"A-Klasse und nicht WM": Max Habermanns letzte Sitzung? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 14.02.2024 um 18:57 Uhr
"A-Klasse und nicht WM": Max Habermanns letzte Sitzung?
Zum vielleicht letzten Mal hat Max Habermann zur A-Klassen-Tagung in Weingarts geladen. Der scheidende Kreisvorsitzende freute sich über viele bekannte Gesichter und haderte mit den Strafen, die die Vereine immer wieder unnötig verursachen. In der kommenden Saison wird es wieder mindestens drei neue SGs geben, zusätzlich hat sich der Kreis um die Bayerische Meisterschaften in der Halle in Erlangen beworben.
Von Sebastian Baumann
War es die letzte Sitzung von Max Habermann in Weingarts?
Sebastian Baumann
Dass Max Habermann aufhört, steht schon länger fest. Offen ist noch, wann. "Mal abwarten, wie die Sitzungen in den kommenden Wochen laufen", sagt der Kreisvorsitzende mit deinem Augenzwinkern vor der Sitzung. Zum Auftakt freute sich der Kreisspielleiter, dass so viele Vereine persönlich anwesend waren. "Ich könnte die Veranstaltung auch online halten, aber ich denke schon, dass man sich zweimal in Jahr schon persönlich austauschen sollte. Online sagt immer keiner was. Wie das dann in Zukunft wird, wird man dann sehen."

Flex-Spielbetrieb funktioniert

Die Möglichkeit, den Spielbetrieb in den A-Klassen als Flex-Variante durchzuführen, sieht Habermann als positiv an. "Es haben nur zehn Mannschaften Flex angemeldet. Den Mannschaften haben wir damit geholfen. Wir wollen vermeiden, dass eine Mannschaft abmeldet, weil sie vielleicht nicht genügend Spieler bei manchen Spielen zusammenbekommt. Und die Mannschaften, die Aufsteigen wollen, die spielen das System ohnehin nicht." Über 3000 Zuschauer wollten die Spiele in den neun A-Klassen sehen. Die A-Klasse 4 ist Zuschauerkrösus mit 4880 Zuschauern, dahinter folgt die A-Klasse 3 mit 4480 Zuschauern.

Max Habermann (stehend) vor seinem Plenum.
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Zu viele Strafen

Wie eigentlich bei jeder Spielleitertagung ermahnte der Funktionär die Vereine auf die Strafen zu achten. 1500 Euro an Strafen aufgrund von Passvergeben mussten die Vereine berappen. "Das sind komplett unnötige Strafen." So wie die Strafen wegen Nichtantreten, die sich auf über 2000 Euro inklusive Gebühren belaufen. "Da müssen wir als Vereine auch flexibler sein. Wenn eine Mannschaft anruft und nicht spielen kann aufgrund von zu wenigen Spielern, dann muss man als Verein schon auch mal darauf eingehen. Da muss man schon ein bisschen flexibler sein, nicht dass ein Verein dann deswegen absagt oder abmelden muss. Wir spielen nur in der A-Klasse und spielen nicht die Weltmeisterschaft." Für die vielen Nichtantretungen in der A-Klasse 9, die nicht aufstiegsberechtigt spielt, hat der Spielleiter zusätzlich kein Verständnis.

Über 110 Mannschaften weniger im Kreis

Das Mannschaftssterben war ebenso ein weiteres Thema, dass der Kreisvorsitzende auf dem Herzen brennt. "Wir müssen alle, die Fußball spielen wollen, in die Vereine bringen. Wenn das so weitergeht, dann haben wir in fünf Jahren wieder eine Kreisreform." Bedrohlich ist auch die geringe Anzahl an U19-Mannschaften. 36 Verein und neun Reserven spielen nur noch in der A-Jugend im Kreis. Lediglich 12 Vereine haben im Kreis noch eine alleinige A-Jugend. "Das kann irgendwann nicht mehr funktionieren. Wenn wir weiter bestehen wollen, dann müssen wir etwas für die Jugendlichen tun. Die jungen Spieler kommen nicht mehr von allein. Wenn die Jugend zusammenbricht, dann bricht der Kreis zusammen."

Weitere drei Spielgemeinschaften

Drei weitere Spielgemeinschaften wird es wohl in der kommenden Saison geben, die allerdings bisher nicht offiziell sind. Eine Neuerung gibt es aber. "Man kann jetzt, ohne einen Spielkreis komplett zu wechseln, im Nachbarkreis spielen, um weiterhin kurze Wege zu haben." Zusätzlich sind in Zukunft keine Spielgemeinschaft von Dritten Mannschaften mehr möglich. Die Spielgemeinschaften sieht der Funktionär ohnehin kritisch und nimmt als Beispiel seine Heimatgemeinde Obertrubach, in der es einst acht Mannschaften in vier Vereinen gab. "Jetzt haben wir zwei Mannschaften, in denen es schon wieder eng wird. Das liegt auch daran, dass nach dem Zusammenschluss ein Drittel der Spieler aufhört."

