von Josef Stahl
Die erste Hälfte war mehr oder weniger ausgeglichen. Die favorisierten Gäste hatten zwar mehr Ballbesitz, aber keine echten Torchancen. Gegen Ende der ersten Halbzeit konnte die Heimelf mehrmals über den schnellen Feulner kontern. Einen davon versenkte er zur 1:0-Halbzeitführung. Nach dem Wechsel war man zunächst spielbestimmend. Die Gäste kamen kaum zu gefährlichen Aktionen. Die Bindlacher konnten durch Feulner auf 2:0 erhöhen, als er seinem Gegenspieler einfach davonlief und frei vor dem Gästetorwart einschob. Es schien so, als ob der Sieg bereits in der Tasche war. Doch in den letzten 15 Minuten kippte das Spiel und das aus mehreren Gründen. Ohne detailliert auf einzelne Situationen weiter einzugehen, fiel der Anschlusstreffer zunächst völlig unverhofft. Danach witterten die Gäste Morgenluft, der Schiedsrichter trug seinen Anteil dazubei und zeigte nach einer Abwehraktion von Torwart Spengler für alle überraschend auf den Elfmeterpunkt. Also 2:2-Ausgleich und noch zehn Minuten zu spielen. Anstatt sich wieder auf eine geordnete Spielweise zu konzentrieren, um wenigstens einen Punkt zu sichern, spielte man hinten weiter ziemlich offen und im Spielaufbau wurde durch übertriebenes Einzelspiel ein Ballverlust nach dem anderen produziert. Dazu kamen die nachlassenden Kräfte der Bindlacher. So war es nur eine Frage der Zeit, bis die DJK den Siegtreffer erzielen konnte. Kurz vor Schluss kam es fast zum Eklat, als Abwehrchef Hannes Mairleitner, neben Feulner der beste Bindlacher, im Strafraum zu Fall kam und verletzt liegen blieb. Obwohl es ehrlicher Weise kein Strafstoß war, reklamierten die Hausherren hier auch einen Elfmeter für sich. In einer Traube von Spielern und Betreuern um den verletzen Bindlacher Spieler, zog Schiedsrichter Maisel plötzlich "Rot" gegen Christian Feulner. Der beteuerte seine Unschuld mehrfach nichts gegen den Schiedsrichter gesagt zu haben, doch es half nichts mehr. Das ein Schiedsrichter eine Entscheidung zurücknimmt, kommt eher selten vor, so half auch das Einreden der Trainer und Betreuer nichts. Der Schlusspfiff erfolgte kurz danach und überpünktlich.
Fazit: In den letzten vier Spielen jeweils drei Treffer kassiert, jeweils einen Elfmeter gegen sich erhalten, ob gerechtfertigt oder nicht! Da kann man nur empfehlen, sich situationsbedingt etwas cleverer zu verhalten. Das geht hauptsächlich an die Spieler vom älteren A-Jugendjahrgang, die sich mehr einbringen müssen. Das ständige Signalisieren an die Trainer "auswechseln" kann nicht sein. Durchspielen ist angesagt, vor allem dann, wenn Leistungsträger wie Stefan Körber und Kenzo Habnitt nicht an Bord sind und man durch die frühzeitige Verletzung von Innenverteidiger Jan Maisel zusätzlich geschwächt wird.
Der frühere Spitzen-Schiedsrichter Alexander Maisel ließ am Ende jedwede Souveränität vermissen und schürte mit seinen Entscheidungen die Emotionen. Schön war, dass sich nach Spielschluss die Spieler beider Mannschaften trotz der vorangegangenen Hektik sich sportlich fair abklatschten.
Spielbericht eingestellt am 01.11.2010 09:18 Uhr