Weißenohe: Trainer Georgiadis hört auf: „Das bringt so nix mehr!“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 10.12.2007 um 00:00 Uhr
Weißenohe: Trainer Georgiadis hört auf: „Das bringt so nix mehr!“
Pantelis Georgiadis ist nicht mehr Trainer der SpVgg Weißenohe. anpfiff erreichte Georgiadis und sprach mit ihm über die Gründe seines Rücktritts.
Von Hendrik Gerstung
Der 46-Jährige verlässt den ehemaligen Bezirksligisten mit sofortiger Wirkung. Der Coach selbst ging auf die Vereinsführung zu, weil er unter den gegebenen Arbeitsbedingungen keine weitere Zusammenarbeit mehr wollte. anpfiff erreichte Georgiadis und sprach mit ihm über die Gründe seines Rücktritts.  

Herr Georgiadis, Sie sind nicht mehr Trainer in Weißenohe. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Es hat einfach nicht mehr so funktioniert wie in der vergangenen Saison. Ich gebe immer 120%, aber es kam zu wenig zurück.

Das klingt enttäuscht. Was genau meinen Sie?
Wir sind aufgestiegen, doch danach passiert im Verein nichts. Da hatte ich mehr erwartet. Uns verlassen wichtige Spieler und ich kriege keine neuen Verstärkungen. Das geht so nicht, man muss doch den Kader verbessern, wenn man in einer stärkeren Liga spielt.

Der Verein setzt aber auf Einheimische.
Das ist richtig. Man hat sich entschieden, kein großes Geld für neue Spieler auszugeben. Das muss ich so akzeptieren, aber so wird man natürlich nicht besser und der Klassenerhalt wird schwierig.

Ist enttäuscht und tritt zurück: Pantelis Georgiadis ist nicht länger Trainer der SpVgg Weißenohe.
Fotograf: anpfiff
Auch wegen der angeblich schlechten Trainingsbeteiligung einiger Kicker?
Absolut, auch das ist ein Grund, warum ich enttäuscht bin. Es ging schon in der Vorbereitung los, so was Schlechtes habe ich noch nie erlebt in meiner Karriere als Spieler und Trainer. Ich war eineinhalb Jahre im Verein und konnte nie mit der gesamten Mannschaft trainieren. Und jetzt war ich die Ausreden auch leid: immer sagt einer das Training aus irgendwelchen komischen Gründen ab, so kann ich nicht arbeiten.

Das Ergebnis sieht man beim Blick auf die Tabelle.
Eben. Dabei haben wir in den meisten Partien eine super erste Halbzeit gespielt. Doch dann ließ wegen der schlechten Trainingsbeteiligung die Kondition nach, daher auch die Konzentration und wir haben sehr viele Unentschieden gehabt. Auch Standardsituationen konnte man so nicht einstudieren.

Wie ist nun Ihr Verhältnis zum Verein?
Das ist nicht schlecht, ich will nicht, dass dieser Eindruck entsteht. Ich bin einfach ein wenig enttäuscht, weil ich immer alles gebe. Ich bin ein Typ, der sehr ehrgeizig ist, mit sehr viel Engagement solche Projekte durchziehen will. Dafür kam vom Verein und vom Team zu wenig zurück. Deshalb bin ich unzufrieden und habe nun einen Schlussstrich gezogen und gesagt: Das bringt so nix mehr!

Wie geht es nun mit Ihnen weiter?
Ich werde wohl erstmal eine Pause machen, würde aber in der nächsten Saison gerne wieder als Trainer arbeiten. Aktiver Spieler will ich aber nicht mehr sein, dafür bin ich mittlerweile zu alt. Ich höre mir auch Angebot von Kreisklasse- oder A-Klasse-Vereinen an. Höhere Ligen sind mir zu stressig, ich muss nicht mehr jeden Tag Training haben. Wichtig ist mir, dass der Verein Ambitionen hat, ich vielleicht mal ein Talent groß raus bringen kann. Ich will immer oben mitspielen, das ist mein Ziel.
 
Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen alles Gute und zunächst eine schöne, für Sie nun fußballfreie, Adventszeit!

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