Vor der Begegnung zog der heimische Übungsleiter Laurenz Graß zunächst Bilanz zur jüngsten Niederlage beim FC Eintr. Bamberg 2, als man mit 2:5 unterlag. Er sprach die Einstellung seiner Mannschaft an, "die nicht mit 100% auf dem Platz war". Er appellierte an sein Team, dass "man wieder konzentriert und aggressiv die Spiele bestreiten solle." Er wollte heute mit seinem Team von Beginn an das Spiel bestimmen und direkt "das Heft in die Hand nehmen." "Wir wollen uns zum Jahresende nochmal mit drei Punkten belohnen, um so einen versöhnlichen Ausklang feiern zu können", so der junge Eberner Übungsleiter Laurenz Graß abschließend. Er konnte heute auf seinen ganzen Kader zurückgreifen, bis auf den angeschlagenen Nico Rößner. Auch sein Gegenüber, Andreas Schmitz, musste am vergangenen Wochenende eine Niederlage einstecken. Diese fiel mit 1:20 aber deutlicher aus, als die der Heimelf. "Wir haben sehr gut in die Partie gefunden, hatten die ersten beiden Torchancen und sind dann im Laufe des Spiels völlig auseinander gebrochen. Steigerwald hat das dann stark gespielt und wir haben am Ende auch mehr als verdient in der Höhe verloren", so die Bilanz zur vergangenen Begegnung des Rödentaler Übungsleiters. Er wolle heute "auf das Können seiner Mannschaft vertrauen" und möchte mit seiner Mannschaft "da anknüpfen, wo wir in den letzten Spielen aufgehört haben". Seine Personalsituation gestaltet sich heute als schwierig, da ihm nicht alle Akteure heute zur Verfügung standen. Dennoch sehe er das Potential seiner Mannschaft so, "dass man heute in Ebern bestehen könne". "Wir wollen uns von Spiel zu Spiel weiter entwickeln und aus vergangenen Fehlern lernen. Da gilt auch für das Spiel am heutigen Tage. Und dann hoffe ich, dass sich die Jungs für ihre Leistung in den vergangenen Wochen belohnen werden. Es steht für mich die Entwicklung absolut im Vordergrund. Und da kann ich meiner Mannschaft ausnahmslos ein großes Lob aussprechen. Die Jungs geben nicht auf und zeigen eine wahnsinnig tolle Leistung und eine Menge Ehrgeiz in jeder Einheit auf dem Platz. Und darauf werden wir Woche für Woche aufbauen", so Schmitz abschließend. Um 18.30 Uhr begann die Begegnung dann auf dem bestens präparierten Nebenplatz des TV Ebern unter Flutlicht vor ca. 65 Zuschauern.
Heimakteur Keno Stark versucht das Leder gegen den mitgelaufenen JFG-Akteur Jonas Zwilling wegzuziehen.
