Der Tabellenvierte vom FC Coburg hat den Tabellenelften von der JFG Lichtenfels-Leuchsental zu Gast. Duell zwischen Absteiger und Aufsteiger, dementsprechend dürften die Vestekicker auch als Favorit in die Begegnung gehen. Die Mannschaft von Oliver Bernhardt ist in der laufenden Saison noch ungeschlagen - vier Siege und zwei Remis holte der FC Coburg bisher - worauf man definitiv aufbauen kann. Nun wollen die NLZ-Kicker natürlich mit einem Heimsieg Boden gut machen gegenüber dem Tabellenführer der JFG Steigerwald. Bei einem Sieg könnte man bis auf einen Punkt an den Bamberger Vertreter heranrücken. Auf der anderen Seite landete die JFG Lichtenfels-Leuchsental jüngst den ersten Sieg in der laufenden Saison nach zuvor vier teilweise deutlichen Auftaktniederlagen. 3:1 gewann man gegen die SG Tirschenreuth, was auch gleichzeitig die einzigen BOL-Punkte bisher sind für die Mannschaft von Matthias Taumann und Andreas Osterlänger. Man durfte in jedem Fall gespannt sein auf eine packende A-Jugend-Begegnung.
Der heimische Doppelpacker Florian Seiler (re.) bedrängt früh den ballschlagenden Leuchsentaler Luca Holhut.
Alexander Grober
Von Beginn an war es zunächst ein recht ausgeglichenes Spiel, das noch in beide Richtungen ging. Natürlich war vor dem Spiel die Favoritenrolle klar verteilt, wenn der Landesligaabsteiger vom FC Coburg den BOL-Aufsteiger von der JFG Lichtenfels-Leuchsental erwartet. Die Mannen von Trainer Matthias Taumann konnten auch in der Anfangsphase sehr gut dagegenhalten. Zwar hatten die Vestekicker in der Anfangsviertelstunde ein, zwei halbherzige Abschlussmöglichkeiten, die aber keinesfalls zwingend waren. Auf der anderen Seite versuchten es die Leuchsentaler mit hohem Pressing. Man setzte Coburg früh unter Druck, die sich aber kaum Fehler leisteten. Doch mit Verlauf der ersten Halbzeit kamen dann die Mannen von Sven Stößel zu ihren Torchancen, als Jonas Stang nach 17 Minuten die erste Szene hatte. Die besten Chancen dann durch Julius Kaul (19.) und Florian Seiler (25.), als entweder der starke Gästeschlussmann Elias Brehm zupackte, oder der Abschluss zu ungenau war. Das war auch das Stichwort für die Coburger Halbzeit 1: Genauigkeit. Denn diese fehlte bei der Mannschaft von Sven Stößel im letzten Drittel oftmals, sodass aussichtsreiche Chancen meist von den Gästeverteidigern geklärt werden konnten. Noah Kurt hatte nach 26 Minuten noch einen Abschluss aus zweiter Reihe, der aber ebenfalls sein Ziel verfehlte. Leuchsental hatte mit der Zeit immer weniger Entlastung, als die Marke der halben Stunde vorbei war, wurden die Vestekicker immer zwingender. Erst brachte Jonas Stang einen Ping-Pong-Freistoß nicht im Netz unter, als er zwei Mal hätte einnicken können (31.). Wenig später schrammte eine abgefälschte Direktabnahme von Lars Schilling knapp am Pfosten vorbei - der Schuss wäre wohl eingeschlagen, wäre kein Leuchsentaler noch dazwischen gewesen (32.). Es sollte aber noch im ersten Durchgang der Führungstreffer für den Landesligaabsteiger fallen, nämlich nach 38 Minuten. Eine Ecke von Florian Seiler verlängerte ein Gästeverteidiger am zweiten Pfosten unglücklich ins eigene Netz. Das 2:0 wäre fast vor der Pause auch noch gefallen, als Lenny Brückner aus zweiter Reihe aber nur die Latte traf.
Der heimische Florian Seiler (li.) blickt auf nach einer Anspielstation und wird vom Leuchsentaler Johannes Auschner dabei gestellt.
Alexander Grober
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sollte sich nur wenig am Spielverlauf ändern. Coburg war die dominierende Mannschaft mit viel Ballbesitz, während sich die wacker kämpfenden Leuchsentaler fast ausschließlich auf Defensivaufgaben konzentrieren mussten. Nach 52 Minuten konnten dann die Coburger früh den zweiten Treffer nachlegen, der ihnen natürlich Sicherheit geben sollte. Lars Schilling war es mit einem wuchtigen Abschluss von der Strafraumkante, der mit Hilfe der Unterkante der Latte den Weg ins Tor finden sollte. Auch in der Folge war die Heimmannschaft überlegen, konnten sich aber nur wenige, weitere Torraumszenen erspielen. Zwingend wurde es für lange Zeit nicht vor dem Lichtenfelser Tor. Auf der anderen Seite hatten die Leuchsentaler zwei Abschlussmöglichkeiten, als Emre Salifoski's Heber nach 62 Minuten von einem Coburger Verteidiger per Kopf von der Linie geklärt werden konnte. Elf Zeigerumdrehungen später war es eine halbe Flanke und ein halber Schuss von Angreifer Louis Funk, der knapp am langen Pfosten des Coburger Tores vorbeischrammte. Das waren aber schon die zwei besten Aktionen der Gäste im ganzen Spiel der Offensive, da man sich sehr schwer tat gegen die gut gestaffelte Coburger Hintermannschaft. Auf der anderen Seite erhöhten die Gastgeber in den letzten zehn Minuten das Tempo nochmal, als erst Samuel Kaul im Eins-gegen-Eins an Elias Brehm scheiterte (82.). Machtlos war er aber dann beim 3:0 von Jason Geißendörfer, der sich fast durch die komplette JFG-Defensive durchtankte und das Leder ins Tor legen konnte. In den Schlussminuten erhöhte dann Florian Seiler mit einem Doppelpack noch auf 5:0. Besonders das zweite Tor war eine Augenweide - ein direkter Freistoß mit vollem Risiko ins lange Eck gehämmert. Am Ende ein standesgemäßer Sieg für die Vestekicker gegen wacker kämpfende Leuchsentaler. Der Sieg fällt vielleicht um ein, zwei Treffer zu hoch aus, da den Gästen am Ende mit ihren individuellen Fehlern vielleicht die Kräfte etwas schwanden. Coburg machte es aber effektiv im Stile einer Spitzenmannschaft in puncto Chancenverwertung in der Schlussphase, sodass am Ende ein 5:0 zu Buche stand.
Packendes Duell um den Ball zwischen dem heimischen Noah Kurt (re.) und dem Leuchsentaler Kilian Schmidt.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 18.10.2023 21:50 Uhr