Underdog ohne Furcht: RSV Drosendorf auf dem Vormarsch - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.10.2007 um 17:48 Uhr
Underdog ohne Furcht: RSV Drosendorf auf dem Vormarsch
Drei Spiele, null Punkte, 1:18 Tore - und dann kam das richtungsweisende Derby. Der RSV Drosendorf scheint sich endgültig gefangen zu haben. Trainer Uwe Jahn ist jedenfalls vor der "Woche der Wahrheit" nicht bange, wenn die beiden führenden Teams der Tabelle zum Prüfstein werden.
Von Bernd Riemke
Im zweiten Jahr seiner Amtszeit trägt die Arbeit Früchte. Uwe Jahn bringt den RSV Schritt für Schritt nach vorne.
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Herr Jahn, die ersten Spiele der jungen Saison waren ein Spiegelbild der abgelaufenen Serie.
Uwe Jahn: Das ist richtig. Wir hatten aber auch gerade zu Beginn mit erheblichen Personalproblemen zu kämpfen und mussten teilweise mit bis zu fünf Akteuren aus der AH antreten. Das hat sich natürlich bemerkbar gemacht. Zudem hatten wir die Vorbereitung eigentlich ganz gut begonnen, sind dann aber in ein Loch gefallen. Da ist phasenweise überhaupt nichts mehr gelaufen und das hat sich in die ersten Saisonspiele hineintransportiert. Höhepunkt war dann sicher das 0:11 gegen Melkendorf.

Und dann kam das Derby gegen Merkendorf, in dem der Punktgewinn Ihrer Mannschaft als sensationell zu bezeichnen war.
Uwe Jahn: Dieses Spiel war in jedem Fall der Wendepunkt für uns. Die Partie kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Merkendorf hatte neun Zähler, wir null. Vier Wochen sind wir in der Vorbereitung gegen denselben Gegner 1:9 unter die Räde gekommen. Wir haben uns geschworen, dass uns das kein zweites Mal passiert. Dann sind wir schnell das 0:1 kassiert und hatten Glück, nicht höher in Rückstand zu geraten. Je länger die Partie ging, desto besser sind wir allerdings ins Spiel gekommen und haben endlich wieder an uns geglaubt. Die Jungs haben gemerkt, dass sie mehr können, als sie sich vielleicht selbst zugetraut haben.

Seither haben Sie den Tabellenkeller sukzessive hinter sich gelassen und stehen nun sogar in der oberen Tabellenhälfte.
Uwe Jahn: Wir haben seither in sieben Spielen nur einmal verloren, das ist richtig. Die Mannschaft hat in vielen Dingen dazu gelernt, ist cleverer geworden. Sind wir letzte Saison in Rückstand geraten, haben wir uns praktisch schon selbst aufgegeben. Diesmal zeigen wir mehr Moral. Symptomatisch ist das 0:0 in Roßdorf vor einer Woche. Im letzten Jahr hätten wir die Begegnung sicher verloren.

Es gab auch im letzten Jahr ein Zwischenhoch während der Vorrunde und anschließend sind Sie wieder abgesackt. Was macht Sie so sicher, dass es in diesem Jahr anders läuft?
Uwe Jahn: Die Trainingsbeteiligung war letztes Jahr schon nicht schlecht, ist aber nochmal besser geworden. Wir können uns nun viel mehr Dinge auf dem Platz erarbeiten und müssen sie nicht theoretisch besprechen. Seien das Laufwege oder das Verschieben zur Ballseite hin im Defensivverhalten. Wir kommunizieren auf dem Platz viel besser und das haben wir uns zum Großteil erst im letzten halben Jahr erarbeitet.

Es scheint zu fruchten. Müssen die kommenden Gegner Angst haben?
Uwe Jahn: Wir haben mit FC Lauf und FSG Gunzendorf schwere Spiele vor uns und ich muss die Jungs sogar etwas bremsen. Ich glaube nicht, dass wir richtig was auf die Mütze kriegen, weil wir inzwischen so gefestigt sind. Mit Ausnahme der Partie gegen Melkendorf haben wir in neun Partien 14 Gegentore bekommen. Wir stehen also hinten deutlich sicherer, lassen weniger Chancen für den Gegner zu, sind ballsicherer im Mittelfeld und abgeklärter im Angriff. Wir hatten nach der Vorrunde letztes Jahr zehn Punkte, jetzt sind es schon 14 und auch wenn jetzt schwerere Gegner kommen, die müssen uns momentan erstmal schlagen.

Auf seine Tore können sich die Grün-Gelben auch in diesem Jahr verlassen. Christian Hoffmann traf bereits sechsmal.
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Zumal Sie personell auch wieder aus dem Vollen schöpfen können. Ihre Elf gewinnt dadurch zwngsläufig an Qualität.
Uwe Jahn: Wir haben uns schon im Frühjahr intensiv bemüht, den RSV für neue Spieler schmackhaft zu machen, um dem Team ein neues Gesicht zu verpassen. Mit Rainer Münch und Patrick Vollmuth haben wir zwei echte Bereicherungen bekommen, die sofort Stammspieler wurden. Unser Torjäger Christian Hoffmann knüpft nahtlos an die tolle letzte Serie an und macht aus einer halben Chance ein Tor. Dazu kommt Claus Schick, den wir reaktivieren konnten und der mit seiner Spielintelligenz, seiner Erfahrung und seiner Routine sicher für jede A-Klassenmannschaft eine Bereicherung wäre.

Die graue Maus hat ihre grün-gelbe Farbe wieder gewonnen und vielleicht ist der RSV Drosendorf in dieser Woche das Zünglein an der Waage, wenn es darum geht, wer am kommenden Sonntag an der Tabellenspitze der A-Klasse 2 thront.

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