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Artikel veröffentlicht am 20.05.2017 um 15:51 Uhr

SV Friesen ist durch: Heimnimbus beschert den Titel

Der SV Friesen kehrt nach einem Jahr in die Landesliga zurück. Mit dem knappen 2:1 im letzten Heimspiel gegen den TSV Mistelbach haben sich die Grün-Weißen den Meistertitel in der ungeliebten Bezirksliga Oberfranken-Ost gesichert. Ein toller Abschied für Coach Peter Reichel, den es nach Lettenreuth zieht. anpfiff.info gratuliert dem Titelträger und wünscht viel Spaß beim Feiern. Jetzt mit Bilderserie!

Von Marco Heumann

Ausgerechnet Siegfried Kirschbauer! Der unverwüstliche Oldie hätte zum tragischen Held werden können! Zehn Minuten waren am Samstag gespielt als der Keeper patzte. Eine Bogenlampe rutschte dem Mit-Vierziger aus den Händen, ein Mistelbacher staubte ab! 0:1! Der fest eingeplante Titel in Gefahr! Zumal die Gäste nur fünf Minuten später die nächste Großchance vergaben.
Aber dann Minute 33, Nils Firnschild staubt nach einer Flanke von Maximilian Zapf ab! Das 1:1! Alles wieder gut. Nach 57 Minuten dann endgültig die Wende! Ein echtes Zaubertor. David Daumann zirkelte einen Freistoß aus 17 Metern in die Maschen. Das Meistertor, ein besonders schönes und ein - mit Blick auf die gesamte Saison - mehr als verdientes.

Schütze des Meistertors: David Daumann (re.)

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Frust schnell ad acta gelegt

Schnell schoben die Friesener den doppelten, durch Abstieg und Einteilung in die ungeliebte Bezirksliga Ost, verursachten Frust beseite und spielten unter Regie des neuen Trainers Peter Reichel eine bärenstarke Runde. 70 Punkte stehen nach 30 Begegnungen zu Buche. 66 davon wurden bei den 22 Siegen geholt, Liga-Rekord und einer mehr als der Zweite BSC Saas Bayreuth schaffte. Nur viermal gingen die Frankenwälder als Verlierer vom Platz. Drei der Niederlagen gab es in den ersten sieben Partien. Da fremdelte die Mannschaft noch ein wenig mit der neuen Liga.
Ab Spieltag acht jedoch war das Team - in dem mit dem nachverpflichteten Nico Altwasser, Andreas Baier oder Christian Brandt drei Akteure, die auch in der Regionalliga am Ball waren, sowie jede Menge Spieler mit Landesliga-Erfahrung stehen - nicht mehr zu stoppen.
Mit 13 Spielen ohne Niederlage von denen elf gewonnen wurde, hielt man über die Winterpause hinweg Anschluss an den glänzend gestarteten und starken BSC Saas Bayreuth. Eminent wichtig war dabei das 2:1 auf der Saas Anfang Oktober. Bayreuth oder Friesen - es konnte nur einen geben. Das war spätestens zur Winterpause klar und entwickelte sich im Jahr 2017 zum tollen Zweikampf. Erst schwächelten die Saaser, dann die Friesener mit dem 0:1 in Kirchenlaibach.
Das sollte aber nur ein Ausrutscher bleiben, dem acht Siege und ein 1:1 gegen Thiersheim in den noch folgenden Partien folgten. Die Übernahme der Tabellenführung gelang dann im direkten Duell. Eine mehr als stolze Kulisse von 1000 Zuschauern waren vor zehn Tagen dabei, als der SVF ebenfalls mit 0:1 zurücklag und erst Andreas Baier und dann kurz vor Schluss Nils Firnschild für die Wende sorgten. Platz eins erobert! Zwei Spieltage vor dem Saisonende. Ein perfekter Zeitpunkt!

Geht als Meister nach Lettenreuth: Peter Reichel.

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14 Siege in 15 Heimspielen

Einer, der am Samstag vergoldet wurde! Mit dem 14. Heimsieg im 15. Spiel - womit der entscheidende Unterschied zwischen der Mannschaft von Peter Reichel und den anderen Teams in der Bezirksliga Ost schon genannt ist - zu Hause war der SVF eine nicht zu überwindende Macht.
Daran änderten auch die großen Verletzungssorgen nichts, die den Meister über weite Strecken der Saison begleiteten. Christian Brandt war eigentlich nie bei 100 Prozent, Nico Altwasser zog sich einen Kreuzbandriss zu und auch andere fielen mehr oder minder langfristig aus. Egal! Der SV Friesen schaffte es mit einer Mischung aus individueller Klasse und mannschaftlicher Geschlossenheit alle personellen Klippen zu umschiffen, auch wenn hin und wieder nur ein oder zwei Spieler auf der Bank Platz nehmen konnten.
Jetzt darf gefeiert werden. Nicht nur der Titel! Auch der Abschied von Peter Reichel. Der verlässt den SV Friesen nach nur einer Saison wieder. Der Meistermacher geht zur SpVgg Lettenreuth. Sein Nachfolger wird Armin Eck, der - wie weite Teile des Teams auch - schon reichlich Landesliga-Erfahrung hat. Auch aus seiner ersten Zeit beim SVF. Mit Philipp Schuberth vom VfL Frohnlach steht zudem ein erster Zugang bereits fest. Weiter werden wohl folgen, damit die Rückkehr in die Landesliga kein Intermezzo wird.