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Artikel veröffentlicht am 12.07.2022 um 17:00 Uhr

SC Großschwarzenlohe: Neue "Schrittmacher" für den "Herzverein"

Vier Jahre ist der Aufstieg des SC Großschwarzenlohe mittlerweile schon wieder her. Aus dem Überraschungsteam, das den Durchmarsch aus der Kreisliga geschafft hatte, ist mittlerweile ein gestandener Landesligist geworden, der sich als selbst ernannter "Herzverein" einer besonderen Identität verschrieben hat. In der am Samstag startenden Saison will der SCG auch mit ein paar neuen Stellschrauben weiter wachsen.

Von Marco Galuska

Die Verantwortlichen mit den Neuzugängen beim SC Großschwarzenlohe für die Saison 2022/23.

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Die Philosophie vom Geben und Nehmen hat sich der SC Großschwarzenlohe im Zusammenspiel mit seinen Partnern und Sponsoren sprichwörtlich auf die Fahnen, tatsächlich sogar auf Trainingsjacke, Kabinentür oder Homepage geschrieben: "Als regionaler, ehrenamtlich geführter Sportverein leisten wir über den sportlichen Bereich hinaus auch im sozialen und menschlichen Bereich einen wesentlichen Beitrag. Unser Motto #HERZVEREIN ist daher ein wesentlicher Bestandteil unserer DNS." In der vergangenen Saison machte der SCG das Landesliga-Derby gegen den TSV Kornburg zum Mottospieltag, bei dem am Ende 3.333 Euro für den Bundesverband Kinderhospiz e.V. gesammelt werden konnten.

Der SC Großschwarzenlohe möchte "mehr als nur Fußball" - eben auch Werte leben und vermitteln.

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"Natürlich wollen wir auch sportlich erfolgreich sein. Das ist ein Ziel beim Fußball, aber dazu muss auch die Struktur passen, ein Verein muss seine Wurzeln haben und die DNA darf nicht verrutschen. Gerade in diesen Zeiten, mit all ihren Werteverschiebungen, gilt es auch, junge Leute heranzuführen und ihnen klarzumachen, dass es in so einem Verein auch mal um mehr als nur Fußball geht. Wir wollen dabei auch die Regionalität stärken, denn das macht wiederum uns selbst stark. Und diesen Spagat kriegen wir bislang gut hin", sagt Tobias Müller, selbst ein Urgestein in Groß'lohe, der mit seinem Unternehmen (Frapack GmbH) nicht nur als Hauptsponsor dem Verein sichtbar verbunden ist, sondern ab dieser Saison auch als neuer Team-Manager hautnah am Geschehen ist.

Tobias Müller möchte den "Herzverein" auch weiter mit Leben füllen und bringt sich ab dieser Saison auch als Team-Manager beim SC Großschwarzenlohe ein.

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Das "Team", das unterstreicht Fußball-Abteilungsleiter Rainer Abraham, besteht nicht nur aus dem Landesliga-Kader, sondern explizit auch aus der U23, die in der kommenden Saison in der Kreisklasse unter der Regie von Daniel Heyn und seinem Co-Trainer Sebastian Haubner eine richtig gute Rolle spielen und mittelfristig den Sprung in die Kreisliga schaffen möchte: "Es gibt da keine Abgrenzung von 1. Mannschaft zu U23. Wir haben eine gemeinsame Kabine, sind ein Team, in dem keiner als Superstar bevorzugt behandelt wird", so Abraham.

Fabian Schäll folgt auf Großberger neben Bauer

Fabian Schäll ist der neue Spielertrainer beim SC Großschwarzenlohe, der sich die Rolle dann gleichberechtigt mit Florian Bauer teilen wird.

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Entsprechend einheitlich war auch das Auftreten beim Fototermin, bei dem sämtliche Zugänge der beiden Herren-Teams mit den Trainern und Funktionären vertreten waren. Nur Florian Bauer, seit 2017 einer der sportlichen Architekten des Erfolgs, fehlt derzeit aufgrund einer seit langer Zeit geplanten größeren Reise. Nachdem Reiner Großberger, der jahrelang Seite an Seite mit Bauer gecoacht hatte, schon zu Jahresbeginn angekündigt hatte nun aufzuhören, geht die Verantwortung in diesem Spieljahr an Fabian Schäll über, der vor der vergangenen Saison vom TV Hilpoltstein gekommen war und davor beim SV Seligenporten und VfB Eichstätt praktisch ein Jahrzehnt in den höchsten Amateurklassen am Ball war. Solange Bauer noch im Ausland weilt, wird Schäll der hauptverantwortliche Spielertrainer sein, danach gleichberechtigt im Tandem coachen.

