von FSV
Hallstadt arbeitete von Anfang an aggressiv in den Zweikämpfen und kaufte manchem FSV–Spieler damit den Schneid ab. Spielerisch zwar unterlegen, kam der Gast aber mit Standards und langen Bällen immer wieder zu gefährlichen Situationen vor das Gastgebertor. Mitverantwortlich waren hier auch gravierende Stellungsfehler der einheimischen Abwehrspieler. So auch in der 13. Minute, als ein weit geschlagener Freistoß genau auf den Kopf des mutterseelenallein gelassenen Wernsdorfer gezirkelt wurde und dieser den Ball ins lange Eck zum 0:1 verlängern konnte. Tscheuschner war an diesem Treffer machtlos. Der FSV zeigte Trotzreaktion und schien durch den Treffer wachgerüttelt. Nun erkannte man den Willen, dies so schnell wie möglich wieder auszubügeln. Schon zwei Minuten später strich ein Kopfball von Angerer auf Zuspiel von Pato knapp am Tor vorbei. Noch waren die Zuspiele zu den Sturmspitzen zu ungenau, um die kompakte, aber kantig wirkende Hallstadter Abwehr auszuhebeln. Erst ein Pass von Pato in der 24. Minute in den Lauf von Kellner, der im Strafraum nur noch durch ein Foul gebremst werden konnte, brachte durch den anschließend sicher verwandelten Elfmeter von Angerer den erlösenden Ausgleich. Hier hätte der Hallstadter Torhüter auch durchaus Rot sehen können. Auch bei späteren Entscheidungen hatte der Schiedsrichter nicht immer eine glückliche Hand und fiel zwar einerseits auf schauspielerisch anmutenden Einlagen der Gäste herein, versagte ihnen aber andererseits einen Elfmeter.
Der FSV bekam das Spiel aber immer besser in den Griff. Die Angriffe auf das Hallstadter Tor wurden immer druckvoller, lediglich fehlte etwas das Glück im Abschluss. Eine Glanztat vollbrachte der Gästetorwart in der 27. Minute, als er einen Schuss von Angerer noch an den Pfosten lenken konnte. Aber in der 30. Minute war auch er geschlagen, als Angerer mit einem überlegten Heber, nach feinem Zuspiel von Schmidt, über den herausstürmenden Torhüter den Führungstreffer erzielte. Die Gäste verloren etwas die Konzentration und so konnten Halimi und Pato den nächsten Treffer mit einer schönen Kombination vorbereiten. Der Querpass in den Strafraum der Gäste war eigentlich schon eine Beute der Abwehr, aber Angerer, der in der ersten Halbzeit absolut überzeugte, nutzte die Schlafmützigkeit des Gegners zum 3:1. Kurz vor der Pause säbelte Bernet an der Strafraumgrenze den durchgebrochenen Gästestürmer um und wurde folgerichtig mit einer 5-Minuten-Zeitstrafe bedacht. In der zweiten Halbzeit schien sich der Gast nicht mit der drohenden Niederlage abfinden zu wollen. Mehr und mehr gerieten die Gastgeber unter Druck. Man ließ sich das Spiel des Gegners aufdrängen und ein ums andere Mal geriet der FSV durch lang geschlagene Bälle in den Strafraum in Gefahr. Auch die etablierten Spieler der Heimelf schaffen es nicht, Ruhe in das Spiel ihrer Mannschaft zu bringen. Eklatante Abspielfehler waren die Folge. Überraschend fiel aber dann das 4:1 durch den für Bernet eingewechselten Fabian Röbel, der einen Fehler des Gästetorhüters mit einem überlegten Heber nutzte. Wenn man gedacht hatte, dass dies die Entscheidung war und nun Ruhe ins Spiel des FSV einkehren würde, sah sich getäuscht. Genauso überraschend wie das 4:1 fiel auch der Anschlusstreffer der Gäste, bei dem nicht nur die Abwehr schlecht aussah, sondern auch Tim Tscheuschner die Orientierung verloren zu haben schien. Auch eine 5-Minuten-Zeitstrafe gegen den Gast brachte keine Ruhe ins Spiel. Unverständlicherweise verlor man vollends den Faden. Der Gast setzte sich nun mit mehreren Spielern im Strafraum des FSV fest. Bei einem Konter schien zwar das 5:2 fällig zu sein, doch kurz nach dieser Großchance war es wiederum ein Stellungsfehler auf der rechten Abwehrseite, der den absolut verdienten Anschlusstreffer zum 3:4 brachte. Das Spiel schien zu kippen. Bei zwei Abprallern, die am Pfosten des FSV-Tores landeten, wäre der Ausgleich möglich gewesen. Selbst eine Rote Karte nach einer Tätlichkeit für einen Hallstadter Abwehrspieler in der 80. Minute brachte keine Sicherheit ins FSV-Spiel.
Konterchancen waren genug vorhanden, aber selbst das Überzahlspiel verpufften ungenutzt – bis auf die 92. Minute: Nach einem Einwurf von Angerer setzte sich Pato gekonnt durch und Niki Düngfelder vollendete dessen Zuspiel zum erlösenden 5:3.
Spielbericht eingestellt am 15.09.2011 13:51 Uhr