Würde man heutzutage die Attraktivität eines Fußballstadions nur
aufgrund der Zahl der möglichen Zuschauer bewerten, liegt ein ungeahnter
Ort ganz vorne: Im "Stadion Erster Mai" in der Hauptstadt von
Nordkorea, Pjöngjang, gibt es nach offiziellen Angaben 114.000
Sitzplätze. Doch das abgeschottete Regime steht eben nicht für
Sportfeste, die nordkoreanische Nationalmannschaft war zuletzt im Jahr
2010 für eine WM qualifiziert und selbst sie trägt ihre Heimspiele
traditionell im Kim-Il-sung-Stadion aus mit einer Kapazität von
lediglich 50.000 Zuschauern. Auch Melbourne mit dem dortigen "Cricket
Ground", der offiziell gut 100.00 Besucher bei Fußballspielen fasst, ist
international nicht als Tempel des Fußballs bekannt. Interessant wird
es erst bei Platz Drei, dem Camp Nou in Barcelona mit Kapazität für fast
100.00 Fans. Diese einfache Aufstellung zeigt bereits: Für ein echtes,
von den Anhängern geliebtes Fußballstadion braucht es mehr als nur
Plätze in großer Zahl.In der Bundesliga bietet übrigens das Stadion des
BVB gut 80.000 Fans Sitz- und Stehplätze und ist damit die größte Arena
in Deutschland. Nach internationalem Standard, also nur Sitzplätze, hat
in Berlin das Olympiastadion mit einer Kapazität für 74.500 die Nase
vorn. Das Blog von BetVictor hat kürzlich im Internet unter betvictor.com eine interessante Aufstellung veröffentlicht, welche die Qualität der
Bundesliga-Stadien auch nach Kriterien wie Bierpreis, Auslastung und
Ticketpreis bewertet. Eine solche Ansicht kommt dem Kern der Frage
deutlich näher, welche Fußballarenen aus Deutschland nun zur Weltspitze
zählen.
Was herausragende Fußballstadien ausmacht
Früher wurden Freiluftplätze für möglichst viele Disziplinen des Sports
gebaut, die Laufbahn zwischen Tribünen und Publikum ist ein typischer
Anhaltspunkt für solche Konzepte. Erst in der Neuzeit leisten sich die
Mehrzahl der internationalen Fußballvereine der Spitzenklasse eigene
Stadien, in denen die Laufbahn wegfällt und die Zuschauer damit näher an
den Ort des Geschehens rücken. Steil aufsteigende Tribünen in der Art
eines Opertnheaters, möglichst überdacht, sorgen zusätzlich für Akustik
und Atmosphäre. Barcelona, Dortmund, München oder Madrid fallen einem
typischerweise ein, wenn es um solche Fußballtempel geht. Vermeintlich
weiche Faktoren wie die Erreichbarkeit mit öffentlichen
Nahverkehrsmitteln, Sektoren für Kinder und Menschen mit Handicaps und
ein gut organisiertes Angebot von Essen und Trinken tun ihr übriges. Bei
der WM 2018 in Russland müssen die neu- oder umgebauten Stadien ihren
Härtetest erst noch bestehen. Das Finale am 15. Juli 2018 findet im
Moskauer Olympiastadion Luschniki statt. 81.000 überdachte Sitzplätze
machen es zum fünftgrößten europäischen Stadion, zuletzt wurde
fürLeichtathletik gedachte Laufbahn entfernt - aber ob es ein legendäres
Stadion wird, zeigt erst die Fußballhistorie.
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