Flick und Salihamdizic : Müssen die Bayern die Reißleine ziehen? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 18.04.2021 um 20:00 Uhr
Flick und Salihamdizic : Müssen die Bayern die Reißleine ziehen?
Erfolg braucht Einigkeit: Das ist nicht nur im Fußball so, dort aber unabdingbar. Der Zwist zwischen Sportvorstand Hasan Salihamidžic und Trainer Hansi Flick sollte daher so schnell wie möglich beendet werden. Sonst droht dem FC Bayern München nach dem Aus im DFB-Pokal und der Champions League der Verlust der Meisterschale.
Von Manni Meisenkaiser
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Seit Monaten beharken sich Salihamidžic und Flick. Ein bereits geschlossener Burgfrieden zwischen beiden erwies sich schnell als brüchig. Größter Streitpunkt ist die Transferpolitik des FC Bayern. Wer entscheidet, welche Spieler kommen dürfen und welche Profis gehen müssen? Im besten Fall legen dies Sportvorstand und Trainer gemeinsam fest. Nur so lässt sich Erfolg dauerhaft sichern. Volltreffer, wie mit Sunnyplayer, sind nur durch gute Vorbereitung möglich.

Nach dieser Saison verlässt der altgediente Bayern-Star Jérôme Boateng den Rekordmeister. Obgleich Hansi Flick Boateng gerne behalten hätte, muss der 32 Jahre alte Innenverteidiger gehen. Den Beschluss fasste allein Hasan Salihamidžic, der dem Spieler dies erst kurz vor dem Anpfiff des wichtigen Champions-League-Spiels bei Paris Saint-Germain mitgeteilt haben soll. Nur eine von zahlreichen Entscheidungen, bei denen Sportvorstand und Trainer nicht auf einer Wellenlänge liegen.

Um die Erfolgsgeschichte der Münchener fortzuschreiben, müssen die Bayern die Reißleine bei Flick und Salihamidžic ziehen. Das bedeutet nicht, dass zwangsläufig einer der beiden den Klub verlassen muss. Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, sein designierter Nachfolger Oliver Kahn und Vereinspräsident Herbert Hainer sollten sich mit den Konfliktparteien zusammensetzen und verpflichtende Richtlinien für das weitere Vorgehen beschließen.

Bleibt Salihamidžic derjenige, der über Transfers entscheidet, dürfte die Rückkehr von Hansi Flick zum DFB, für den er von 2006 bis 2014 als Co-Trainer der Nationalmannschaft fungierte, feststehen. Die Frage, welcher Trainer sich stattdessen freiwillig dem Diktat des Sportvorstandes unterwirft, dürfte nicht leicht zu beantworten sein. Ein Julian Nagelsmann, der von vielen bereits als Nachfolger Flicks gehandelt wird, ist selbstbewusst genug, um zumindest auf ein Mitspracherecht zu pochen.

Sollte sich die Bayern-Führung jedoch auf die Seite des Trainers schlagen, dürfte Salihamidžic dies als Beschneidung seiner Kompetenzen wahrnehmen. Ob dies das Zerwürfnis zwischen beiden auf Dauer beheben könnte, ist eher fraglich.
Ein möglicher Kompromiss sähe so aus, dass ein Dritter im Zweifelsfall das letzte Wort bei allen Transfers hat. Dies könnte aufgrund seiner Funktion Rummenigge sein, vielleicht auch bereits jetzt Kahn. Der Sportvorstand müsste zwar ein wenig Macht abgeben, würde jedoch nicht als Verlierer aus dem Konflikt hervorgehen.
Welche Entscheidung die Bayern-Führung auch trifft, sie sollte gut durchdacht sein, denn sie hat große Auswirkung auf die Zukunft des Vereins.

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