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Artikel veröffentlicht am 11.01.2011 um 10:00 Uhr

SR-Gilde braucht Verstärkung : Neue Referees gesucht

Fast schon händeringend sucht die einheimische Fußball-Schiedsrichtergruppe Pegnitzgrund vor allem zahlenmäßig neue Unparteiische.

Von Ralph Strobl

Ein entsprechender Neulingslehrgang startet am Samstag, 12. Februar um 9.30 Uhr im Sportheim des SV Eintracht Hersbruck (Happurger Straße 29). Die weiteren Lehrgangstermine werden mit den Teilnehmern vor Ort abgesprochen.

Vereine zum Umdenken aufgefordert


	Kurt Linhardt, Lehrwart der Gruppe Pegnitzgrund
	anpfiff.info

Lehrwart Kurt Linhardt rührt fünf Wochen vor dem Lehrgang schon kräftig die Werbetrommel und wünscht sich vor allem weibliche Teilnehmer: „Jeder ab 14 Jahre kann kommen, wir brauchen auch Damen“, so der erfahrene Ausbilder. „Es muss niemand Angst haben, dass er 60 Spiele im Jahr pfeifen muss“. Die Lehrgangsgebühren werden normalerweise von eigenen Verein übernommen. Das verantwortungsvolle „Hobby“ Schiedsrichter wird mit Spesen- und Fahrtkostenersatz sowie freien Eintritt zu allen Fußballspielen versüßt. Bei passender Eignung und Motivation steht jedem eine Karriere als Schiedsrichter bis in die höchsten Ligen offen, auch wenn die Besetzung ab der Kreisliga abwärts sehr wichtig ist.

Linhardt wünscht sich 15 Teilnehmer („wäre eine tolle Zahl“), hofft aber in erster Linie darauf, den Kurs bei einer Mindestanzahl von zehn Interessierten überhaupt durchführen zu können – notfalls in Kooperation mit einer anderen Gruppe des Spielkreises.

An die Adresse der rund 70 Pegnitzgrund-Vereine richtet Linhardt den Appell, sich ernsthaft mit dem Thema Schiedsrichter im eigenen Verein zu befassen. „Es ist dringend erforderlich, dass sich die Vereine an die Brust klopfen. Wie brauchen jeden Interessierten“, so Linhardt unmissverständlich.

Denn wenn ein Klub laut BFV-Satzung die erforderliche Sollzahl an Schiedsrichtern nicht erreiche, werden Gebühren fällig, die sich im Wiederholungsfall prozentual erhöhen.


	Simone Krause (19, SpVgg Hüttenbach) leitet bereits Spiele in der Frauen-Regionalliga.
	anpfiff.info

Wenn sich die aktuell bedrohliche Lage – im September wurde schon ein Ü25-Lehrgang mangels Teilnehmer (nur sechs aus dem gesamten Spielkreis Erlangen/Pegnitzgrund mit vier SR-Gruppen) abgesagt – werden die Vereine zwangsläufig mit höheren Kosten und Qualitätsverlust rechnen müssen. Die Spiele müssen dann verstärkt im Austausch vergeben werden und in den nächste Saison eingeführten B-Klassen der Herren droht das Szenario, mangels Referees ungeprüfte „Vereins-Schiedsrichter“ pfeifen lassen zu müssen.

Deutliche Zahlen

Aktuell verfügt die Gruppe Pegnitzgrund über 241 Schiedsrichter. Davon haben im letzten Jahr 132 mindestens ein Spiel geleitet. Aber nur 79 sind als „aktiv“ zu bezeichnen, wozu 15 geleitete Spiele und fünf besuchte Monatssitzungen im Jahr notwendig sind. Im Jahr 2010 haben die Pegnitzgrund-Schiedsrichter 3831 Spiele geleitet, was einen Schnitt pro Woche von 73 Begegnungen entspricht. Um diejenigen Referees, die in der Woche zwei oder drei Spiele leiten, zu entlasten, wären personelle Verstärkungen sehr wünschenswert. Gerade in der Region Pegnitz, Auerbach und Umgebung – wo sich in den letzten Jahren die Zahl der Frauen- und Juniorinnenspiele erhöhte – besteht akuter Bedarf an neuen Schiedsrichtern (gerne auch weiblich).

Kontakt

Anmeldung und Ansprechpartner: Obmann Stefan Stadelmann, Hersbruck, Telefon (09151) 4754, E-Mail: sta@sr-pegnitzgrund.de sowie Lehrwart Kurt Linhardt, Michelfeld, Telefon (09643) 3684, E-Mail: linhardtkurt@aol.com