Alexander Grober
In den ersten Momenten startete die Mannschaft von Laurenz Graß etwas besser in die Partie, die sich zunächst besser auf dem Sand-Hartplatz des TVE zurecht fanden. Dementsprechend konnte nach einem schnellem Konter der Ball nur zur Ecke geklärt werden, als dann nach nur vier Minuten das erste Mal Gefahr in Verzug war. Jan Weiß stieg nach einem Eckball am höchsten, nickte aber noch knapp über den Querbalken. Mit der Zeit fand dann die Schmitz-Elf aber immer besser ins Spiel und präsentierten sich keines falls als Tabellenletzter. Der tabellarische Unterschied war im Verlauf des ersten Spielabschnitts kaum festzustellen - besonders durch Anton Luft versuchte man nach vorne zu kommen, der als Zielspieler in der Gästeoffensive agierte. Als in der elften Minute ein heimischer Verteidiger über einen halbhohen Ball ein Luftloch schlug, war Luft frei mit dem Leder durch, schoss aber am Pfosten vorbei, als die Rödentaler Anhänger fast schon den Torschrei auf den Lippen hatten. Doch im direkten Gegenzug hatte Leon Seifert dann ebenfalls eine gute Möglichkeit, als er ebenfalls knapp verzog. In der 20. Minute musste dann Justin Elschner wegen einer unnötigen Aktion das Spielfeld vorzeitig mit der Roten Karte verlassen, als er nach einem vermeintlichen Ellebogenschlag ins Gesicht im Laufduell mit einem Eberner Akteur böse nachtrat, sodass sein Gegenspieler daraufhin kurze Zeit behandelt werden musste. Dies veränderte aber das mutige Auftreten der Gästeelf nicht, sondern auch mit zehn Mann spielte man munter nach vorne. Nach 25 Minuten war es dann erneut Zielspieler Anton Luft, der wieder nur knapp vergab. Ebern agierte in der Phase des Spiel überwiegend mit langen Bällen, die zumeist von der gut stehenden Rödentaler Defensive abgefangen werden konnten. Die beste Szene hatte Luft dann nur sieben Minuten vor der Pause, als ein Freistoß aus halbrechter Position nur denkbar knapp über die Latte strich. Von Ebern kam offensiv nicht viel im ersten Durchgang, sodass es mit einem torlosen Zwischenstand in die Halbzeit ging.
Mit viel Biss marschiert der Eberner Julian Nestmann nach vorne, während er vom Rödentaler Sinan Gümeci verfolgt wird.
Alexander Grober
Zu Beginn des zweiten Spielabschnittes wechselten beide Teams jeweils einmal aus. Ebern machte dann nach nur drei Minuten mit ihrer ersten wirklichen Torchance das 1:0. Effektiv, aber dem Spielverlauf eher nicht entsprechend, da Rödental in der ersten Halbzeit mindestens ebenbürtig war. Niklas Zürl konnte den Führungstreffer besorgen, als die Gästedefensive für einen Moment unsortiert war und Zürl einschieben konnte. Die Graß-Elf drückte auch dann nach dem Führungstreffer auf den zweiten, als man zunehmend die Zweikämpfe im Mittelfeld gewinnen konnte und immer mehr das Zepter über die Begegnung übernehmen konnte. In der 48. Minute fiel dann der zweite Eberner Treffer mit der zweiten Chance in der zweiten Halbzeit für den TVE. Mnich steckte klasse durch zu Hannes Neubauer, der den Gästekeeper tunneln konnte. Der Bann war von da an gebrochen, da Rödental nun immer mehr mit dem Referee haderte, der zwar nicht fehlerfrei pfiff, aber dennoch insgesamt ordentlich leitete. Es wurde nickliger und immer mehr kleinere Fouls schlichen sich ein, welche teilweise ungeahndet blieben. Auch von den Zuschauerrängen kamen zunehmend Rufe, was die Stimmung auf dem Feld auch etwas hitziger machte. Ebern spielte nun immer besser, hatten in der 53. Minute die nächste Gelegenheit, als Andritschke am Gästekeeper scheiterte nach feinem Schnittstellenball von Mnich. Während Niklas Zahner noch die Chance vergab (58.), konnte dann Leon Seifert auf Zuspiel von Hannes Neubauer nach einer gespielten Stunde auf 3:0 erhöhen, als endgültig die Messe gelesen war. Viel passierte nicht mehr in einer gutklassigen Bezirksoberligabegegnung, die in den letzten 20 Minuten von hitziger Stimmung geprägt war, in der sich die Gäste nun endgültig gegen den Schiedsrichter einschossen. Erik Fertsch konnte zwei Minuten vor dem Ende nach Tiefschlaf und einer unsortierten Heimdefensive auf 1:3 nochmals verkürzen, was aber am Spielausgang nichts mehr ändern sollte.
Gegen den Heimakteur Keno Stark (rot) versucht der Rödentaler Jonas Zwilling (blau) mit allen Mitteln seinen Körper zwischen Mann und Ball zu stellen.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 16.11.2019 10:29 Uhr