere Aufgabe bei den grün-weißen.
Von Matthias Christl
Eine schwierige Phase beim SC Hassenberg. Letzter in der Tabelle, mit gerade mal zwei Punkten. Und dann steht auch noch das Derby gegen den TSV Sonnefeld unmittelbar bevor. Keine leichte Aufgabe für den neuen Trainer, der den SC Hassenberg bereits zweimal vor dem Abstieg retten konnte und es auch jetzt wieder richten soll. anpfiff sprach mit Ernst Heyn über seine erneute Verpflichtung.

Herr Heyn, sie saßen bereits zweimal als verantwortlicher Coach beim SC Hassenberg auf dem Trainerstuhl. Was hat sie dazu bewogen, dieses (schwere) Amt noch einmal anzutreten? 
Ernst Heyn: "Da ich mich schon immer mit dem SC Hassenberg verbunden gefühlt habe, habe ich mich dazu entschieden, dieses Amt noch einmal anzutreten. Ich habe mich in der Mannschaft, im Verein und im Verbund der Fangemeinschaft schon bei meinen früheren Trainerzeiten wohl gefühlt. Dies und die Aussicht, durch meine Zusage dem Verein evtl. helfen zu können, haben mich in meinem Beschluss bestärkt."   

Kam die Anfrage von Hassenberg überraschend für sie, oder ist der Verein bereits zuvor schonmal mit ihnen in Kontakt getreten?  
Ernst Heyn: "Mit dieser Anfrage habe ich nicht gerechnet. Diese kam überraschend für mich, da ja noch vor kurzem im "anpiff" stand, dass Trainer Frank Eitemüller nicht zur Debatte steht."   

Denken sie, dass sie den SCH wieder vor dem Abstieg bewahren können, da sie die Mannschaft ja bereits größtenteils kennen?   
Ernst Heyn: "Was schon zweimal geklappt hat, kann auch ein drittes Mal klappen. Wenn Vorstandschaft, Trainer und Mannschaft an einem Strang ziehen, werden wir versuchen, das Unmögliche möglich zu machen."   

Was können sie über die Mannschaft nach ihrem ersten Training sagen? In welcher Verfassung sind die Jungs und wollen diese auch unbedingt den Klassenerhalt realisieren?   
Ernst Heyn: "Über die körperliche Verfassung der Mannschaft möchte ich nach dem ersten Training noch keine Aussage treffen. Wir werden aber mit Teamgeist, Ehrgeiz und viel Engagement versuchen den Klassenerhalt zu realisieren. Dies ist das unbedingte Ziel, was wir uns als Mannschaft gesetzt haben, aber auch wir können Unmögliches nicht möglich machen und da ich nicht alle Spieler von früher kenne, müssen diese und ich uns erst aufeinander einstellen."  

Haben sie den bisherigen Saisonverlauf verfolgt? 
Ernst Heyn: "Natürlich habe ich den bisherigen Saisonverlauf in der Kreisklasse 1 Coburg verfolgt. Die Mannschaften die jetzt in der Tabelle oben stehen, gehören auch zu meinen Favoriten (auch Sonnefeld). Trotz den zwei Abgängen Schyga und Wrzyciel habe ich dem SC Hassenberg einen Tabellenplatz zwischen Platz 5 und 8 zugetraut."   

Denken sie, dass ihr Vorgänger Frank Eitemüller ein guter Trainer war bzw. ist, trotz der schlechten Platzierung? Und ist die Schuld nur bei ihm zu suchen, oder hat es ihrer Meinung nach einfach nicht mehr gepasst?    
Ernst Heyn: "Frank Eitemüller ist sicherlich ein guter Trainer, sonst hätte ihn der SC Hassenberg ja nicht verpflichtet, siehe letzte Saison. Über die Interna des SC Hassenberg möchte und kann ich nicht urteilen."   

Am kommenden Wochenende steht mit dem Derby gegen Sonnefeld gleich ein schweres Spiel auf dem Plan, zu dem mit Sicherheit etliche Zuschauer den Weg nach Hassenberg finden werden. Mit welchen Erwartungen gehen sie in dieses Spiel?   
Ernst Heyn: "Ich hoffe ich kann die Mannschaft so motivieren, dass sie endlich am 14. Spieltag die ersten drei Punkte einfahren."   

Was können sie über den nächsten Gegner Sonnefeld sagen?    
Ernst Heyn: "Der TSV Sonnefeld hat sich im Vorfeld selbst als Aufstiegskanditat Nr. 1 bezeichnet. Mit Schyga haben sie einen Top-Stümer zur Verfügung. Sie sind eine gute Mannschaft und haben viel Potential, so dass ich sie vor der Serie unter den ersten drei der Tabelle eingeschätzt habe. Leider haben sie  mit dem Abgang ihres Trainers Uwe Jahrsdörfer einen guten Trainer und Spieler verloren."  

