Vor der wichtigen Partie gegen Ansbach herrschte bei Bayern Hof Zweckoptimismus. Trotz der 1:4-Niederlage in Deisenhofen am letzten Wochenende, wo man Keeper Preißler schon nach einer halben Stunde mit Platzverweis verlor. "Wir haben dort zunächst die besseren Chancen gehabt, sind dann sind aber durch individuelle Fehler ins Hintertreffen geraten. Aber die Rote Karte war berechtigt", räumte Thorsten Faber ein, der mittlerweile als Co-Trainer beim Hofer Juniorenteam mitarbeitet. Weiter fehlten die verletzten Daniel Sedlacek und Jonathan Müller. Und die Abstiegsplätze rückten immer näher. Aufsteiger SpVgg Ansbach fuhr dagegen relativ sorgenfrei in die Saalestadt. Mit 21 Zählern waren die Mittelfranken schnell in der Bayernliga angekommen und reisten mit der Empfehlung von vier Dreiern in Serie auf die Grüne Au.
Emre Mal (am Ball) legte gleich mit Tempo vor.
Hans Wunder
Beide Mannschaften benötigten eine gewisse Anlaufphase um sich auf dem rutschigen Geläuf zurechtzufinden. Dabei kamen die Gäste allerdings gleich besser ins Spiel nach einem Pass in die Tiefe stand Maximilian Takacs halblinks recht frei (1.) und verzog bei seinem Flachschuss nur knapp. Auch in der Folgezeit blieben die Ansbacher am Drücker, waren ballsicherer, während es die Hofer zunächst oft mit hohen Bällen versuchten. Doch die Nadler-Elf konnte aus ihren Vorteilen in der Anfangsphase kein Kapital schlagen und mit der Zeit kamen die Gastgeber besser auf. Fabian Krantz setzte einen ersten Warnschuss ab und wenig später legte der Mittelfeldmann von der linken Seite gekonnt ab, so dass Mustafa Onacrici aus fünf Metern eindrücken konnte. Allerdings kam der Torjubel zu früh, weil der Assistent eine Abseitsposition angezeigt hatte. Danach wogte die Partie hin und her, ohne dass sich eine Mannschaft zwingende Gelegenheiten erarbeiten konnte. Allerdings hätte der Schuss von Kadir Kacar aus 24 Metern genau neben den Pfosten gepasst - doch Gästekeeper Tobias Peitschler hatte seine Finger im Spiel. Kurz darauf war Kollege Jonas Lang auf der anderen Seite gefordert. Freilich konnte man darüber streiten, ob er so weit aus seinen Kasten musste, als er von SpVgg-Stürmer Michael Sperr an der Außenlinie umspielt wurde. Zwar konnte ein Bayern-Verteidiger die Eingabe zur Ecke retten. Doch den Flugball auf den zweiten Pfosten köpfte Jonas Bayerlein zurück, wo sein Verteidigerkollege Jan Scholz goldrichtig stand und zur Gästeführung (38.) eindrückte.
Und Fabian Krantz (in gelb) setzte auf seine körperliche Robustheit.
Hans Wunder
Obwohl die Schaal-Elf in der ersten Hälfte einen ordentlichen Auftritt hingelegt hatte, war man gegen die konterstarken Mittelfranken nun in einer schwierigen Situation. "Wir wussten, dass der Gegner mehr machen muss und wir die Räume bekommen werden", ahnte auch Gästecoach Jörg Nadler. Der fulminante Pfostenschuss von Maximilian Takacs schien ihn prompt zu bestätigen. Die Gastgeber wirkten anschließend bemüht, fanden aber keine Offensivlösung, bis Fabian Krantz die Sache in die eigene Hand - sprich Fuß - nahm. Nachdem er 25 Meter vor dem Gästetor nicht ernsthaft attackiert wurde, ging er noch ein paar Schritte Richtung Tobias Petchler, zog mächtig ab und drosch das Leder zum Ausgleich unter die Latte (56.). Doch die Freude der Platzherren währte nur kurz. Fast im Gegenzug wagte Niklas Seefried einen Versuch deutlich vor der Strafraumlinie, die Kugel wurde noch abgefälscht und rauschte zum 1:2 ins Netz (57.). Hof brauchte etwas, um den Schock zu verdauen, doch als Fabian Krantz bei dem Versuch, auf Müseyin Durkan zurückzulegen, hart attackiert wurde, zeigte der Referee auf den Punkt. Cedric Drewanz benötigte beim Elfmeter zwar zwei Versuche, doch dann lag das Leder erneut zum 2:2 im Netz (64.) . Allerdings zeigte sich der Aufsteiger davon völlig unbeeindruckt - und die Bayern-Abwehr unsortiert. Beim 2:3 (65.) konnte Gästestürmer Michael Sperr alleine auf den einheimischen Kasten zulaufen und vollstreckte kaltblütig ins lange Eck. "Da waren wir nicht gut gestaffelt, alles auf einer Linie. Auch wenn das gut gespielt war, darf der Pass nie durchkommen", stöhnte Schaal. Und als die Hofer dann alles riskierten und Innenverteidiger Alexander Seidel in den Sturm beorderten, schlug es erneut ein. Dieses Mal wurde Abwehrmann Emre Mal richtig vernascht und abermals landete der Ball im langen Eck (83.) - Torschütze wieder Michael Sperr, der mittlerweile überhaupt nicht mehr einzufangen war.
Ege Özcan (re.) hat es mit Marco Deininger zu tun.
Hans Wunder
Derzeit läuft es nicht bei den Hofer Junioren. Abwohl die Ansbacher eine starke Vorstellung ablieferten, war man sicher nicht chancenlos. Gut möglich, dass man nach dem Ausgleich zweimal zu sorglos war - insofern war siwe Niederlage durchaus vermeidbar. Aber vielleicht gelingt es ja noch einmal, beim letzten Auftritt am 16. Dezember gegen Landshut das Ruder herumzureißen.
Spielbericht eingestellt am 02.12.2018 20:10 Uhr