Das Derby zwischen den Erlanger Stadtvereinen fand das letzte Mal statt als beide Mannschaften in der B-Klasse kickten. Damals, 1985, gewann Bruck das Elfmeterschießen in dem Entscheidungsspiel um die Meisterschaft. Knappe 30 Jahre später waren die Vorzeichen natürlich ganz andere. Der Aufsteiger ATSV spielt bis dato eine sehr gute Runde und rangiert auf dem dritten Tabellenplatz. Die Brucker waren für viele Beobachter der Top-Favorit der Liga. Doch wie schon öfter in dieser Saison musste Trainer Normann Wagner umbauen. So kickte Offensivmann Tim Basener als linker Verteidiger, der kleingewachsene Tom Wilke musste als Innenverteidiger und auch Flügelflitzer Oliver Seybold sollte neben Bastian Lunz das Zentrum als Sechser dicht machen. Die Heimelf hingegen konnte aus dem Vollen schöpfen und trat fast in Bestbesetzung an. Lediglich Yavuz Akpinar der im Urlaub war, schaute sich das Geschehen entspannt von Seitenlinie an.
Gerade noch grätscht Axel Hofmann Hakim Graine den Ball vom Fuß.
Sebastian Baumann
Die Brucker erwischten einen Blitzstart. Denn beim ersten Angriff der Gäste wurde Mario Foth im Strafraum zu Fall gebracht und den fälligen Elfmeter verwandelte Bastian Lunz souverän zur Gästeführung. Dabei waren sich der ATSV-Verteidiger und Keeper Kraut nicht ganz einig. Allerdings konnte die Heimelf wenig später schon ausgleichen. Vignon Amegan wurde von Nico Haas angespielt und wuchtete die Pille aus knapp 18 Metern humorlos ins Eck. Als danach Nico Haas zu einem Solo ansetzte und ebenso aus der Distanz abzog, roch es nach einer Führung für den ATSV, dich Keeper Hofmann brachte die Fingerspitzen an den Ball und verhinderte einen Einschlag. Es sollte für längere Zeit die einzige Chance bleiben, denn erst wieder in der 22. Minute wurde es gefährlich als Hakim Graine nach einem feinen Doppelpass mit Ferdinand List knapp neben den linken Pfosten schoss. Als dann Schiedsrichter Andreas Heidt eine Trinkpause ansetzte, schien diese Maßnahme die beiden Mannschaften eher zu lähmen, als frische Kräfte freizusetzen. Denn fortan tat sich auf dem Rasen nicht mehr viel. Lediglich nach einer Ecke und mit einem Freistoß von Graine, der aber in die Wolken ging, wurde es halbwegs gefährlich - zumindest auf Seiten des ATSV Erlangen.
Spielertrainer Skeraj hat Sezer Bantak umspielt.
Sebastian Baumann
Die zweite Halbzeit ging ähnlich weiter, wie die erste geendet hatte. Beide Teams spielten dem Wetter angepasst sehr ökonomisch, so dass keine guten Spielszenen zustande kamen. Den etwas besseren Eindruck machten die Brucker, die mehr Zug zu Tor hatten. Zweimal war es dabei Tom Jäckel mit dem Kopf, der für Gefahr sorgte. Das erste Mal in der 48. Minute ging der Kopfball noch drüber, der zweite in der 63. Minute saß dann. Vorausgegangen war der schönste Spielzug der Brucker bis dahin. Mario Foth nahm den Ball geschickt mit der Hacke mit und legte den Ball in den Lauf von Oliver Seybold, der perfekt in die Mitte flankte. Dort kam Jäckel aus dem Rückraum und köpfte überlegt ins lange Eck. Ausgerechnet der Brucker Torjäger a.D., der vorher in der Liga noch nicht getroffen hatte. Nur mit Freistößen kam der ATSV vor den Gästekasten, aber weder List noch Amegan hatten dabei richtig Zielwasser getrunken. Nach und nach wurde der ATSV dann aber besser und versuchte mit Kombinationsfußball. Aber wie schon in der ersten Halbzeit fehlte die letzte Konsequenz. Gefährlich wurde es bei einem Freistoß von Kulabas, der aber den Nachschuss zu mittig auf den Kasten setzte und dann bei einem Versuch von Schröttle, der aber geblockt wurde. So blieb es bis zu Ende beim nicht unverdienten Gästesieg, weil die Brucker einfach effeltiver vor der Kasten waren.
Schröttle gegen Hinrichs.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 28.08.2016 18:42 Uhr