Der letzte Saisonhöhepunkt wurde von zahlreichen Fußballfans mit großer Spannung erwartet. Nach dem 0:1 am Sonntag hofften die Neudrossenfelder sicherlich auf einen ähnlichen Blitzstart wie gegen Burgkunstadt, als in den ersten Minuten gleich der Führungstreffer gelang. Dabei wurden in den Reihen der Grünweißen auch die zuletzt angeschlagenen Bartosz Partyka und Patrick Sudol wieder mit erwartet. Bei den Hollfeldern ging man dagegen nach der Siegesserie gegen den Lokalrivalen mit großem Optimismus in diese Entscheidungsschlacht. Kein Wunder - Trainer Heiko Gröger konnte voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen. Neben der im Hinspiel mit Marco Hillemeier, Daniel Heißenstein, Ricardo Persigehl und Alexander Fuchs prominent besetzten Auswechselbank war es denkbar, dass sogar Patrick Gubitz nach überstandener Trainingsverletzung dort mit Platz nehmen konnte.
Schock für die Platzherren: Ricardo Persigehl umkurvt Torwart Matthias Küfner und besorgt anschließend die Hollfelder Führung.
Hans Wunder
Neudrossenfeld begann engagiert und nahm das Heft gleich in die Hand. Wer weiß, wie diese Partie gelaufen wäre, wenn Marco Konradi mit seinem Flachschuss von der Strafraumlinie getroffen hätte, der ihm etwas über den Spann rutschte, oder der Abschluss von Alexander Bayer sein Ziel gefunden hätte. So war es im Prinzip die erste Offensivaktion der Gäste, die für eine Vorentscheidung sorgte. Nach einem Pass durch die Mitte stand Ricardo Persigehl plötzlich völlig frei vor Matthias Küfner, umkurvte den Keeper, blieb trotz harter Attacke auf den Beinen und vollstreckte anschließend aus halblinker Position zur Hollfelder Führung. Jetzt musste der TSV schon drei Tore schießen, wenn man die Bayernliga noch erreichen wollte. Doch die Gastgeber taten sich schwer, Druck aufzubauen. Oft wurde der quirlige, aber klein gewachsene einheimische Stürmer Marco Konradi hoch und ungenau angespielt und auch Lorenz Hofmann, der sich immer wieder durchsetzten konnte, blieb dann im letzten Moment hängen. So blieben Schusschancen von Steffen Taubenreuther, Dennis Pajonk oder Kevin Diwersi schon im Ansatz hängen oder verfehlten ihr Ziel deutlich. Allerdings mussten auch die Hollfelder einen Schock wegstecken, als ihr Mittelfeldspieler Phillip Schmidt nach einer harten Attacke schwer verletzt vom Platz getragen werden musste.
Mit großem Einsatz setzt sich hier Alexander Bayer (in grün) gegen Ricardo Persigehl durch.
Hans Wunder
In der Pause war klar, dass Neudrossenfeld wohl nur durch einen schnellen Treffer gleich nach Wiederanpfiff weiter die Chance haben würde, der Relegation noch eine positive Wende zu geben. Zwar fehlte es zunächst nicht an entsprechenden Torgelegenheiten. So scheiterte erst Marco Konradi aus aussichtsreicher Position, weil er etwas zu lange zögerte und der aufmerksame Christian Goller noch abblocken konnte. Anschließend verpasste auch noch Patrick Sudol eine Flanke nur um Haaresbreite. Doch mit zunehmender Spieldauer boten sich nun den Gästen um Stürmführer Timo Jahrsdörfer auch Räume zum Kontern. Nach einer feinen Kombination zwischen Marco Hillemeier und Ricardo Persigehl stand Jahrdörfer plötzlich völlig frei vor dem einheimischen Kasten, drosch das Leder aus 12 Meter jedoch über die Querlatte. Weitere gute Möglichkeiten durch Heißenstein und Schorn, bei denen die Gröger-Elf den Sack zumachen konnte, folgten. Bis auf einen Flachschuss von Konradi war von den Platzherren zu diesem Zeitpunkt dann nichts mehr zu sehen, und als Patrick Sudol nach einem Eckstoss schließlich doch noch den Ausgleich per Kopf markierte, waren nur noch wenige Minuten zu spielen. So verlebte ASV-Keeper Sebastian Eck einen relativ ruhigen Vorabend und durfte anschließend mit Kollegen und Fans umso heftiger den Aufstieg in die Bayernliga feiern.
Unter dem Strich waren es zwei enge Partien, bei denen die Hollfelder nicht ganz unverdient am Ende eine Nasenspitze voraus waren. Ausschlaggebend dafür war letztlich, dass die Männer von Heiko Gröger lange Zeit ihren Kasten sauber halten konnten und erst einen Treffer kassierten, als die Sache so gut wie gelaufen war. Trotzdem befindet sich auch Neudrossenfeld auf einen guten Weg und kann im nächsten Jahr in Richtung Bayernliga nachziehen. Beste Genesungswünsche an Phillip Schmidt mit der Hoffnung, dass wir ihn schon bald wieder auf den Rasen in Aktion erleben können.
Spielbericht eingestellt am 06.06.2012 23:47 Uhr