Das Jugendspiel, das in Goldkronach ausgetragen wurde, war für beide Mannschaften eine echte Standortbestimmung. Das galt besonders für den Aufsteiger aus dem Stiftland, der bei seiner bisher einzigen Partie ein herbe 1:4-Niederlage im Oberen Egertal hinnehmen musste. "Wir hatten ja lange geführt in sind erst in der Schlußphase eingebrochen. Das war aber auch der Peronellen Situation an diesem tag geschuldet", meinte Trainer Thorsten Meier. Nachdem bekanntlich ja nur eine Halbserie gespielt wird und dann Auf- und Absteiger ermittelt werden, standen die Oberpfälzer früh unter einem gewissen Druck. Aber auch die Heimelf, die bereits in der letzten Serie abstiegsbedroht war, bevor die Saison abgebrochen wurde, stand etwas im Feuer. Denn der eine Punkt aus zwei Partien wies die Richtung und verdeutlichte, es in dieser Spielzeit nicht einfach werden würde, drin zu bleiben. Umso wichtiger war es für die Kontrahenten, an diesem Tag zu punkten. Die Trainer jedenfalls brachten die nötig Portion Optimismus mit.
Erstes Duell: Jannik Hankl (li.) gegen Moritz Hahn.
Hans Wunder
Die Partie war erst wenige Minuten alt, da erlebten die Gäste den ersten Schreckensmoment. Nach einem Rückpass traf Torwart Höreth den Ball nicht richtig und hatte Glück, dass die Kugel gerade noch Richtung Außenlinie trudelte. Der junge Keeper, der bei der Auftaktbegegnung noch eine starke Leistung bot, sollte einen rabenschwarzen Tag erwischen. Anschließend wird wirkten die Gastgeber etwas entschlossener, waren mit ihrem Latein zunächst am Strafraum am Ende. Nur bei dem Kopfball von Felix Weber musste der Gästetorwart abtauchen, um die Kugel aus dem bedrohten Eck ins Aus zu lenken. Die Bemühungen der Oberpfälzer in der Offensive waren dagegen recht harmlos. Meistens verloren sie den entscheidenden Zweikampf, sodass kaum Torgefahr aufkam. Mit der Zeit erarbeitete sich Fichtelgebirge dann ein deutliches Übergewicht, das sie dann kurz vor der Pause auch schnell ausnutzen. Dabei fiel der erste Treffer nach unnötigem Ballverlust der Gäste und einer anschließenden Standardsituation. Bei einem Freistoß vom linken Flügel, der genau in die Mitte des Tores zum 1:0 (39.) ins Netzt segelte, sah Tormann Tobias Höreth nicht gut aus. Und kaum hatten sich die Gäste von diesem Schock und dem Rückstand erholt, schlug die Kugel schon wieder im Gehäuse der Stiftländer ein. Nach einem Rückpass waren sich ein Stiftländer Abwehrspieler und sein Keeper nicht einig, der erst kurz zuvor eingewechselte Hofmann spritzte dazwischen und köpfte an der verdutzten Hintermannschaft zum 2:0-Pausenstand (45.) ein. Der erfolgreiche Joker hatte schon kurz zuvor einen Treffer auf dem Fuß, scheiterte aber zunächst mit seinem Flachschuss.
Jonas Raps (li.) gibt mächtig Gas.
Hans Wunder
Auch nach dem Wechsel war wenig vom Stiftlander Team zu sehen. Oft wirkten die Aktionen der Gäste halbherzig und verzagt, während sich die Regber-Elf mit entschlossener Zweikampfführung immer die Bälle holte. Zudem leisteten sich die Oberpfälzer weiter eklatante Abwehrfehler, Etwa beim 3:0 (52.), als die Kugel durch den Strafraum trudelte und am Ende der eingewechselte Justin Weiß nur noch einschieben musste. Und als sich die Meier-Elf über die Zweikampfführung der Gastgeber beschwerte, war sie für fünf Minuten nur noch zu zehnt, weil Marek Langner Zeit zum Abkühlen bekam. Komischerweise war das die stärkste Phase des Aufsteigers, der nun besonders kämpferisch einen Zahn zulegte. Mit einem gut getretenen Freistoß, den Keeper Hörath entschärfte, roch die Truppe um Paul Lang erstmals am Torerfolg. Als dann die Gastgeber - ebenfalls nach Zeitstrafe - einen Mann weniger hatten, stellte Thorsten Meier um, um zumindest den Anschlusstreffer zu erzwingen. Doch die besseren Torchancen hatte weiter die Mannschaft aus dem Fichtelgebirge, als etwa Kapitän Jannick Albert aufgerückt war und nur den Außenpfosten traf. Besser machte es schließlich Julian Herrmann bei einem Konter in der Schlußviertelstunde, als er zum 4:0 (80.) ins lange Eck traf. Auch diesem Treffer war keine zwingende Situation vorausgegangen, aber erneut rutschte der Ball durch und sorgte dafür, dass nun auch der dritte Ergänzungsspieler traf. Das nennt man wohl eine glückliche Trainerhand.
Ein Aktivposten: Felix Weber (am ball)
Hans Wunder
Trainer Thorsten Meier legte nach der Partie den Finger in die Wunder und sprach seiner Mannschaft zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Bezirksoberligareife ab. Zu brav und bieder präsentierte sich seine Mannschaft an diesem Tag. Dabei behaupteten sich in der Vergangenheit gerade Mannschaften aus der Oberpfalz durch ihr großes Kämpferherz in dieser Liga. Das hat an diesem Tag die Heimelf gezeigt. Spielerisch ist zwar noch Luft nach oben, aber nach diesem klaren Sieg und dem imponiernden Einsatzwillen stehen die Vorzeichen nicht schlecht, dass es erneut mit dem Klassenerhalt klappt. "Wir sind vielleicht nicht besser besetzt, als im Vorjahr, aber geschlossener", lobte Marco Regber.
Spielbericht eingestellt am 03.10.2020 21:29 Uhr