Das Plenum bei der A-Klassen-Tagung in Weingarts.
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Die Becherpflicht kommt - vielleicht

In der letzten Relegationsrunde gab es zwar schon eine Becherpflicht, die aber im Kreis Erlangen-Pegnitzgrund und Nürnberg-Frankenhöhe eigenmächtig ignoriert wurde. "Das wird aber im Sommer wohl nicht mehr gehen. Wir können uns nicht jedes Mal gegen die Spielordnung stellen." Deswegen müssen sich die Vereine, die ein Relegationsspiel bewerben wollen, davon ausgehen, dass sie in Bechern oder Plastikflaschen Getränke ausschenken müssen. Allerdings dürfen dann die Flaschen keine Kapseln mehr haben und müssen beim Verkauf geöffnet übergeben werden. Der Bezirk hat allerdings einen Antrag gestellt, die Becherpflicht wieder abzuschaffen. Inwieweit der Antrag aber Erfolg hat, ist offen. Verstehen kann der Kreisvorsitzende die Regelung nicht. "Passiert ist noch nie etwas, deswegen kann ich nicht verstehen, dass man so eine Regelung einführt. Und wenn mir dann vom Verband gesagt wird, dass ich dann eben die Relegationsspiele an die Vereine im Verband vergeben soll, weil die ja schon Becher haben, dann kann ich das überhaupt nicht verstehen. Wir müssen doch die Vereine im Kreis stärken."

Bayerische Meisterschaften in der Halle in Erlangen?

Im Kreis wird die Kreismeisterschaft in der kommenden Runde in Eschenau gespielt. Der Kreisspielleiter hofft auf viele Teilnehmer und würde auch gerne wieder eine Vorrunde machen. Die Bayerische Meisterschaft könnte dann in der nagelneuen Gerd-Lohwasser-Halle in Erlangen stattfinden im Januar. "Die Frauen spielen die Bayerische Meisterschaft auf alle Fälle in Erlangen und für die Herren haben wir den Antrag in München gestellt."

Kathrin Bödelt (li.) hat sich als Kreis-Ehrenamtsbeauftragte verabschiedet. Die Aufgaben werden von Herbert Ziegler (MItte) übernommen, den Bödelt zusammen mit Bezirksehrenamtsbeauftragten Alex Männlein vor zwei Jahren noch ausgezeichnet hatte.
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Ehrenamtspreis melden - Ziegler neuer Ehrenamtsbeauftragter

Zusätzlich apellierte der Kreisvorsitzende an die Vereine verdiente Mitglieder an den Verband zu melden für den Ehrenamtspreis zu melden. Am Jahresende hat sich allerdings mit Kathrin Bödelt die Ehrenamtsbeauftragte aus zeitlichen Gründen verabschiedet. "Das ist schade, weil sie eine sehr gute Arbeit gemacht hat", bedauert Habermann den Wechsel hin zu Herbert Ziegler, der den Posten übernehmen wird. "Ich denke, das klappt gut, weil wir mit ihm als Vorstand in Schnaittach immer sehr gut zusammengearbeitet haben."

Abschiedsworte zum Schluss

Zum Schluss ging der scheidende Vorsitzende auf seinen Rückzug ein. "Ich denke irgendwann ist es gut. Ich habe mich am Anfang an immer sehr gerne für euch als Vereine mit dem Verband angelegt, aber irgendwann ist es dann auch gut. Dazu habe ich jetzt einfach keine Lust mehr. Viele von euch kennen ja keinen anderen Kreisvorsitzenden als mich. Das hat mit den Vereinen auf alle Fälle nichts zu zun. Das war eine klasse Zeit. Ich habe es gerne gemacht und nichts dafür bekommen, außer vielleicht Ärger daheim", schmunzelt der Kreisspielleiter zum Schluss.  Weil durch den Rückzug des Langzeitfunktionärs drei Plätze im Spielleitergremium frei werden, warb Habermann auch für Nachwuchs in der BFV-Funktionärsmannschaft. Wer Interesse hat, kann sich bei Max Habermann jederzeit gerne melden.

Ansonsten war der Spieleiter hochzufrieden mit seinen A-Klassisten und hätte seine Sitzung doch online halten können. "Ihr dürft gerne was fragen. Das kann ja gar nicht sein, dass es keine Fragen an mich gibt", forderte er seine Vereine auf zum Schluss doch noch etwas zu sagen an seiner vielleicht letzten offiziellen Sitzung. So ganz kann man das als Verein und langjähriger Wegbegleiter des Funktionärsurgestein aber immer noch nicht glauben.

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