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Artikel veröffentlicht am 24.12.2010 um 00:00 Uhr

Weihnachtsüberraschung ist perfekt: Alois Dechant im Aufsichtsrat

Normalerweise wäre das die Meldung des Jahres in Bayreuth gewesen: Alois Dechant und die SpVgg Bayreuth planen in Zukunft enger zusammenzuarbeiten. Wäre nicht die Rücknahme des Antrags auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens Ende Juni gewesen - die überstrahlt, zumindest auf den ersten Blick, die neue Meldung. Im Eilzugtempo schreitet die Liason der beiden neuen Partner jetzt augenscheinlich voraus.

Von Andi Bär

Erst die überraschende Nachricht vom Umzug der zweiten Mannschaft nach Weismain, dann die Information über die Austragung eines Flutlichtspiels gegen den FC Eintracht Bamberg im Waldstadion. Dann ein Besuch von Dechant bei der Weihnachtsfeier der SpVgg Bayreuth. Als das scheint Stoff für eine mehrere Wochen dauernde Anbahnung neuer Geschäftsbeziehungen zweier, die sich gut verstehen. Ist es aber nicht: All diese Dinge passierten binnen gerade einmal einer Woche. Und als ob das nicht schon ziemlich viel auf einmal wäre, jetzt noch eine Nachricht, die ob des vorgelegten Tempos fast schon nicht mehr überrascht: Bauunternehmer Alois Dechant wird demnächst im Aufsichtsrat der SpVgg Bayreuth sitzen.

Wedlich räumt seinen Stuhl für den neuen Partner

Dass diese Personalie so unkompliziert von statten gehen kann, ist der Satzung der Altstädter zu verdanken. Zwei der insgesamt sechs Aufsichtsratsmitglieder - ein Kontrollgremium des vierköpfigen Vorstandes - sind sogenannte entsandte Mitglieder und müssen nicht gewählt werden. Einer dieser beiden Aufsichtsräte ist vom Förderverein entsandt. Bisher hatte diesen Posten Christian Wedlich inne. Der Speditions-Inhaber bekleidete bisher interimsmäßig auch den vakanten Posten des Vorstandes, der zuständig für die Jugendarbeit - Wedlichs Steckenpferd - ist. Diese interimsmäßige Lösung soll demnächst ein Ende haben und Wedlich als Vorstandsmitglied kandidieren. Seinen Posten als Aufsichtsrat legt er dafür nieder. Sein Nachfolger: Alois Dechant.

Pressemitteilung lässt weiterhin auf sich warten


	Gute Stimmung bei Wolfgang Mahr und Co: Es bleibt spannend in Bayreuth.
	anpfiff.info

Die Spekulationen um die frische Liason freilich sprießen weiterhin munter: Schließlich lässt die vom Verein angekündigte Pressemitteilung weiterhin auf sich warten. Die präzise Zielführung beider Parteien ist daher in der Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt. Eines jedenfalls ist klar: Die Verantwortlichen der Altstädter dementieren vehement ein Statement von Pressesprecher Heinz Riedel. Der hatte in der Bayerischen Rundschau offensiv wie von ihm gewohnt für den FC Oberfranken (allerdings unter dem Namen FC Mainfranken) Position bezogen und auch verlauten lassen "dass man vielleicht zu sehr am Standort Bayreuth und an der SpVgg festhalten würde. "Bayreuth bleibt bis auf wenige Ausnahmen der Spielort" so der klare Tenor der Altstädter Macher. Und auch Alois Dechant, dessen Vision vom FC Oberfranken in seinem (positiv) fußballverrückten Kopf weiterhin viel Platz einnimmt, scheint in dieser Frage durchaus kompromissbereit. "Bayreuth hat das Potenzial etwas zu erreichen" meinte er auf der Weihnachtsfeier in Richtung der Fußballer. Und ließ keine grundsätzliche Frage nach dem Spielort seines mittelfristig in den Köpfen alle schwirrenden Drittligisten offen. "Man kann hin und wieder in Weismain interessante Spiele austragen" so der Unternehmer "aber generell lässt sich in Bayreuth etwas aufbauen."

Weihnachtsüberraschung unter dem Baum?

Da stellt sich die Frage, auf was für Weihnachtsüberraschungen sich der in den letzten Jahren nur selten positiv verwöhnte Bayreuther Fußballfan noch freuen kann. "Wer weiß" grinst Sportdirektor Wolfgang Mahr. Es scheint, als würde sich auch personell noch etwas tun. Mahr hält sich in dieser Frage äußerst bedeckt und nennt wie von ihm gewohnt keine Namen. Es bleibt in der Wagnerstadt spannend. An allen Fronten.