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Artikel veröffentlicht am 27.05.2020 um 19:30 Uhr
Wetten 101: Wie sich die Wettquoten im Fußball berechnen
Der Markt der Fußballwetten ist im starken Wandel. Tatsächlich hat er eine längere Tradition als die meisten denken. Doch trotz des langen Bestehens, legt die Wettbranche immer noch ein starkes Wachstum hin. In den vergangenen 5 Jahren haben sich die Wetteinsätze bei Sportwetten mehr als verdoppelt.
Von Manni Meisenkaiser
Thomas Serer on Unsplash
Die Geschichte der Sportwetten

Sportwetten sind keine Erscheinung der Neuzeit, schon im 19. Jahrhundert wurden in England die ersten offiziellen Pferderennen veranstaltet. Um die Form des Entertainments zu finanzieren und etwas mehr Spannung reinzubringen, konnten die Zuschauer auf den Ausgang des Rennens wetten.

Das macht England mehr oder weniger zum Entstehungsland von organisierten Sportwetten. Inoffiziell haben in der Wett Historie schon die alten Griechen 676 vor Christus auf Pferderennen gewettet. Beim Fußball ging dies erst deutlich später los, im Jahr 1921. Auch hier war England der Vorreiter, gefolgt von Schweden. Ein entscheidender Meilenstein war im Jahr 1961, als das erste Wettbüro in England eröffnet wurde.

In Deutschland war das Bundesland Bayern der Vorreiter der Wettbranche. 1948 wurde das erste offizielle Fußballtotto gegründet und in den Monaten darauf haben sich die anderen Länder angeschlossen.

Wie sich die Wettquoten im Fußball berechnen

Der erste Teil der Fußball Quote setzt sich, wie die meisten vermutlich schon denken können, aus der Eintrittswahrscheinlichkeit des jeweiligen Ereignisses zusammen. Das bedeutet wie wahrscheinlich ist es bei einem Spiel Schalke gegen Bayern, dass ein Verein gewinnt?

Die Berechnung dieser Daten ist von der Größe des Buchmachers abhängig. Fussball Quoten bei William Hill beispielsweise werden anders berechnet als die eines kleinen Buchmachers. Große Anbieter haben interne Experten, welche sich mit der Wahrscheinlichkeit eines Sieges auseinandersetzen.

Sie analysieren den aktuellen Zustand der Spieler, die vergangene Performance des Vereins und viele weitere Daten. Kleinere Anbieter kaufen diese Daten in der Regel einfach. Daher kommen auch oft Abweichungen bei den Quoten der einzelnen Anbieter. Es lohnt sich für Sie also, mehrere Quoten zu vergleichen.

Die erste Analyse des Buchmachers könnte dann wie folgt aussehen:
Heimsieg FC Bayern München: 70 Prozent
Unentschieden: 15 Prozent
Auswärtssieg FC Schalke:15 Prozent

Daraus wird jetzt die sogenannte “Faire Quote” ermittelt, welche auch zu den bekannten Fußball Quoten führt. Man rechnet einfach 100 / die Wahrscheinlichkeit.
Heimsieg FC Bayern München: 1,43
Unentschieden: 6,67
Auswärtssieg FC Schalke: 6,67

Würde der Buchmacher die Fußball Quoten so rausgeben, würde für ihn kein Anteil bleiben, weshalb diese Quote noch in eine “Reale Quote” umgerechnet werden muss.

Der Unterschied zwischen der fairen Quote und der realen Quote ist also die Gewinnspanne des Buchmachers. Meistens liegt diese zwischen 5 und 10 Prozent. Wenn wir für unser Beispiel von einer exemplarischen Marge von 10 Prozent ausgehen, ergibt sich folgende Rechnung:

Reale Quote = Faire Quote x (1 – 0,10)

Die Teilnehmer der Sportwetten können somit auf folgende Quoten setzen:
Heimsieg FC Bayern München: 1,29
Unentschieden: 6,0
Auswärtssieg FC Schalke: 6,0

Durch diese Berechnung wird der Ausgangswert der Fußball Quoten festgelegt.

Alex Motoc on Unsplash

Die Bewegung bei Fußball Quoten

Längere Zeit vor dem Event sind die Quoten der Favoriten in der regel relativ hoch angesetzt. Je näher das Spiel kommt, werden diese jedoch reduziert. Das liegt daran, dass ein Großteil der hohen Einsätze auf den Favoriten laufen und die Quoten bei der Erreichung eines festgelegten Limits reduziert werden müssen, um das Gesamtrisiko zu reduzieren.

Das bedeutet für Sie, dass Sie Ihre Wette möglichst weit im Voraus platzieren sollten, wenn sie auf den Favoriten geht. Es gibt jedoch auch den Ausnahmefall, dass Buchmacher die Fußball Quoten vor dem Ereignis noch einmal deutlich anheben. Hier hat jeder Anbieter eine eigene Strategie, weshalb es sich lohnt den Markt etwas zu beobachten und die Muster zu erkennen.

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