Die Hoffnung der in der Landesliga sieglosen Altstädter, gegen den Ligarivalen halbwegs mithalten zu können, war von Beginn an nur theoretischer Natur. Gerade elf Mann brachte Coach Björn Engelmann, bei dem die Drähte am Dienstag heißgelaufen sind, zusammen - darunter die beiden U16-Spieler Serkan Deger und Gionluca Hoter, weil die B-Junioren zeitgleich das Kreisfinale bestritten. Für den SpVgg-Trainer, der den gelernten Torwart Luca Dressel im Sturm aufbieten musste, ging es von Beginn an darum, sich achtbar aus der Affäre zu ziehen. Auch die Gäste aus der Domstadt reisten ohne sechs Mann an, darunterMoritz Kaube, der zuletzt in der Zentrale eine gute Figur abgegeben hatte. "Es sind eben Abiprüfungen", meinte Coach Andreas Baumer achselzuckend, bekräftigte aber, dass die 13 Junioren im Kader heiß darauf sind, den Pokal zu gewinnen.
Von Beginn an waren die Gäste - wie hier Marcel Hennemann (li.) von Joshua Sticht – schwer zu stoppen.
Hans Wunder
Zumindest die Moral der Bayreuther stimmte von Beginn an. Denn die Altstädter ließen sich "nicht hängen" und versuchten im Rahmen ihrer Möglichkeiten, dagegenzuhalten. Das gelang in der Abwehr zunächst ganz ordentlich, obwohl man von Beginn an in die eigene Hälfte gedrängt wurde. Freilich wurde mit der Zeit immer mehr deutlich, dass die Baumer-Elf über die schnelleren und auch körperlich robusteren Spieler verfügte. Dabei wusste sich etwa SpVgg-Verteidiger Timo Niederalt schon nach wenigen Minuten nur mit einem Foul am Strafraum zu helfen und sah früh den gelben Karton. Allerdings zeigte die einheimische Abwehr auch Abstimmungsprobleme, als sich Keeper Thomas Müller und sein Verteidiger nicht einig waren - Simon Heinz musste die Kugel dann nur noch in den verwaisten Kasten zum 0:1 (11.) einschieben. Wie so oft war das der erste Knackpunkt für den Underdog - weitere sollten folgen. Zumal die Eintracht-Kombinationsmaschine langsam auf Touren kam, während die Altstädter jenseits der Mittellinie schnell mit ihrem Latein am Ende waren. Als dann David Lang über die linke Seite anzog und hinter die Abwehr kam, stand Vlad Saprykin am Ende der Verwertungskette völlig frei und hatte keine Mühe, aus sieben Metern zum 0:2 (24.) einzuschießen. Jetzt waren weitere Treffer vorprogrammiert, auch wenn das 0:3 (26.) unter die Kategorie vermeidbar fällt. Der SpVgg-Keeper Thomas Müller hatte sich - warum auch immer - gegen Jakob Tranziska auf einen Zweikampf am Fünfmeterraum eingelassen und das Leder verloren, so dass der Eintracht-Stürmer mit dem Ball über die Torlinie laufen konnte. Den Schlusspunkt vor der Pause setzte dann erneut Jakob Tranziska, nachdem Simon Heinz trotz harter Bedrängnis durchgesteckt hatte.
Auch Jakob Tranziska (re.) enteilt Michael Keller.
Hans Wunder
Dass die Engelmann-Schützlinge die Partie nicht mehr drehen konnte, war eigentlich klar. Trotzdem wollte das Schlusslicht der Landesliga zumindest mitspielen. Gut möglich, dass die Gäste im Gefühl des sicheren Sieges unbewusst zurücksteckten. "Meine Mannschaft hat ja trotzdem noch drei Treffer gemacht. Was will man mehr", zeigte sich der Gästetrainer dennoch zufrieden. Denn trotz der einen oder anderen Torannährerung der Heimelf waren die klaren Chancen weiter auf Bamberger Seite. Der neu gekommene Tim Dotterweich sorgte auf dem linkel Flügel für frischen Wind und Vlad Saprykin sowie Jakon Tranziska visierten gleich einmal die Latte an. Nach etwas einer Stunde nahm die Torproduktion wieder Fahrt auf, als Tranziska beim 0:5 (58.) nur noch den Fuß hinhalten musste und beim 0:6 (62.) der agile Vlad Saprykin ins linke Eck schlenzte. Für die Gastgeber spricht, dass sie trotzdem unverzagt versucht haben, dagegenzuhalten. Allerdings schlich sich so manche Eigensinnigkeit oder schlampige Pass ein, so dass der Ehrentreffer versagt blieb. Denn das letzte Tor zum 0:7 (85.) gelang abermals Vlad Saprykin, der nun viel Platz hatte, in die Mitte zog und die Aktion mit einem Flachschuss ins rechte Eck abschloss.
Als sich David Lang (re.) über den Flügel durchsetzt, klingelt es.
Hans Wunder
Sechs Mannschaften kämpfen um den Bayernpokal, der im oberpfälzischen Lengefeld stattfinden wird. Nachdem der Gewinner aus der Oberpfalz (SpVgg Weiden) ebenso wie Jahn Regensburg und Wacker Burghausen, die sich über eine andere Schiene qualifiziert haben, bereits gesetzt sind, müssen die Sieger der sechs Regierungsbezirke drei weitere Teilnehmer ermitteln. Dabei hat es Bamberg mit dem TSV Nördlingen zu tun. Bei den Schwaben müssen die Domstädter also versuchen, sich für die Endrunde zu qualifizieren.
Spielbericht eingestellt am 01.05.2019 21:49 Uhr