Zu Hause bei Christoph Starke: Wok, Chio Chips und lila weiße Wände - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 14.02.2008 um 18:30 Uhr
Zu Hause bei Christoph Starke: Wok, Chio Chips und lila weiße Wände
Der Trainer Christoph Starke ist Fußball-Bamberg bestens bekannt als akribischer Arbeiter, der den FC Eintracht Bamberg in die Regionalliga führen möchte. anpfiff blickte einmal hinter die Kulissen, war zu Gast bei Tochter Julia und erfuhr so manches "Geheimnis" von Papa Christoph Starke...
Von Bernd Riemke
Der gemeinsame Frühstückstisch ist den Starkes heilig. Hier wird der Tag zusammen begonnen, bevor Julia Starke sich ins Clavius-Gymnasium verabschiedet, wo sie derzeit die 8. Klasse besucht und Papa Christoph vor dem Weg zur Arbeit noch einen kleinen Abstecher macht...

Julia Starke (15) besucht die 8. Klasse des Clavius-Gymnasiums in Bamberg.
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Der Wecker klingelt. Der Tag beginnt. Und nach dem Gang ins Badezimmer?
Julia Starke: Papa ist eigentlich ein "Frühaufsteher". Morgens um 9 Uhr beginnt sein Tag. Vor allem am Wochenende frühstücken wir oft gemeinsam. Da gibt es dann Toast mit Wurst. Kaffee trinkt er eigentlich gar keinen. Da geht er lieber um die Ecke ins Café Rondo und genießt seinen Espresso.

Du nennst ihn Papa oder hat er auch einen Kosenamen?
Julia Starke: Ich sage schon "Papa" zu ihm. Als er früher in Stegaurach aktiv war haben sie ihn wegen seiner Hautfarbe immer "Weißer" genannt. Er ist ja auch käsweiß.

Und wie ist sein Verhältnis zur Hausarbeit?
Julia Starke: Er ist sicher kein Hausmann. Er hilft schon, aber verteilt auch gern Aufgaben. Egal ob Bügeln oder Abwasch, so richtig gern macht er eigentlich nichts. Dafür geht er gern einkaufen. Da bringt er sich eigentlich immer die ungarischen Chio Chips mit.

Chio Chips passen natürlich nicht in den Kochtopf. Kennt er sich denn dort aus?
Julia Starke: Auf jeden Fall. Ich esse zwar häufig in der Schule, aber zwei- bis dreimal in der Woche kocht Papa zu Hause. Am besten macht er Wok. Das schmeckt richtig lecker.

Richtig gut war auch dein letztes Geburtstagsgeschenk? Worüber freut sich Papa denn am meisten?
Julia Starke: Also wenn Papa Fernsehen guckt, dann nur Sport. Egal ob Fußball oder Basketball, Hauptsache Sport. Deswegen habe ich zu Weihnachten ein eigenes TV-Gerät bekommen, damit ich meine Telenovelas, am liebsten "Alles was zählt" anschauen kann. Papa freut sich über Bilder, Fotos von der Familie, die er dann in der Wohnung aufhängt.

Das Leben der Starkes spielt sich allerdings in den seltensten Fällen innerhalb der eigenen vier Wände ab. Christoph ist ohnehin bis zu sechsmal wöchentlich auf dem Fußballplatz und auch Julia treibt aktiv Sport beim Volleyball oder Hip Hop. Dennoch bleibt beiden ausreichend Zeit für gemeinsame Unternehmungen.

Fröhlich geht es zu, wenn sich Papa Christoph und Tochter Julia im heimischen Wohnzimmer den Volleyball zuspielen.
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Wie verbringt ihr eure gemeinsame Zeit am ehesten?
Julia Starke: Wir gehen zum Beispiel gemeinsam shoppen zu H&M oder fahren ins Ertl-Zentrum. Allerdings bin ich meistens schneller fertig, weil er mehr einkauft. Er bevorzugt schlichte Klamotten, trägt gern Polo-Shirts.

Und wer bezahlt?
Julia Starke: Ich bekomme 30 Euro im Monat Taschengeld. Das darf ich aber auch für mich alleine verwenden. Kleidung und dergleichen bezahlt Papa mir extra.

