Bei herrlichsten äußeren Bedingungen begrüßte der Baiersdorfer SV den Aufsteiger TSV Burgfarrnbach zum Derby. Die Hausherren haben neun Zähler Vorsprung vor den abstiegsgefährdeten Gästen und wollen sich mit einem Sieg weiter von der Gefahrenzone absetzen. Für den TSV dagegen zählt es, alle nur machbaren Punkte mitzunehmen, um sich zumindest den Relegationsplatz zu sichern.
Alyazi schirmt den Ball geschickt vor dem heraneilenden Faßold ab.
René Hoffmann
Beide Teams mit der gleichen defensiven Grundordnung – Viererkette und zwei Sechser davor. Nach vorne spielte der BSV mit drei offensiven Mittelfeldspielern und nur einem Stürmer, während die Gäste auf zwei offensive Außenbahnspieler und zwei Angreifer setzten. Weder hüben noch drüben hatten die Abwehrreihen in den ersten Minuten irgendwelche Schwierigkeiten mit der gegnerischen Offensive. Torchancen waren nicht vorhanden. Baiersdorf übernahm zwar von Beginn an die Spielführung, die meist zu ungenauen Kombinationen endeten spätestens in der gut organisierten Viererkette der Gäste. Diese wiederum versuchten über den Ballgewinn zu schnellen Gegenangriffen zu kommen, aber da waren die BSVler in aller Regel auf der Hut. So entwickelte sich ein Spiel zwischen den beiden Strafräumen mit vielen Zweikämpfen und ständigen Wechseln des Ballbesitzes. Der zwar schön anzusehende, aber holprige Platz tat sein übriges. Bei beiden Teams fehlt es an der Bewegung ohne Ball, um mal eine Lücke in die gut gestaffelten Defensivreihen des Gegners zu reißen. Alles ein bisschen verhalten, was aber im ersten Match nach einer langen Winterpause durchaus normal ist. Eine Halbchance für den BSV ergab sich in der 24. Minute durch einen abgefälschten Freistoß von Marcel Bauer, der knapp am Pfosten vorbeistrich. Ansonsten gab es nur ein wenig Aufregung bei Weitschüssen von Faßold und Messingschlager, die aber ebenfalls knapp ihr Ziel verfehlten. Erst vier Minuten vor dem Wechsel musste Gästekeeper Marx das erste Mal eingreifen, als Bauer schön für Wegner durchsteckte, aber der aufmerksame Schlussmann vor dem Angreifer an den Ball kam. Auf der Gegenseite durfte sich Torwart Krause einmal bei einem harmlosen Schuss von Memmert auszeichnen.
BSV-Stürmer Wegner versucht mit dem langen Bein den Befreiungsschlag von Baumann zu verhindern.
René Hoffmann
Für die zweite Halbzeit brachte BSV-Trainer Luckner seinen etatmäßigen Mittelstürmer Hoffmann, der bereits fünf Minuten nach seiner Einwechslung seine Gefährlichkeit andeutete. Nach einem klasse Flankenball von Stelzner nahm Hoffmann die Kugel aus elf Metern direkt und zwang Torwart Marx zu einer Glanzparade. Die nächste Gelegenheit hatte der aufgerückte Aksoy, doch sein Drehschuss aus zehn Metern ging weit über den Kasten (56.). Zehn Minuten danach durfte sich der Gästekeeper erneut auszeichnen, als er einen Schlenzer von Hoffmann aus 18 Metern aus dem langen Eck fischen konnte. Kurz darauf hätte Hofmann seine Mannen auf die Siegerstraße bringen können, doch er scheiterte nach einem Zuckerpass von Faßold am herausstürzenden Marx. Den Abpraller setzte Wegner dann neben das Tor. Von den Gästen auch bis zu diesem Zeitpunkt keine nennenswerte Offensivaktion zu verzeichnen. Dies änderte sich in Minute 76, als Rupprecht frei vor BSV-Torhüter Krause auftauchte, doch an diesem scheiterte. Noch zwei Mal zelebrierten Hoffmann und Torwart Marx ihr Privatduell, immer mit dem besseren Ausgang für den Burgfarrnbacher. Das Spiel an sich wurde nach der Pause deutlich lebendiger, wodurch auch mehr Tormöglichkeiten entstanden. In der Schlussphase hatte dann nochmal Albert für den BSV eine gute Möglichkeit, doch sein Schuss aus halblinker Position verfehlte den langen Pfosten um Haaresbreite. Dann durfte Torwart Marx nach Hoffman-Kopfball mal wieder ran. Kurz darauf verdaddelten die eingewechselten Özdemir und Luger eine gute Konterchance für den TSV. Da auch eine Eckenserie nichts Zählbares einbrachte, blieb es beim torlosen Remis, dass so wirklich keiner der beiden Mannschaften weiterhilft.
Das ist die Frage, die sich in den nächsten Wochen entscheiden wird. Könnte gut sein, dass der eine Zähler für die Burgfarrnbacher zu wenig war. Andererseits wiederum ist das vielleicht der Punkt, der den Relegationsteilnehmer vom Abstiegsplatz trennt. Baiersdorf kann aktuell mit dem Unentschieden besser leben, dennoch müssen noch einige Zähler eingefahren werden, um sicher für die Landesliga 12/13 planen zu können.
Spielbericht eingestellt am 25.03.2012 16:09 Uhr