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Artikel veröffentlicht am 18.03.2023 um 06:00 Uhr

Zweite Runde: Kickers und Dreizehner sollen erneut wählen

Von wegen krachend gescheitert. Nachdem es bei der Abstimmung über eine Verschmelzung zwischen Kickers und SpVgg Selb 13 bei den Dreizehnern nicht die erforderliche Dreiviertelmehrheit gab, werden die Mitglieder am 24 März erneut zur Wahlurne gerufen. anpfiff.info trägt die Argumente pro und contra noch einmal vor und führt eine Umfrage durch.

Von Hans-Jürgen Wunder

Es schien keinen Plan B zur möglichen Verschmelzung der beiden Selber Vereine zu geben und das Vorhaben deshalb alternativlos zu sein. Nur so ist es erklärbar, dass es jetzt erneut eine Abstimmung über eine Sache gibt, die eigentlich bereits gescheitert war - wenn auch nur knapp. Bei der SpVgg Selb 13 wurden die nötigen 75 Prozent verfehlt, es votierten nur 71 Prozent für den Zusammenschluss mit den Kickers. Doch die Führung der Vereine ließ nicht locker, setzte einen neuen Termin an und begründete den zweiten Versuch mit folgenden Argumenten:

1) Die Jugendlichen unter 18 Jahren hatten keine Stimme und gerade auf die kommt es an.

2) Im Grunde waren die aktiven Mitglieder für die Verschmelzung, während Widerstand vor allen aus den Reihen der passiven kam.

3) Der Satzungszweck ist die Förderung des Sportes und der wird durch einen Zusammenschluss besser erreicht.

Lassen nicht locker: Die beiden Vorsitzenden Thomas Lang und Bernard Kristen (vorne von li.)

anpfiff.info

Man mag die Argumentation für realitätsnah oder fadenscheinig halten. Fakt ist, dass die Verantwortlichen eine legitime Option nutzten, ihre Mitglieder erneut zu befragen. Das verbriefte Recht wurde sogar über einen Notar abgesichert. Für das weitere Vorgehen ist nur ein zeitliche Grenze bindend. Bis Mitte Mai muss beim Fußballverband gemeldet werden, unter welcher Flagge die Selber Mannschaften künftig antreten werden. Bis dahin könnte die Abstimmung mit einer gewissen Ankündigungsfrist sogar beliebig oft wiederholt werden - bis das Ergebnis passt, wie Kritiker sagen. In der Sache stehen sich zwei Standpunkte gegenüber.

Hier die Hauptargumente:

Pro Verschmelzung
Auch wenn die magische Grenze verpasst wurde, gibt es eine klare Mehrheit für den Zusammenschluss. Kann eine überschaubare Minderheit den Mehrheitswillen ignorieren? Zumal es ja keine alternativen Konzepte gibt, die zur Auswahl stehen. Und auch keine "Schattenregierung" mit alternativen Köpfen, die im Falle eines Scheiterns als neue Führung zur Verfügung steht.. Eine Verschmelzung würde den Fußball in Selb auf eine feste Grundlage stellen, was die Nachwuchsarbeit und auch die Infrastruktur betrifft. Würde zudem Synergieeffekte bei der Sponsorensuche oder der Werbewirkung für die Stadt hervorrufen und böte die Chance, sich als Standort für den gehobenen Amateurfußball zu etablieren.

Contra Verschmelzung
Hier verweisen die Gegner häufig darauf, dass bei Zusammenschlüssen der Schub oft nur von kurzer Dauer war. Als Beispiel wird etwa die Nachbarstadt Hof genannt, wo die Fusion der Bayern und der SpVgg rein sportlich nicht zu einem Höhenflug geführt hat. Mit der Zeit versanden die Vorteile und die alten Probleme kommen wieder zum Vorschein. Auch in Selb haben die Fusionen der Vergangenheit nicht zu einer glänzenden Zukunft geführt. Zudem bemängeln die Kritiker, dass mit einem neuen Gebilde die Identität verloren geht und die ehrenamtlichen Mitglieder dann oft ihr Engagement zurückschrauben. Zumal sich die unterschiedlichen Personen nach langer Gegnerschaft oft nicht "grün" sind.

Am 24. März wird es erneut eine Abstimmung geben. anpfiff.info möchte wissen, wie der erneute Ruf zu den Urnen von den Lesern gesehen wird und bietet bei der Umfrage auch einen Alternativvorschlag zwischen den beiden Positionen an.

Parallel dazu können natürlich auch Kommentare mit ausformulierten Positionen und Argumenten eingestellt werden.

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