Rotschwarzen noch zu grün hinter den Ohren: 1. FC Lichtenfels im Umbruch zum Klassenerhalt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 19.11.2007 um 19:24 Uhr
Rotschwarzen noch zu grün hinter den Ohren: 1. FC Lichtenfels im Umbruch zum Klassenerhalt
Bis zum 6. Spieltag mussten die immer spärlicher werdenden Anhänger des ruhmreichen 1. FC Lichtenfels warten, ehe sie den ersten Saisonsieg bejubeln konnten. Mit 8:0 wurde der SCR Steinbach nach Hause geschickt. Die große Wende blieb jedoch aus und die Korbstädter sind ganz auf Abstiegskampf eingestellt.
Von Bernd Riemke
Seine 17 Punkte holte der 1.FC Lichtenfels, wenn er auf dem Feld stand: Spielertrainer Michael Backert.
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Herr Backert, mit dem bisherigen Saisonverlauf können Sie nicht unbedingt zufrieden sein.
Michael Backert: Nein, die Bilanz schaut recht durchwachsen aus. 17 Punkte sind überhaupt kein Polster zu den Abstiegsrängen und unser Ziel kann es nur sein, so schnell wie möglich die nötigen 35-38 Punkte zu sammeln.

Ihr viel gerühmter K&K-Sturm aus dem letzten Jahr mit Thorsten Krappmann und Oliver Klecker ist auseinandergerissen. Ist die Torflaute eines der größeren Probleme?
Michael Backert: Thorsten Krappmann brauchen wir auf jeden Fall. Er hatte zunächst Probleme mit den Augen, musste dort beinahe operiert werden. Als er wieder zu trainieren anfing, verletzte er sich an der Leiste. Oliver Klecker schreibt derzeit an der Uni in Bayreuth sein Examen und tritt deswegen kürzer. Ich hoffe, dass beide nach der Winterpause wieder angreifen, denn allein schon ihre Erfahrung wäre wichtig für uns.

In der Tat scheinen Sie im Moment der einzige Routinier zu sein, nachdem Sie sich selbst wieder vom Trainer zum Spielertrainer gemacht haben?
Michael Backert: Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die auf dem Platz einfach jemanden braucht, der sie führt. Mit Frecke, der Vater geworden ist und daher kürzer tritt, Grau oder Hellmuth, der sich in Marktzeuln auch noch verletzte, sind uns vor der Saison einige erfahrene Spieler verloren gegangen. Die jungen sind wirklich sehr bemüht, ziehen im Training auch voll mit, sind aber natürlich immer wieder Formschwankungen unterlegen. Teilweise haben wir ein Durchschnittsalter von unter 23 Jahren. Da muss man den Spielern einfach auch Zeit geben.

Zeit, die Sie aus der Führungsetage eingeräumt bekommen?
Michael Backert: Auf jeden Fall. Wir wollen auf den eigenen Nachwuchs setzen. Im nächsten Jahr stoßen wieder acht Spieler aus unserer A-Jugend zum Kader, von denen wir den ein oder anderen an die 1. Mannschaft heranführen wollen. In den nächsten 3 - 4 Jahren kann unser Ziel nur sein, die Liga zu halten, um dann vielleicht mal wieder nach höheren Zielen zu streben.

Seine Dynamik fehlt dem Angriffsspiel der Korbstädter in der laufenden Saison. Thorsten Krappmann (li.) greift unter Umständen nach der Winterpause wieder an.
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Befürchten Sie dass der vollzogene Umbruch eventuell nach hinten losgehen kann?
Michael Backert: Nein, solche Gedanken dürfen wir erst gar nicht in die Köpfe lassen. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass wir die Klasse halten und vier Teams hinter uns lassen. Gegen ausgebuffte Bezirksligateams merkt man schon noch, dass wir etwas zu grün hinter den Ohren sind, aber die Jungs werden sich die Hörner abstoßen, durchkämpfen und am Ende die Klasse halten. Wenn es drauf ankam, haben wir immer unsere Punkte geholt und die, die auf dem Platz stehen sind ja schließlich gute Fußballer.

Allen voran ein Manuel Fischer, der in die Führungsposition hineinwachsen soll?
Michael Backert: Er hat die Fähigkeiten und ist im besten Fußballeralter. Er ist es aber nicht alleine. MIt Heiko Konrad oder Steffen Hönninger haben wir ähnlich gute Talente. Benjamin Hofmann stammt auch aus der eigenen Jugend. Ihn haben wir nach tollen Leistungen in der 2. Mannschaft während der Saison zum Kader der Bezirksliga geholt. Der Unterschied von der Kreisklasse zur Bezirksliga ist aber schon groß. Es ist eben nicht leicht, eine junge Mannschaft aufzubauen. Dennoch haben wir eigentlich nur Lichtenfelser im Kader, die auch in der Schüler und Jugend bei uns das Fußballspielen gelernt haben. Das muss weiterhin unser Weg bleiben.

Der 1. FC Lichtenfels hatte traditionell schon immer gute Torhüter hervorgebracht. Derzeit scheint diese Position aber eine weitere große Baustelle zu sein?
Michael Backert: Wenn nicht sogar unser größtes. Sven Göhring hält das, was er halten kann, aber selten mal einen Unhaltbaren. Wir haben phasenweise Alexander Reuss aufgestellt, der auch aus der eigenen Jugend stammt, aber für einen Torhüter fast etwas zu klein ist. Wir wollen aber gar keinen Auswärtigen holen, um die Torwartfrage zu klären. Mit Michael Reiter kommt nächstes Jahr wieder ein Keeper aus der Jugend heraus, den wir über Jahre hinweg aufgebaut haben, also wollen wir diesen Spielern Zeit geben, sich zurecht zu finden.

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