Viel Expertise im Trainer-Team - Klose als Königstransfer

Unterstützung bekommt Schäll jedoch auch jetzt schon von einem ganzen Stab. Zum einen übernimmt Torwart-Trainer Tom Raffel das Coaching von der Seitenlinie bei den Spielen, in denen Schäll im Zentrum agieren soll. Im Trainer-Team ist Fabian Schmoll neu, der als Athletiktrainer und Physiotherapeut "mit sehr viel fundierten fußballspezifischen Wissen einen extremen Mehrwert bietet", wie Schäll betont. Zudem bringt auch Ex-Profi Markus Steinhöfer, der einst mit Schäll gemeinsam in Eichstätt gespielt hat, zusätzliche Impulse in eine wöchentliche Trainingseinheit. Und nicht zu vergessen ist freilich der neue spielende Co-Trainer Fabian Klose, der getrost als "Königstransfer" gelten darf, wie auch Tobias Müller anmerkt und versichert: "Das findet auf einem komplett verträglichen Level statt, das hier keinerlei Gefüge verschiebt!"

Fabian Klose kommt als spielender Co-Trainer und kreativer Spielgestalter aus Feucht nach Großschwarzenlohe.

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Klose zählt neben Lukas Zieglmeier, der schon vorher von Feucht nach Großschwarzenlohe gewechselt war, Dominik Schenker (DJK Eibach) sowie den beiden Youngster Shant Aramyan (SpVgg Mögeldorf 2000 U19) und Timo Kräftner (SG Quelle Fürth U19), der seinem Bruder Sebastian Kräftner folgt, zu den fünf Neuzugängen, mit denen der SCG in die Landesliga-Saison starten wird. Nicht mehr dabei sind Keeper Martin Bachner (zum SV Barthelmesaurach), Artur Reisch (SV Schwaig), Fabio Garcia (Karriereende) und vorerst der bisherige Kapitän Jannik Hettwer, der mittlerweile Marathon läuft, aber seinen Pass beim SCG lässt, wie sein Schwager und zugleich Abteilungsleiter Rainer Abraham erklärt.

Gute Vorbereitung, starkes Auftaktprogramm

Zum Abschluss der Vorbereitung gab es für den SC Großschwarzenlohe am vergangenen Sonntag auch noch im Ergebnis ein Erfolgserlebnis mit einem 3:0-Sieg gegen den Bezirksligisten TV Hilpoltstein, nachdem zuvor drei 2:2-Remis (gegen Mögeldorf, Eichstätt II und Ehekirchen), ein 1:6 gegen Regionalligist SpVgg Ansbach und ein 2:3 gegen die Bundesliga-U19 des 1. FC Nürnberg notiert war. "Die Ergebnisse standen aber eigentlich bei den Testspielen nicht so im Vordergrund, wichtig war mir vor allem, eine Entwicklung zu sehen - und die war zuletzt deutlich sichtbar", spricht Spielertrainer Fabian Schäll mit großer Zufriedenheit über den Weg, den der SCG mitsamt seiner Neuzugänge in den vergangenen Wochen gehen konnte.

Auch gegen die U19 des 1. FC Nürnberg durfte sich der SC Groß'lohe in der Vorbereitung messen.

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Auf der Burg Wernfels stand noch ein kurzes Trainingslager an - ein letzter Feinschliff, bei dem gerade auch das Teambuilding bei 1. und 2. Mannschaft nicht zu kurz kommen sollte. Einzig die Bänderverletzung von Marcel Kraft trübte im Rückblick ein wenig die Freude, wenngleich man ansonsten doch ohne größere Verletzungssorgen durchgekommen war. "Wir haben ein paar neue Impulse gesetzt, so etwas braucht auch seine Zeit - aber wie die Jungs das angenommen und zuletzt immer besser umgesetzt haben, stimmt mich auf alle Fälle zuversichtlich", sagt Schäll vor dem Start, der den "Herzverein" am Samstag nach Erlangen-Bruck führt.

Nach dem ersten Heimspiel am kommenden Dienstag gegen Aufsteiger SV Buckenhofen geht es zum SC 04 Schwabach, ehe der TSV Buch erwartet wird: "Das sind gleich harte Brocken, die da auf uns zukommen, da gilt es so gut wie möglich Punkte zu sammeln", so der 31-jährige Trainer, der "in einer spannenden Liga einen Platz im gesicherten Mittelfeld" anpeilt. Zuversichtlich ist Schäll vor allem deshalb, weil auch die neuen Schrittmacher im Herzverein "sich brutal gut eingefügt haben."