Franken | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 01.06.2009 um 14:35 Uhr

Der TSV ist durch und ist...: ... den letzten "Meeder" gegangen!

Ein beispielloser Aufstieg erfährt seine vorerst letzte Krönung. Noch vor vier Jahren war der TSV Meeder nicht mehr und nicht weniger als eine gute Kreisklassen-Elf – nun sind sie Bezirksoberligist. Mit einer überaus imposanten Rückrunde sicherte sich die Elf von Trainer Dirk Scheler am letzten Spieltag den Titelgewinn in der Bezirksliga.

Von Bernd Riemke


	Die Titelsammlung auf der "Vereinsfahne" muss um einen weiteren Aufstieg ergänzt werden. Manuel Schunk hatte Schale und Zigarre schnell zur Hand...
	anpfiff.info

… und das ohne ihren Trainer, denn der erst vor der Saison verpflichtete Übungsleiter lag zum Zeitpunkt des letzten Spiels beim FC 08 Kronach schon unter türkischer Sonne. Sein ursprünglich für die Nacht von Samstag auf Sonntag geplanter Flug wurde vorverlegt und so musste sein Team den letzten, entscheidenden Schritt ohne ihren Coach tun. Und das tat sie auf imponierende Weise. An der Hammermühle ließ der TSV zu keiner Zeit Zweifel daran aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde, auch wenn Pascal Wächter das erlösende 1:0 erst in der 85. Minuten in den rechten oberen Torwinkel hämmerte. Ein Punktgewinn hätte ohnehin gereicht, doch auf solche Spielereien wollte man sich in Meeder erst gar nicht einlassen.

Startschwierigkeiten

So feierte der TSV im zweiten Jahr der Ligazugehörigkeit mit 62 Punkten und vier Zählern Vorsprung auf die SpVgg Lettenreuth den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Ein Erfolg, nach dem es lange Zeit nun wirklich nicht ausgesehen hatte. Als Mitfavorit in die Serie gestartet musste man gleich am ersten Spieltag in Steinberg eine 2:3-Niederlage quittieren. Von den folgenden drei Auswärtspartien gingen wiederum drei verloren und so standen die Rotweißen nach sieben Spieltagen auf einem enttäuschenden zwölften Rang – in unmittelbarem Kontakt zur Abstiegszone. Von dieser konnte man sich zwar mit sechs Begegnungen ohne Pleite rasch entfernen, doch das vermeintliche Spitzenspiel in der Hinrunde ging bei der SpVgg Lettenreuth mit 1:6 verloren. Nach der Hälfte der absolvierten Spiele gaben elf Zähler Rückstand auf die Tabellenspitze wenig Anlass zur Hoffnung.

Pascal Wächter zeigt es nach seinem Tor in Kronach an: Es geht steil bergauf für den TSV.

anpfiff.info

Imponierende Rückrunde

Dreizehn Siege später, die letzte Niederlage datiert vom 19. April beim 0:1 in Redwitz, war nicht nur der Rückstand Makulatur, am 27. Spieltag standen Müller, Schunk & Co gar erstmals auf dem Platz an der Sonne, von dem sich der TSV Meeder im Schlussspurt nicht mehr vertreiben ließ. Am vorletzten Spieltag kam es zum alles überragenden Gipfeltreffen gegen die SpVgg Lettenreuth, in dem man auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite wusste. Nach dem 2:0-Heimsieg stand die Tür zur Bezirksoberliga weit weit offen und Pascal Wächter hob sie mit seinem fulminanten Treffer in Kronach förmlich aus den Angeln. Noch auf dem Platz an der Hammermühle wurden die Meistershirts ausgepackt. „Yes, we can“, prangte darauf in großen Lettern, was wohl auch auf die Feierlichkeiten gemünzt war. Denn das konnten die Aufstiegskicker die ganze Nacht hindurch. „Unsere Heimat ist das Sportheim, unser Stolz der TSV“, hallte es unmittelbar nach Schlusspfiff durch die weitläufige Anlage und man konnte nur erahnen, dass es nicht bei den unzähligen knallenden Sektkorken bleiben sollte. „Wir haben uns von Spiel zu Spiel gefunden und mit großem Zusammenhalt das fast Unmögliche möglich gemacht“, gab Spielgestalter Manuel Schunk zu Protokoll, der im zentralen Mittelfeld zwar ohne Zweifel zu den herausragenden Spielerpersönlichkeiten der Bezirksliga zählt, letztlich aber ein Team um sich weiß, in dem die „Meederer Jungs“ jeder für jeden kämpfen – und genau darin liegt wohl der Schlüssel zum Erfolg. Ein Erfolg, der viele Namen hat. Ein Erfolg aber vor allem, mit dem sich die Spieler des TSV Meeder in den Geschichtsbüchern des Vereins für alle Zeit verewigt haben!