Könnten sie sich vorstellen, auch über diese Saison hinaus noch Trainer der grün-weißen zu sein?  
Ernst Heyn: "Zu diesem Thema möchte ich mich heute noch nicht äußern. Ich werde erstmal abwarten, was der weitere Saisonverlauf hergibt."

anpfiff sprach auch mit dem Vorsitzenden Frank Leistner und mit Frank Eitemüller über die Hintergründe des Trainerwechsels.

Herr Leistner, seit Sonntagabend ist Frank Eitemüller nicht mehr Trainer des SC Hassenberg. War die 9:2-Niederlage ausschlaggebend für diesen Schritt?
Frank Leistner: "In gewisser Art und Weise ja. Denn wie sich gewisse Mannschaftsteile in Creidlitz präsentiert haben, war es alles andere als förderlich. Frank Eitemüller war nach diesem Spiel von diversen Schlüsselspielern zutiefst enttäuscht."

"Ich habe viele Mannschaftsteile nicht mehr erreicht". Frank Eitemüller
anpfiff.info
Herr Eitemüller, was war ihr Grund, diesen Schritt zu gehen?
Frank Eitemüller: "Ich habe viele Mannschaftsteile nicht mehr erreicht. Mit allem, was man darunter versteht."

Herr Leistner, sind sie traurig oder gar enttäuscht darüber, dass Herr Eitmüller nicht mehr Trainer ist? Immerhin ist er sehr erfahren und hat selbst hochklassig Fußball gespielt!
Frank Leistner: "Über die Art und Weise wie es zu dieser Entscheidung kam, bin ich enttäuscht. Frank Eitemüller ist ein hervorragender Trainer. Ich bin mir sicher das es nicht lange dauert, bis er wieder auf einer Trainerbank sitzt."

Herr Leistner, was denken sie, an was es gelegen hat? Fehlender Wille der Mannschaft, Verletzungssorgen, oder war einfach nicht mehr drin?
Frank Leistner: "Von allem ein bißchen, aber am meisten der fehlende Wille einiger Spieler."

Herr Eitemüller, am Telefon haben sie anpfiff bereits mitgeteilt, dass sie schon enttäuscht sind, dass es zu diesem Schluss kam. Denken sie, dass die Mannschaft nicht richtig mitgezogen hat, oder war nicht mehr drin?
Frank Eitemüller: "Sicherlich war mehr drin. Aber einige Spieler zogen nicht mit. Das kann man nicht kompensieren."

Herr Eitemüller, was machen sie jetzt? Werden sie sich nach einem neuen Posten umsehen, oder erst einmal pausieren?
Frank Eitemüller: "Ich brauche jetzt erst mal etwas Ruhe. Ich setze mich keinem Streß aus. Gerne werde ich in Zukunft eine neue Herausforderung annehmen. Aber hier ist keinerlei Eile geboten."

Mit Ernst Heyn schnell einig geworden. Der Vorsitzende des SC Hassenberg: Frank Leistner
privat
Herr Leistner, wie hat die Mannschaft diesen Schritt aufgenommen?
Frank Leistner: "Nach 13 Spielen ohne Sieg war jedem klar, dass irgendwann mal etwas geschehen wird. Demnach kam dieser Schritt für kaum einen überraschend."

Herr Leistner, der neue Trainer des SCH ist ein alter Bekannter. Was sind die Gründe für eine erneute Verpflichtung von Ernst Heyn?
Frank Leistner: "Ernst Heyn kennt die Mannschaft noch gut aus seiner früheren Zeit beim Sport Club. Für die letzten drei Spiele hätte es keinen Sinn gemacht, jemand völlig neues zu verpflichten. Ernst Heyn weiß die Jungs zu nehmen und ihm gilt das vollste Vertrauen der Verantwortlichen beim SC Hassenberg."

Herr Leistner, Ernst Heyn hat den SCH bereits zweimal vor dem Abstieg retten können. Denken sie, dass es diesmal auch wieder so sein wird?
Frank Leistner: "Das wird sicherlich die schwerste Aufgabe die Ernst Heyn in Hassenberg übernommen hat. Aber wenn es einer schafft, dann er. Wobei auch er keine Wunder vollbringen kann."

Herr Leistner, am Sonntag ist Derbytime in Hassenberg. Das Spiel gegen Sonnefeld steht an. Können sie uns ein paar Worte zu diesem Spiel sagen?
Frank Leistner: "Beide Mannschaften sind von ihrem gesetzten Ziel meilenweit entfernt. Ich freue mich auf das Spiel, bei dem der TSV Sonnefeld, ohne zu übertreiben, die Favoritenrolle inne hat. Ich hoffe auf viele Zuschauer, ein sportlich faires Spiel und einen unterhaltsamen Nachmittag."

anpfiff bedankt sich für die Gespräche!

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