Nach Siegen gegen die Bezirksoberligisten Kunstadt-Obermain und Steigerwald schaffte es der Bayernliganachwuchs aus Hof, im großen Fuchsparks-Stadion um den Bezirkspokal zu ringen. Gegner war kein anderer als die Junioren des gastgebenden FC Eintracht Bamberg, der sich zunächst über ein Freilos freuen durfte und dann die Spvgg Bayreuth aus dem Weg räumte. Beide Teams aus der Landesliga konnten nicht in Bestbesetzung antreten, wobei die Domstädter trotz vier Ausfällen etwas favorisiert waren - zum einen spielten sie auf heimischen Grund, zum anderen hatten sie im Ligavergleich mit einem Sieg und einem Remis gegen diesen Gegner die eindeutig bessere Bilanz auf ihrer Seite.
Florian Schmauser (in blau) hatte einen schweren Stand gegen Niklas Hübler (re.).
Hans Wunder
Die erste Aktion gehörte gleich den Gästen. Mit einem gelungenen Dribbling deutete der Hofer Spielmacher Kaan Gezer, der bereits bei den Bayernligaherren seines Vereins regelmäßig mitwirkt, seine Gefährlichkeit an, doch sein Querpass konnte nicht verwertet werden. Anschließend hatte man jedoch den Eindruck, dass nun die Gastgeber die Partie an sich reißen wollten. Über die Flügel versuchten die Bamberger Junioren immer wieder durchzukommen, bissen sich aber an der Hofer Abwehr meist die Zähne aus. So blieb der Flugkopfball von Florian Schmauser, der kein Problem für Keeper David Guyon darstellte, zunächst die einzige Ausbeute der Beil-Elf. Doch es deutete sich bereits früh an, dass die Gäste nicht gewillt waren, nur den eigenen Kasten sauber zu halten. Nach feinem Solo von Patrick Meister konnte der Bamber Keeper noch bereinigen, doch wenig später wurde er durch einen hohen Ball in der Vorwärtsbewegung überrascht, so dass Benjamin Zekic in seinem Rücken nur noch einschieben musste. Die Spvgg-Führung änderte aber nichts am Spiel selbst. Bamberg kombinierte munter, war aber am Strafraum meist mit seinem Latein am Ende. Allerdings verzog Patrick Sulewski nur knapp und beim Hammer von Nico Schmidt, der über die Latte strich, fehlte ebenfalls nicht viel. Auf der anderen Seite schloss Benjamin Zekic nach feiner Thierauf-Vorlage über 40 Meter etwas überhastet ab - ansonsten hätten die Hofer schon vor der Pause eine Spur in Richtung Pokalsieg legen können.
Luca Ljevsic (li.) kommt mit der Flanke durch, findet aber keinen Abnehmer.
Hans Wunder
Auch nach dem Seitenwechsel schafften es die Bamberger nicht, den Gegner unter Druck zu setzen und Fehler der Gäste zu erzwingen. Florian Thierauf und Maximilian Goller leisteten im Abwehrzentrum der Gäste ganze Arbeit und wenn die Saalestädter im Besitz der Kugel waren, wurde es schnell gefährlich. So entsprach der zweite Spvgg-Treffer vielleicht nicht den Spielanteilen, doch nach schöner Kombination und Kopfball vom eingewechselten Hannes Sahr war er nicht unverdient. Obwohl die Kugel die Linie nicht allzu weit überquert hatte, gab es kaum Proteste. "Ich weiß nicht, ob er wirklich drin war, aber der Assistent hat sofort zur Mitte gezeigt," räumte der Hofer Betreuer Willi Mohr zu dieser Szene ein. Danach gab es für die Eintracht-Junioren kein Zaudern und kein Zögern mehr, wenn man den Wettbewerb wirklich noch gewinnen wollte. Zunächst musste die Gestgeber aber tief durchatmen, als bei einem weiteren Gästetor auf abseits durch Nicolai Schödel entschieden wurde. Danach ging es um die Entscheidung und es wurde auf beiden Seiten mit harten Bandagen gekämpft, was sich in mehreren Verwarnungen und großen Wechselaktivitäten niederschlug. Obwohl die Bamberger nun deutlich aggressiver waren, gab es nach wie vor kaum gute Chancen, den Anschlusstreffer zu erzwingen. Neben Strafraumsituationen, bei denen die langen, kopfballstarken Hofer klar Herr im Ring waren, lässt sich eigentlich nur der Schuss aus der Drehung von Timo Strohmer nennen, der sein Ziel deutlich verfehlte. Besser waren da schon die Möglichkeiten der Gäste, als etwa Cem Parlakkilic frei zum Kopfball kam oder Benjamin Zekic bei seinem Flachschuss FC-Keeper Benedikt Hoh auf dem Posten fand. Am Ende schien es, als ob die Beil-Schützlinge an diesem Tag noch sehr viel Zeit gebraucht hätten, um wirklich einen Treffer zu erzielen.
Gegner für die Hofer Junioren ist jetzt der Pokalsieger aus Unterfranken. Mit ihrer sattelfesten Abwehrt und auch dem Mut nach vorne haben sich die Schödel-Schützlinge das weitere Pokalerlebnis durchaus verdient. Dabei ist jetzt schon klar, dass die Saalestädter die Reise in die Weinregion führen wird, weil die Gegner des unterfränkischen Finales, das am kommenden Mittwoch stattfindet, niederklassiger sind.
Spielbericht eingestellt am 01.05.2015 17:02 Uhr