Die Partie schien auch bei einem Blick auf das Abschneiden eine Woche zuvor weitgehend offen. Denn während die Hofer im ersten Match auswärts dem Bayernliga-Absteiger Memmelsdorf einen Punkt abgetrotzt hatten, hielten die Gäste mit einem Heimsieg den Würzburger FC 3:1 nieder.
Beide Teams waren also ganz gut aus den Startlöchern gekommen, die Mission der Trainer also zunächst einmal geglückt. Denn beide neu formierte Teams harmonieren schon ganz gut. Der aus der U17 aufgerückte Trainer Stephan Braun hatte mit seinem Co-Trainer Matthias Hummel um nur fünf verbliebene Spieler aus dem Vorjahr ein neues Team zu formen. Nun hieß es für die Amberger also, „auf nach Hochfranken“. Die Hofer hingegen haben ein Nachwuchsteam, das sich wegen seiner technischen Beschlagenheit im Verein schon einen guten Ruf erarbeitet hat, und das in der Liga ein Wörtchen mitreden möchte.
Ein sicherer Rückhalt beim FC Amberg: Keeper Markus Forster.
Harald Judas
In der Begegnung gegen den FC Amberg hatten dann zwar die Gäste die erste Ecke, doch dann kamen erst einmal die Hofer auf. Die ersten Angriffe liefen vor allem über Patrick Meister auf der linken Außenbahn. Die Gäste ihrerseits setzten auf weite Bälle in Richtung von Martin Popp, der im Auftaktmatch gleich doppelt getroffen hatte und deshalb auch eng markiert wurde. Der Weckruf des Amberger Coaches Stephan Braun nach zehn Minuten seiner Jungs ohne rechten Zugriff zum Spiel kam an. Nach und nach erarbeiteten sich auch die Gäste mehr Spielanteile, produzierten dabei aber zunächst auch fast ein Eigentor. Auf der anderen Seite hatten sie bei einer Bogenlampe durch Martin Popp aber auch Pech. Was beiden Teams bei einem nun gefälligen schnellen Spiel mit vielen packenden Zweikämpfen fehlte, war der präzise Ball in die Spitze. Wobei die Platzherren unverändert mehr Spielanteile verbuchen konnten. Nach einer Körber-Flanke zeigte sich dann beim nachfolgenden Kopfball in der 33. Minute der Amberger Torwart Forster auf dem Posten. Beide Teams rangen nun weiter um jeden Meter im Mittelfeld, während nur selten richtige Torrauszenen entstanden. Nach einem schnellen Konter über Patrick Meister wurde es nur in der 43. Minute richtig gefährlich für die Gäste, die aber mit einem letztlich gerechten Unentschieden in die Kabinen gingen.
Auf dem linken Flügel machte bei Hof Patrick Meister, hier gegen Jakob Hüttner, vor allem in der Anfangsphase mächtig Druck.
Harald Judas
Der FC Amberg versuchte es in den zweiten 45 Minuten dann mit Daniel Meier für den in der Spitze komplett abgemeldeten Paul Viehauser. Und Amberg hatte nun auch gleich mehr Spielanteile und konnte nach und nach sogar die Spielkontrolle übernehmen. Was den Platzherren aber letztlich gelegen kam, die in der 55. Minute bei einem Konter durch Patrick Meister, der auf dem rechten Flügel durchgebrochen war, einen präzise zurückgelegten Ball hinbekamen. Berkan Kurdoglu verwandelte aus dem Hinterhalt trocken und es stand 1:0.
Amberg verstärkte nun seine Bemühungen weiter, spielte dabei auch sehr variabel und konnte sich zeitweise vor dem Hofer Strafraum festspielen. Die Platzherren ihrerseits fuhren allerdings schnelle Entlastungsangriffe, die in der prekärsten Szene gleich zu mehreren vielversprechenden Schussversuchen im Strafraum führten, die alle geblockt werden konnten. Einmal musste die vielbeinige Abwehr der Amberger auch auf der Linie klären. Amberg blieb spielbestimmend, war aber unverändert vor dem Tor zu wenig zwingend. Fabian Geitner aus 20 Metern in der 74. Minute war noch die hochkarätigste Aktion. Ansonsten war auch der Hofer Keeper Pascal Meister stets auf dem Posten und fing alles, was vor seinem Kasten gespielt wurde, sicher weg. Die Hofer hingegen versäumten es, bei ihren Kontern den Sack zuzumachen. Egal ob wegen Abseits oder unpräziser Abspiele, es blieb bei dem einen entscheidenden Tor. Letztlich reichte es zum vielleicht etwas glücklichen, aber aufgrund der stabilen Hintermannschaft nicht unverdienten Sieg für die SpVgg Bayern Hof.
Der Hofer Coach Christopher Klaszka hatte vorab als Ziel ausgegeben, dass hinten die Null auf jeden Fall stehen bleiben sollte. „Vorne machen wir immer ein Tor“, war er überzeugt. Und genauso kam es auch. Die SpVgg Bayern Hof scheint mit nunmehr vier Punkten alsoauch bestens gerüstet für den Auftritt bei der SpVgg Bayreuth. Das ewig junge oberfränkische Derby wird am kommenden Sonntag um 10.30 Uhr im Hans-Walter-Wild-Stadion angepfiffen.
Der FC Amberg empfängt hingegen schon am Samstag um 16 Uhr den FC Schweinfurt 05. Einen Gegner, der damit zum ersten Mal ins Geschehen eingreift, was eine seriöse Prognose damit unmöglich macht.
Spielbericht eingestellt am 12.09.2015 20:21 Uhr