Damit du für den Samstag Abend gut "gerüstet" bist. Verbringt ihr den eher zu Hause oder seid ihr unterwegs?
Julia Starke: Papa geht zum Beispiel sehr gerne in die Brasserie und ist dann auch häufiger mit seinen Spielern unterwegs. Ich gehe unter der Woche eigentlich gar nicht weg. Am Wochenende ist er da schon streng. Um 22 Uhr muss ich zu Hause sein. Wenn wir privat irgendwo feiern, darf ich schon mal länger wegbleiben, dann ist es ihm aber sehr wichtig, dass ich gut nach Hause gebracht werde.

Christoph Starke also ein "strenger Herr Papa"? Wenn es um die Erziehung seiner Tochter geht, hat er eben ein wachsames Auge. Die schulischen Leistungen seiner Jüngsten dürfen dabei auch nicht zu kurz kommen.

Vor den lila-weißen "FC Eintracht Bamberg-Wänden" strahlt Julia mit Marilyn Monroe um die Wette ob des eigenen TV-Gerätes, das es von Papa zu Weihnachten gab.
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Du hast gesagt, er wäre streng was das abendliche Ausgehen betrifft. Trifft das auf das Thema "Schule" auch zu?
Julia Starke: Da erst Recht. Er achtet sehr darauf, dass ich ausreichend lerne. Sollte ich trotzdem mal schlechte Noten schreiben, darf ich manchmal am Wochenende nicht mehr so lange wegbleiben. Es fällt ihm immer etwas ein, was ich noch für die Schule tun könnte.

Hilft er dir denn auch bei den Hausaufgaben?
Julia Starke: Da frage ich ohnehin viel lieber meine Freundinnen oder gucke im Internet nach Lösungsmöglichkeiten. Papa fragt höchstens mal Vokabeln ab, aber auch nicht so häufig.

Fußball und der FC Eintracht Bamberg kommen im Hause Starke als Gesprächsthemen allerdings nicht so häufig auf den Tisch und trotzdem weiß Julia das ein oder andere Geheimnis zu lüften.

Sprecht ihr zu Hause denn auch über Fußball oder ist das Thema vollkommen tabu?
Julia Starke: Er erzählt schon wie die Spiele gelaufen sind. Mir hat er nicht erlaubt, mit Fußballspielen anzufangen, weil er der Meinung ist, Fußball sei ein Männersport.

Hat Papa denn bei den Spielen einen Glücksbringer dabei? Julia Starke: Beim Aufstiegsspiel 2006 gegen Thannhausen hatte er zum ersten Mal einen FCE-Button in der Hosentasche einstecken. Seitdem hat er ihn bei jedem Spiel dabei.

Bereitet es sich denn vor wichtigen Spielen besonders vor? Merkt man ihm die Anspannung an?
Julia Starke: Eigentlich nicht so sehr. Er plant alle sehr genau und ist ein unheimlich optimistischer Mensch. Ein bisschen ein Kribbeln ist natürlich schon zu spüren, aber das verfliegt, wenn er von mir sein Abschiedsküsschen kriegt.

Bei einem Sieg ist bestimmt "eitel Sonnenschein", aber wie ist die Stimmung nach einer Niederlage?
Julia Starke: Mir gegenüber verhält er sich da schon neutral, aber man merkt ihm deutlich an, dass er bedrückt ist. Er redet dan nicht so viel und ist eher in sich gekehrt.

Sucht er sich denn selber Ablenkung durch den Sport?
Julia Starke: Ab und zu geht er joggen, aber sonst treibt er eigentlich nicht viel Sport. Papa geht gern in die Sauna und verbringt seine Freizeit durchaus auch einfach auf der Couch und hört Musik. Am liebsten Abba, DJ Ötzi oder Ich & Ich. Auf einem Konzert war er zuletzt bei Robbie Williams. Bücher liest er dafür eigentlich keine.

Traute Zweisamkeit. Christoph Starke genießt die wenigen freien Stunden gerne mit seiner Tochter Julia. Selbst auf der heimischen Couch darf der Ball jedoch nicht fehlen.
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